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Handball-WM 2015: Australien-Kapitän wegen DHB stinksauer auf IHF


Entzogener WM-Platz
Australien-Kapitän Clavert: "Bin immer noch stinksauer"

Von t-online
Aktualisiert am 23.01.2015Lesedauer: 2 Min.
Australiens Kapitän Bevan Calvert hat kein Verständnis für die Entscheidung der IHF.Vergrößern des Bildes
Australiens Kapitän Bevan Calvert hat kein Verständnis für die Entscheidung der IHF. (Quelle: Alterphotos/imago-images-bilder)
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Die seltsamen Entscheidungen der Internationalen Handballföderation (IHF) hinsichtlich der Vergabe der Startplätze bei der Weltmeisterschaft in Katar schlagen weiterhin hohe Wellen. Bevan Calvert, der als Kapitän der australischen Nationalmannschaft mit seinem Team trotz erfolgreicher Qualifikation wieder ausgeladen wurde, lässt seinem Ärger in einem Interview mit der "Welt" freien Lauf. Das deutsche Team, das eine Wildcard zugesprochen bekam und statt Australien anreisen durfte, wäre nach seinem Empfinden im Falle des Titelgewinns "kein richtiger Weltmeister".

Damit will Calvert den Schwarzen Peter aber nicht der DHB-Sieben ("Ich habe nichts gegen die deutsche Mannschaft, die können ja nichts dafür") zuschieben. Für den 28-Jährigen steht fest: "Der Schuldige ist die IHF".

Calvert: "Schaue mir die WM nicht an"

Der Schock über den Ausschluss, den Calvert via Internet erfuhr, sitzt noch so tief, dass der für Drittligist SV Mecklenburg Schwerin auflaufende Linkshänder jegliches Interesse am Turnier verloren hat: "Dieses Mal schaue ich mir die WM nicht an. Ich bin immer noch stinksauer und wütend über die IHF-Entscheidung." Auch in seiner australischen Heimat hätten die Menschen mit "Trauer, Wut [und] Unverständnis" reagiert.

Die Beweggründe der IHF sind aus Calverts Sicht klar: "Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass die IHF mit den Fernsehrechten Geld verdienen wollte, und dafür war Deutschland enorm wichtig. Es ist die Heimat des Handballs, hat die weltbeste Liga und auch die meisten Zuschauer. Da hatten wir als Australier nur wenig zu melden."

Ein Fünkchen Hoffnung existiert noch

Eine Entschädigung der IHF für die Ozeanische Kontinentale Handball-Föderation, der Australien angehört, gab es nur in subtiler Form. "Es gab einige Gespräche, und auch zwei Trainer aus diesem Verband sind zu der WM in Katar eingeladen worden, um sich zu informieren und weiterzubilden", so Calvert. "Außerdem gibt es Unterstützung für die Challenger-Turniere unserer Juniorenmannschaften. So wollen sie das wiedergutmachen. Ich glaube, wir sind noch nicht ganz aus dem Sichtfeld der IHF verschwunden."

In der Frage nach dem Titelfavoriten bescheinigt Calvert dem Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson gute Karten: "Ich bin ein ganz großer Dänemark-Fan, aber auch die Deutschen haben eine gute Mannschaft. Und mich würde es nicht überraschen, wenn sie den Titel holen würden."

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