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Neuer bleibt beim FC Bayern: das Risiko der Vertragsverlängerung


Manuel Neuer und der FC Bayern
Ein unwürdiges Ende


20.12.2024Lesedauer: 1 Min.
Manuel Neuer: Verlängert er bei Bayern bis 2026, ist er zum Vertragsende 40 Jahre alt.Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer: Verlängert er bei Bayern bis 2026, ist er zum Vertragsende 40 Jahre alt. (Quelle: Laci Perenyi/imago-images-bilder)
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Der FC Bayern und sein Kapitän Manuel Neuer wollen über diese Saison hinaus zusammen weitermachen. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass der Verein einen Fehler begeht. Schafft Neuer überhaupt noch eine weitere Saison?

Es ist fast alles klar zwischen dem FC Bayern und seinem Torwart Manuel Neuer. Beide Seiten haben öffentlich bestätigt, dass sie den auslaufenden Vertrag verlängern und weiter zusammenarbeiten möchten. Laut Sportvorstand Max Eberl fehlen nur noch Details, Medienberichten zufolge gar nur die Unterschrift und die Verkündung, dass die Zusammenarbeit bis 2026 fortgesetzt wird. Tatsächlich wird diese nun jederzeit erwartet.

Während Neuer und die Bayern-Verantwortlichen frohlocken, gibt es unter Fans und Experten durchaus Kritik und Skepsis. Sowohl die Leistungen als auch die Verletzungen offenbaren, dass Neuer mit 38 Jahren längst nicht mehr der Welttorhüter ist, der er einmal war. Auch aktuell leidet er unter den Folgen eines Rippenbruchs. Den hatte er sich beim Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen zugezogen – bei seinem Foul, für das er die Rote Karte bekommen und womit er das Ausscheiden erst eingeleitet hat.

Das führt zu der Frage:

Macht der FC Bayern mit der Vertragsverlängerung von Neuer einen Fehler?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Neuer steht keine weitere Saison durch

Der Auftrag für Max Eberl war knifflig, aber gar nicht so schwer zu verstehen. Als neuer Sportvorstand sollte er das etwas aus dem Ruder gelaufene Gehaltsniveau im Bayern-Kader senken und dabei keine Qualität einbüßen. Es braucht keinen Doktortitel, um zu erkennen, wie so eine Herausforderung zu meistern ist: indem man sich von Spielern trennt, die ein hohes Gehalt bekommen, aber eine überschaubare Leistung abliefern.

So wie Manuel Neuer.

Doch das Auslaufmodell eines Welttorhüters wird weiter mitgeschleppt, statt es durch einen Zukunftsträger zu ersetzen, der womöglich viel weniger als 20 Millionen Euro im Jahr verdient. Das ist unter den aktuellen Voraussetzungen nicht nur die denkbar schlechteste Entscheidung, sondern eine Bankrotterklärung. Bayern hatte jahrelang Zeit, sich besser auf diesen Tag vorzubereiten, an dem die Zeit von Neuer vorbei ist.

Der kassiert nämlich nicht nur viel Geld, sondern auch immer mehr Gegentore. Er pariert immer weniger Schüsse, ist hüftsteif wie ein Pinguin und zudem noch dauernd verletzt. Neuer kann froh sein, wenn er diese Saison gesichtswahrend durchsteht. Eine weitere als Nummer eins? Undenkbar.

Und weil er sich mit seinem Ehrgeiz auch nicht freiwillig auf die Bank setzen wird, ist schon klar, wie das ausgeht. Mit einer Demontage. Einem unwürdigen Ende vor den Augen der Öffentlichkeit.

Kontra
Philipp Michaelis
Philipp MichaelisBereichsleiter Aktuelles

Nein, wer soll es denn sonst sein?

Das wird man ja wohl noch fragen dürfen, wenn der Kollege Wichert partout nicht verstehen will, warum Manuel Neuer die Antwort ist. Auf die Frage nämlich, wer weiterhin Nummer eins im Bayern-Kasten sein soll.

Wen haben die Bayern denn unter Vertrag für eine Zeit nach Neuer? Alexander Nübel, das noch nicht ewige, aber schon reichlich langjährige Talent, ist seit dreieinhalb Jahren bei anderen Vereinen geparkt. Warum? Weil Neuer (quasi mit Skistiefeln) Fußstapfen getreten hat, die der tapfere Nübel nicht ausfüllen kann. An Sven Ulreich hat der Zahn der Zeit kaum weniger genagt als an Neuer selbst. Und der israelische Nationalkeeper und Influencerinnen-Gatte Daniel Peretz ist ein Mittelklasse-Torwart. Bei der Belegschaft ist klar, dass die Bayern den leicht abgehangenen Manu noch mal abstauben, ausbeulen und aufhübschen müssen, will sagen: verlängern und wieder ins Tor hieven.

Klar: Neuer ist fünf Schritte langsamer als früher. Leistung und Leib bröckeln zusehends. Gegen Leverkusen wirkte er im Laufduell gegen den flinken Frimpong in etwa so beweglich wie Joe Biden bei einem Fototermin, mähte ihn hüftsteif um, flog vom Platz und brach sich beim Aufprall auch noch eine Rippe, obwohl Frimpong gut 30 Kilo weniger wiegt. Das war mitleiderregend.

Seine Nachfolge haben die Bayern verpennt wie Volkswagen die Elektromobilität. Wer sich aber nicht rechtzeitig um einen "Neuen" kümmert, der muss am Ende mit dem Alten leben: Neuer. Wem sonst?

 
 
 
 
 
 
 

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