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"One Love"-Debatte: Nur Neuer und Goretzka wollten die Mund-zu-Geste


Nach "One Love"-Debatte
Nur zwei Spieler wollten die Mund-zu-Geste

Von t-online, jub

Aktualisiert am 05.12.2022Lesedauer: 2 Min.
NationalmannschaftVergrößern des Bildes
Als Geste hielt sich die Nationalmannschaft beim Gruppenfoto die Hand vor den Mund. (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa)

Die Mund-zu-Geste sorgt auch nach dem WM-Aus der deutschen Nationalelf weiter für Diskussionen. Die Nationalspieler sollen sich "instrumentalisiert" gefühlt haben.

Aus sportlicher Sicht konnte die deutsche Nationalelf bei der WM in Katar nicht gerade für Aufsehen sorgen – zumindest nicht im positiven Sinne. Zum zweiten Mal in Folge musste sich der Weltmeister von 2014 bereits nach der Vorrunde verabschieden.

Mit ihrem Mannschaftsfoto vor dem Auftaktspiel gegen Japan sorgte die Nationalmannschaft aber dennoch für ein Bild, das Eindruck bei der WM hinterließ. Mit der Mund-zu-Geste, die die Spieler dabei zeigten, setzten sie nach der vorangegangenen "One Love"-Debatte ein Zeichen, das um die Welt ging.

Die Geste wurde aber offenbar nicht nur extern viel diskutiert, sondern war auch mannschaftsintern ein Streitthema.

Nur Neuer und Goretzka wollten die Geste

Denn wie die ARD berichtet, sollen sich mit Kapitän Manuel Neuer sowie Leon Goretzka lediglich zwei Profis für diese Geste eingesetzt haben. Ihre Teamkollegen hätten dagegen lieber auf die Aktion verzichtet und wie die anderen ursprünglich in die "One Love"-Aktion involvierten Nationen nichts unternehmen wollen. Das deckt sich auch mit anderen Berichten, wonach Neuer und Goretzka unterschiedliche Gesten vorschlugen.

Ein Großteil der Mannschaft habe sich "instrumentalisiert" gefühlt, als nach dem Verbot der "One Love"-Binde nach einer alternativen Geste gesucht worden sei. Das Thema habe die Spieler "belastet" und "genervt".

Sich beim Mannschaftsfoto den Mund zuzuhalten, soll laut ARD dann innerhalb der Mannschaft als kleinster gemeinsamer Nenner akzeptiert worden sein.

Als das so beschlossen war, unterstützten auch andere Führungsspieler die Aktion. Einige Profis sahen die Thematik sowie die damit verbundene Ablenkung vom sportlichen Fokus dagegen weiter kritisch.

Auch bei teaminterner Aussprache Thema

Am Tag nach dem 1:2 gegen Japan kam es zu einer langen Aussprache innerhalb der Mannschaft. Spieler berichteten davon, dass es dabei darum ging, die richtigen Lehren aus der Niederlage zu ziehen.

Aber auch die umstrittene Mund-zu-Geste soll dabei zur Sprache gekommen sein. Dem Bericht zufolge wurde beschlossen, sich fortan nur noch auf den Fußball zu konzentrieren.

Im Vorfeld der WM hatte sich der DFB mit sechs weiteren beim Turnier vertretenen Verbänden darauf verständigt, mit der "One Love"-Binde aufzulaufen. Neben Deutschland hatten auch England, Wales, Belgien, Dänemark, die Niederlande und die Schweiz geplant, die vielfarbige Kapitänsbinde mit einem Herz zu tragen.

"Die Nationalmannschaft verkauft sich aktuell nicht gut. Auch bei der "One Love"-Debatte nicht", schrieb Stefan Effenberg in seiner t-online-Kolumne: "Sie wollten ein Zeichen setzen und haben gesagt: Wir machen das mit aller Konsequenz, auch wenn es eine Strafe gibt von der Fifa. Dann sind sie doch umgefallen. Da sage ich lieber gar nichts. Da hat auch Bernd Neuendorf (DFB-Präsident; Anm. d. Red.) keine gute Figur abgegeben."

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