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BVB: Dortmund braucht Transfer von Füllkrug, Goretzka oder Sancho


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Saison in Gefahr
BVB-Fans sollten sich Sorgen machen


Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 1 Min.
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Stimmt der Preis, kann Niclas Füllkrug Werder Bremen verlassen – und zum BVB wechseln? Der sucht zumindest noch einen Stürmer. (Quelle: t-online)
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Bellingham weg, Nmecha und Sabitzer da: Reicht das, um den FC Bayern anzugreifen – oder müssen die BVB-Fans nach dem holprigen Saisonstart nicht vielmehr nach unten gucken?

Immer wieder muss Borussia Dortmund ihren besten Spieler verkaufen. Vor zwei Jahren war es Dribbler Jadon Sancho, vor einem Jahr Topstürmer Erling Haaland, in diesem Jahr das Mittelfeldtalent Jude Bellingham. Immer wieder sind die Verantwortlichen bemüht, den Kader trotzdem besser zu machen.

Die beiden Neuzugänge Marcel Sabitzer von Bayern und Felix Nmecha von Wolfsburg sollen Bellingham ersetzen. Aber geht das überhaupt? Während der 20-jährige Engländer bei seinem neuen Klub Real Madrid überragend in die Saison startete, holperte es beim BVB am ersten Spieltag gehörig.

Dortmund gewann am Samstag zwar erwartungsgemäß 1:0 gegen den 1. FC Köln, lieferte dabei allerdings eine extrem schwache Partie und profitierte lediglich von einem späten Glückstreffer von Donyell Malen (88. Minute). Experten und Fans fragen sich: Reichen die Transfers und die Qualität, um die Kurve zu kriegen und dem FC Bayern München im Kampf um die Deutsche Meisterschaft gefährlich zu werden? Erst recht mit dem neuen Bayern-Stürmer Harry Kane?

Müssen sich die Fans von Borussia Dortmund Sorgen um ihren Klub machen?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, der BVB braucht einen Sensationstransfer

Platz zwei? BVB-Boss Watzke würde nicht einschlagen, wenn der liebe Gott ihm den anböte. Das sagte er der "Sport Bild".

Lieber Herr Watzke, das ist ein Fehler.

Während Watzke nämlich durchaus auf Platz eins schielt, droht in Wahrheit Platz drei, vier oder gar ein noch höherer. Der BVB hat sich Stand heute im Vergleich zur vergangenen Saison nicht verstärkt, sondern im Gegenteil sogar an Qualität eingebüßt. Bellingham und Raphaël Guerreiro sind weg – mit Nmecha, Ramy Bensebaini und Sabitzer drei überdurchschnittliche, aber keinesfalls überragende Bundesliga-Spieler da. Natürlich müssen sich die BVB-Fans da Sorgen machen.

Ganz anders Leverkusen (Granit Xhaka, Victor Boniface), Union Berlin (Robin Gosens, Kevin Volland) oder selbst Leipzig, die ihre zahlreichen namhaften Abgänge mit unglaublich talentierten Spielern ersetzt haben (u. a. Loïs Openda, Castello Lukeba). Bayern ist mit Harry Kane ohnehin enteilt.

Dazu hat Dortmund ein Anführer-Problem. Marco Reus und Mats Hummels sind zu verletzungsanfällig. Der neue Kapitän Emre Can ist zu schwach. Gegen Köln sah er das sogar selbst ein und konnte seine Auswechslung gut nachvollziehen. Auch sonst gibt es wenig echte Führungsfiguren.

Die Transferphase geht noch eineinhalb Wochen – und die muss der BVB für diesen einen echten Sensationstransfer nutzen. Für einen Spieler, der das Niveau auf Anhieb auf ein höheres Level hebt. Leon Goretzka (Bayern), Georginio Wijnaldum (PSG), Jadon Sancho (Manchester United) oder zumindest Niclas Füllkrug (Werder Bremen) – diese Kategorie sollte es schon sein. Mindestens.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, denn Dortmund hat einen Vorteil

Kein BVB-Anhänger sollte sich um seinen Verein sorgen. Natürlich wird es in dieser Saison schwerer, dem FC Bayern echte Meisterkonkurrenz zu machen. Aber unmöglich ist auch das nicht. Platz zwei ist durchaus realistisch.

Ein großer Vorteil für das Team von Edin Terzić: Dortmund hat ein gutes Bundesliga-Startprogramm. Zum Auftakt gewann der BVB gegen Köln, nun geht es weiter gegen den Tabellenletzten Bochum und Aufsteiger Heidenheim. Die ersten echten Topgegner kommen erst im Oktober. Bis dahin kann sich die Mannschaft in einen kleinen Rausch spielen. Und jeder Fußballer weiß, wie wichtig es für das Selbstbewusstsein ist, gut in eine Saison zu starten. Dem BVB wird das gelingen. Bayern hingegen muss schon im September gegen Leipzig und Leverkusen ran.

Und die Dortmunder Zugänge sollte man auf gar keinen Fall unterschätzen: Felix Nmecha, Marcel Sabitzer und Ramy Bensebaini haben reichlich Bundesligaerfahrung. Das hilft dem jungen Dortmunder Kader. Stürmer Sébastian Haller, der in der vergangenen Saison lange fehlte, ist bereits in Topform. Traf in der ersten DFB-Pokalrunde doppelt. Und Angreifer Donyell Malen erzielte direkt zum Auftakt den Siegtreffer gegen den FC. Außerdem werden schon noch neue Spieler dazukommen.

Und die Konkurrenz ist doch auch nicht stärker. Union Berlin hat eine gute Mannschaft, wird aber sicher auch unter dem großen Aufwand der ersten Champions-League-Saison in der Vereinsgeschichte leiden. Leipzig hat mit Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai und Christopher Nkunku die besten Spieler verloren. Und Leverkusen hat die hohen Erwartungen noch nie erfüllt.

 
 
 
 
 
 
 

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Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren Florian Wichert und Robert Hiersemann wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch am Montagabend ab 19.30 Uhr im Rahmen der Sport-1-News im Free-TV bei Sport 1 – oder bereits ab dem Nachmittag hier oben im Artikel.
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