Nach Ende in der Nationalmannschaft Thomas Müller: Nichts würde er sich mehr wünschen
Seine Nationalelf-Laufbahn endet, aber beim FC Bayern macht Thomas Müller weiter – er hat schließlich noch einen ganz großen Höhepunkt im Visier.
Das war es also. Thomas Müller wird nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Die bittere 1:2-Niederlage nach Verlängerung im Viertelfinale der Heim-EM gegen Spanien war das letzte seiner 131 Länderspiele für die DFB-Elf. Das gab Thomas Müller am Montag auf seinem Youtube-Kanal selbst bekannt. Er sagte: "Nach 131 Länderspielen und 45 Toren sage ich dem Bundesadler heute Servus."
Dass seine Zeit gekommen ist, hatte Müller schon nach dem schmerzvollen EM-Aus mit Deutschland geahnt. Wie nach dem katastrophalen Scheitern in der WM-Vorrunde von Katar vergoss er bittere Tränen. Damals aus einem Gefühl der Unsicherheit über seine DFB-Zukunft heraus, wie er später verriet, diesmal, weil der 34-Jährige ahnte: "Höchstwahrscheinlich" war dies sein letzter Einsatz für Deutschland – wie sich nun ja auch bestätigte.
Müller geht in sein 25. Bayern-Jahr
Sein Debüt absolvierte er vor über 14 Jahren, im März 2010. Den Höhepunkt erreichte er mit dem Weltmeister-Titel 2014 in Brasilien. Nur Lothar Matthäus (150) und Miroslav Klose (137) liefen häufiger mit dem Adler auf der Brust auf als Müller, der im September 35 Jahre alt wird.
Auf seine Vereinslaufbahn hat der bevorstehende DFB-Rücktritt keine Auswirkungen. Bei "seinem" FC Bayern, dem er seit seinem elften Lebensjahr treu ist, hatte er seinen Vertrag erst im vergangenen Dezember noch mal verlängert – bis zum Sommer 2025. Die Juniorenzeit eingerechnet, geht der Publikumsliebling in sein 25. Bayern-Jahr.
Zur gebührenden Feier der "Silberhochzeit" mit seinem Verein hat er noch ein großes Ziel – mindestens: Die Deutsche Meisterschaft sollte es in seiner wohl finalen Spielzeit an der Säbener Straße schon noch einmal sein, nachdem man aus Münchner Sicht ungewohnterweise zuletzt Bayer Leverkusen den Vortritt lassen musste. Rekordhalter ist er mit zwölf Meisterschaften in dieser Disziplin ohnehin schon. Dennoch: Müller will den 13. Titel.
Müllers großes Ziel: Das zweite "Finale dahoam"
Und dann wäre da noch das Champions-League-Finale 2025. Das findet im ersten Jahr der reformierten Königsklasse in München statt. Ausgerechnet. Das "Finale dahoam 2.0", wenn man so will. 2012 waren Müller, Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger & Co. in der Allianz-Arena dramatisch im Elfmeterschießen am FC Chelsea gescheitert.
Danach gewann Müller zwar noch zweimal die Champions League – aber eben nie in seinem "Wohnzimmer". Nichts würde er sich wohl mehr wünschen, also noch einmal die Chance zu bekommen, es mit seinen Vereinskameraden besser zu machen als vor zwölf Jahren.
Wenn der Abschied aus der Nationalelf schon nicht mit einem Heim-Titel gelang, soll es wenigstens bei seinem Herzensklub klappen.
- transfermarkt.de: Spielerprofil Thomas Müller
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID