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Orientierungslauf: Was es ist und welche Ausrüstung man braucht


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Orientierungslauf: Wissen wo’s langgeht

BW

07.02.2014Lesedauer: 3 Min.
Orientierungslauf: Start bei einem Rennen.Vergrößern des Bildes
Beim Orientierungslauf ist der Start vergleichsweise verhalten, erst mal muss sich anhand der Karte orientiert werden. (Quelle: OC München, N. Deixler)
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Einfach nur laufen ist Ihnen zu langweilig? Ein Marathon ist zu hart und zu eintönig? Und von den Heerscharen der Jogger im Park sind Sie schon lange genervt? Dann gibt es hier Abwechslung für Läufer, die etwas anderes möchten. Orientierungslauf heißt die Alternative, die in Deutschland noch relativ unbekannt ist. Erfahren Sie, was den Reiz am Lauf mit Karte und Kompass ausmacht! Einblicke ins Geschehen beim Orientierungslauf und in die benötigte Ausrüstung finden Sie in der Foto-Show.

Worum geht’s...

...beim Orientierungslauf überhaupt? Beim OL - so die gängige Abkürzung - handelt es sich um einen Ausdauersport, der meist im Waldgelände ausgetragen wird. Es gibt einen Startpunkt und ein Ziel - wer die Distanz dazwischen als Schnellster bewältigt, der hat gewonnen. Klingt simpel, doch so einfach ist es nicht. Die Laufstrecke ist beim Orientierungslauf nicht vorgegeben, sondern nur durch Punkte, so genannte "Posten", in der Natur markiert. Und diese Eckpunkte sind den Läufern vorher nicht bekannt. Erst unmittelbar am Start erhalten die Läufer eine präzise OL-Karte, in der alle Punkte sowie Start und Ziel eingezeichnet sind. Die günstigste Laufroute von Posten zu Posten müssen die Teilnehmer mit Hilfe von Karte und Kompass selbst finden. Durch die Natur. Querfeldein.

Orientierungslauf-Disziplinen

Es gibt beim Orientierungslauf drei Disziplinen. Diese werden nicht nach Streckenlänge, sondern nach der zu erwartenden Siegeszeit eingeteilt, da sich schließlich nicht jeder für die gleiche Strecke entscheidet:

  • Sprint-OL (12-15 Minuten)
  • Mittel-OL (30-35 Minuten)
  • Lang-OL (70-80 Minuten Damen; 90-100 Minuten Herren)

Auf der kurzen Distanz, der Sprint-Variante, wählen die meisten Läufer sehr ähnliche Strecken. So entscheiden vor allem Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Laufe ich links oder rechts am Fels vorbei? Soll ich über den umgestürzten Baum springen oder doch lieber vorsichtig darüber steigen?

Anders zeigt sich da schon der Lang-Orientierungslauf. Hier spielt vor allem die Routenplanung eine wichtige Rolle. Laufe ich am einfachsten durch das Tal oder über den Kamm? Über den Hügel kann ich nur langsam laufen, drum herum ist aber ein gutes Stück länger!? Hier sind Erfahrung und vorrausschauende Planung der Schlüssel zum Erfolg.

Der Mittel-OL bildet - wie es der Name schon vermuten lässt - eine Mischung aus beiden Rennausrichtungen.

Der Ablauf eines Rennens

Der Rennstart erfolgt zeitlich versetzt. Zwischen jedem Starter liegen mehrere Minuten. Damit vermeidet man zwei Dinge: Stau an den Kontrollstationen und Schummeln durch Nachlaufen. Ist der erste Posten erreicht, wird "gestempelt". Früher noch mit echtem Stempel oder einer Lochzange, heute zumeist mit elektronischen Chips. Vorteil der digitalen Erfassung: Zuschauer, für die ein Orientierungslauf normalerweise eher uninteressant ist, können den Verlauf während eines Rennens verfolgen.

Orientierungslauf-Ausrüstung

Das wichtigste Utensil für einen Orientierungslauf ist zweifelsohne die Karte. Um diese muss man sich als Läufer aber nicht kümmern, denn die gibt’s vom Veranstalter. Beim Kompass haben sich zwei Bauformen durchgesetzt, der Plattenkompass und der Daumenkompass. Der Daumenkompass wird mit Schlaufen am Daumen angelegt und ist beim Blick auf die Karte immer mit im Sichtfeld. Der Plattenkompass leistet wiederum gute Dienste als Lineal und kann mit Lupe oder verschiedenen Skalen sehr hilfreich beim Lesen der Karte sein.

Zum Stempeln verwendet man heutzutage elektronische Systeme. In Deutschland hat sich die Lösung von SPORTident durchgesetzt. Die vom Sportler benötigte SI-Card kann oft vor Ort gegen geringe Gebühr geliehen werden. Eine eigene kostet je nach Modell zwischen 30 und 60 Euro.

Laufkleidung

Besonders wichtig beim Lauf durchs Gelände: die passenden Laufschuhe. Orientierungslauf-Schuhe müssen in dem unwegsamen Gelände vor allem gut greifen. Man kann natürlich auf Trail Running-Schuhe zurückgreifen, doch es gibt auch Spezialisten. Die kommen sogar mit kurzen Stahl-Spikes, so genannten Dobb-Spikes. Manche Orientierungslauf-Schuhe reichen über die Knöchel, um ein Umknicken zu verhindern.

Am Körper trägt man in der Regel - auch im Sommer - lange Funktionskleidung. Neben einem guten Feuchtigkeitsmanagement kommt es hier auch auf ausreichend Schutz an. Die lange Kleidung und Kniesocken (manchmal sogar Gamaschen) schützen vor Brennnesseln, Gestrüpp und Dornen.

Orientierungslauf ist auch Gruppensport

Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei Interesse am Orientierungslauf den nächstgelegenen Verein zu kontaktieren. Die Vereine stehen Neulingen mit Rat und Tat zur Seite und bieten oftmals Schnupperkurse an. Hier können sich Neulinge informieren oder mit den "alten Hasen" eine Runde laufen. Eine deutschlandweite Übersicht über Orientierungslauf-Vereine finden Sie auf: www.orientierungslauf.de

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