Umweltschutzaktion Paralympics-Sieger klebt sich mit Superkleber an Flugzeug und muss in Haft
Der Nordire James Brown ist wegen einer ungewöhnlichen Umweltschutzaktion zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte seine Hand mit Superkleber an eine British-Airways-Maschine geklebt.
Ein schwer sehbehinderter Paralympics-Sieger muss wegen Störung des Flugverkehrs in Großbritannien ins Gefängnis. Der Nordire James Brown (56), zweifacher Goldmedaillengewinner im Bahnrad 1984 in New York, hatte sich während einer Aktion der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion im Oktober 2019 auf dem London City Airport an einem Flugzeug festgeklebt.
Der Anklage zufolge war Brown, als Passagier gelistet, plötzlich auf eine British-Airways-Maschine geklettert und hatte seine Hand mit Superkleber an der Außenhülle befestigt. Fotos zeigen ihn bäuchlings auf dem Flieger, der nach Amsterdam abheben sollte. Brown wurde vor dem Southwark Crown Court am Freitag zu zwölf Monaten verurteilt, sechs davon wird er absitzen müssen - im wahrsten Sinne des Wortes eine Haftstrafe.
Mehr als 300 Passagiere betroffen
Der Richter argumentierte, diese solle der Abschreckung derjenigen dienen, die "im Namen des Protestes das Leben einfacher Menschen ernsthaft stören". Mehr als 300 Passagiere seien betroffen gewesen, Brown habe seine Behinderung "schamlos ausgenutzt". Erst nach einer Stunde war seine Hand vom Flugzeug gelöst worden.
Brown selbst erklärte, er habe "etwas Spektakuläres" machen wollen, um mehr Aufmerksamkeit auf die Klimakrise zu lenken.
- Nachrichtenagentur SID