Positive Corona-Tests Gesamter Kader von Dynamo Dresden muss in Quarantäne
Der Zweitliga-Klub greift nach mehreren positiven Befunden zu drastischen Maßnahmen – und stellt die DFL zur geplanten Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor große Probleme.
Der Wort Case ist eingetreten – noch bevor der Fußball in Deutschlands Profiligen wieder rollt: Zweitligist Dynamo Dresden hat seinen gesamten Kader samt Trainer- und Betreuerstab nach zwei weiteren Coronafällen in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt. Das teilten die Sachsen am Samstag mit. Damit ist die Teilnahme am Spielbetrieb für das Tabellenschlusslicht vorerst ausgeschlossen – und das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) für den Wiederbeginn gerät erstmals sichtbar ins Wanken.
"Wir haben in den zurückliegenden Wochen sowohl personell als auch logistisch einen enormen Aufwand betrieben, um alle vorgeschriebenen medizinischen und hygienischen Maßnahmen strikt umzusetzen", sagte Dresdens Sportgeschäftsführer Ralf Minge: "Wir stehen im Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt und der DFL, um alle weiteren Schritte abzustimmen. Fakt ist, dass wir in den kommenden 14 Tagen weder trainieren noch am Spielbetrieb teilnehmen können."
Weitere Verschiebungen sind nun wahrscheinlich
Für die DFL ist diese Nachricht ein Schock. Erst am Mittwoch hatte die Politik grünes Licht für die Fortsetzung des Spielbetriebs gegeben, die Bundesliga und 2. Bundesliga legen nach zwei Monaten Pause am 16. Mai wieder los. Als Erlösung für wirtschaftlich angeschlagene Klubs wurde diese Ankündigung wahrgenommen – nun wird überdeutlich, wie fragil das Gebilde doch ist.
Zumindest der Spielplan des Unterhauses muss nun überarbeitet werden. Dresden hätte am 17. Mai bei Hannover 96 spielen sollen, mindestens dieses Spiel kann nicht wie geplant stattfinden, weitere Verschiebungen sind wahrscheinlich – schließlich darf Dresden im fraglichen Zeitraum auch nicht trainieren und müsste damit "kalt" in den Wettbewerb starten. Am Wochenende des 23./24. Mai sollte das Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth folgen. Viel Raum für Verschiebungen ist ohnehin nicht, wenn die Saison wie geplant bis zum 30. Juni beendet werden soll.
Die DFL sah sich zuerst noch in ihrem Konzept bestätigt
"Dynamo Dresden hat die Deutsche Fußball Liga vorab darüber informiert. Wir werden zu Beginn der kommenden Woche das weitere Vorgehen mit Blick auf die Ansetzungen des Klubs festlegen", teilte ein DFL-Sprecher am Samstagabend auf SID-Anfrage mit.
Nach der ersten Testrunde unter den 36 Profiklubs, die bei 1724 Proben insgesamt zehn positive Ergebnisse aufgedeckt hatte, sah sich die DFL in ihrem Konzept bestätigt. Die Tests hätten "ihren Zweck erfüllt, für zusätzliche Sicherheit zu sorgen und so die Spieler bestmöglich vor Ansteckung im Mannschaftstraining oder Spielbetrieb zu schützen", hieß es am Montag.
Schon in der ersten Testreihe gab es ein positives Ergebnis
Die zwei Dresdner Spieler waren im Rahmen der insgesamt dritten Testrunde am Freitag positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden, die Namen der Betroffenen veröffentlichte der Klub nicht. Bereits in der ersten Testreihe gab es ein positives Ergebnis bei einem Spieler, der Betroffene befand sich seitdem in Quarantäne. Zu diesem Zeitpunkt absolvierte Dresden die Trainingseinheiten aber noch in Kleingruppen.
Nachdem alle Resultate der zweiten Testreihe am vergangenen Wochenende negativ waren, nahm die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski am Donnerstag wieder das Mannschaftstraining auf – allerdings nur für zwei Tage.
- Nachrichtenagentur SID