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DFB-Team: Julian Nagelsmanns bestimmtes Gefühl für den WM-Titel


Bittere Erinnerungen
"Verstehe ich bis heute nicht"


20.03.2025 - 11:05 UhrLesedauer: 3 Min.
Julian Nagelsmann: Der deutsche Bundestrainer will Weltmeister werden.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Der deutsche Bundestrainer will Weltmeister werden. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler)
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In einem Jahr findet die nächste Fußball-WM statt. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ein klares Ziel: den Titel holen. Dafür will er ein bestimmtes Gefühl kreieren.

Direkt nach dem Spiel war Julian Nagelsmann ruhig. Überraschend ruhig. Schließlich ist er ein emotionaler Trainer. Einer, der dem Schiedsrichter auch mal klar seine Meinung sagt und den Frust über Fehlentscheidungen auch am TV-Mikrofon rauslässt.

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Doch nach dem im EM-Viertelfinale nicht gegebenen Handelfmeter für Deutschland gegen Spanien tobte Nagelsmann nicht. In einem ruhigen Ton bewertete der Bundestrainer die Szene als Fehler des Schiedsrichtergespanns. Egal, ob am TV-Mikrofon oder auf der Pressekonferenz, Nagelsmann blieb sachlich.

"Das löst bei mir ein gewisses Gefühl aus"

Der Ärger baute sich langsam auf. Oder besser: Er baute sich nicht ab. Denn der nicht gegebene Elfmeter kostete Deutschland eine vielversprechende Chance auf den EM-Titel, den Spanien am Ende gewann. Und dass es ein Elfmeter war, das haben sogar die Uefa und der "Übeltäter" Marc Cucurella selbst bereits zugegeben.

Im November, etwas mehr als vier Monate danach, sagte Nagelsmann: "Da muss ich mich selbst loben, wie ruhig ich in dieser Situation geblieben bin. Das ist für mich sehr untypisch. Jetzt mache ich mir wenig Gedanken, weil ich es nicht mehr beeinflussen kann. Dass er (der Schiedsrichter, Anm. d. Red.) es sich nicht angeguckt hat, verstehe ich bis heute nicht."

Doch das mit den "wenigen Gedanken" kann man dem 37-Jährigen kaum abnehmen. Immer wieder scherzt er über die Szene, sie beschäftigt ihn merklich. Und auch im Rahmen der Nominierung für die Nations-League-Spiele gegen Italien am Donnerstag in Mailand und Sonntag in Dortmund (beide Spiele ab 20:45 Uhr im Liveticker bei t-online) erwähnte Nagelsmann den nicht gegebenen Strafstoß.

"In der Vorschau auf die beiden Spiele wird man oft mit Szenen konfrontiert, gerade auch mit der aus dem Spanien-Spiel. Das löst bei mir ein gewisses Gefühl aus", sagte er. "Wenn ein Großteil der Mannschaft das gleiche Gefühl entwickelt, dann sind wir auf einem perfekten Weg." Genauer wollte Nagelsmann nicht ins Detail gehen, um seiner Ansprache an die Mannschaft nicht vorzugreifen.

Das Ziel: Weltmeister

Der Bundestrainer setzt gerne auf das Mittel des Storytellings. Mit einer Geschichte, einem Beispiel oder einem Motto will er den Spielern auf simple Art und Weise vermitteln, was er von ihnen auf dem Platz sehen will, sie emotionalisieren und fokussieren. Nach den enttäuschenden Länderspielen im November 2023 gegen die Türkei und Österreich wählte er für die erste Partie im EM-Jahr 2024 gegen Frankreich einen simplen Spruch: "Wir kicken."

Damit wollte er der Mannschaft eine gewisse Leichtigkeit vermitteln, Druck abbauen. "Es ist Fußball, es ist nicht Politik. Das Lähmende muss weg", erklärte er. Mit Erfolg. Deutschland gewann in Lyon, Florian Wirtz traf sogar schon nach wenigen Sekunden zum 1:0. Der Grundstein für die positive Heim-EM war gelegt.

Doch nach dem vorzeitigen Aus bei ebenjener Europameisterschaft kündigte Nagelsmann bereits direkt nach dem Spiel an: "Dass man zwei Jahre warten muss, bis man Weltmeister wird, tut auch weh." Später formulierte er es leicht um. Nicht, man werde Weltmeister, sondern man wolle Weltmeister werden. "Dafür wollen wir alles geben, und ich bin guter Dinge, dass wir das schaffen können", betonte er während eines Gesprächs auf der Messe "Digital X" in Köln.

Einen kleinen Schritt für dieses Ziel will Nagelsmann gegen Italien gehen. Denn bei einem Sieg würde die DFB-Auswahl in der Weltrangliste an der "Squadra Azzurra" vorbeiziehen. "Das ist wichtig, um ein gesetztes Team bei der WM-Auslosung zu sein und einer Mannschaft wie Mexiko mit den geografischen Gegebenheiten aus dem Weg gehen zu können", erklärte Nagelsmann vergangene Woche.

 
 
 
 
 
 
 

Was Nagelsmann meint: Die WM 2026 besteht erstmals aus 48 Teams. Diese werden auf zwölf Gruppen mit je vier Teams aufgeteilt. Die drei Gastgeber sind als Gruppenkopf gesetzt. Mexiko ist in Gruppe A, Kanada in Gruppe B und die USA in Gruppe D.

Die neun übrigen Gruppenköpfe werden durch die Weltrangliste festgelegt. Aktuell würde Deutschland im zweiten Lostopf landen, da die DFB-Auswahl eben nur Zehnter ist. Das Los Mexiko würde drohen. Und die "El Trí", wie die Nationalelf des WM-Gastgeberlandes auch genannt wird, spielt seine Gruppenspiele definitiv zu Hause aus.

Nagelsmann will das verhindern und dafür gegen Italien gewinnen. Mit dem Schmerz aus dem Spanien-Spiel als Hilfe.

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