Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Bayern legt sich Fesseln an So teuer wird Wirtz für Bayern

Bayern will Wirtz, doch der Deal wird teuer. Sollte der Klub trotzdem alles auf eine Karte setzen?
Florian Wirtz ist der vielleicht größte Hoffnungsträger des deutschen Fußballs – und Bayerns erklärtes Transferziel Nummer eins. Ausgerechnet jetzt, wo die Saison in die heiße Phase geht, fällt der Nationalspieler allerdings aus.
Wirtz wird nach Angaben von Bayer Leverkusen mit einer Sprunggelenksverletzung mehrere Wochen fehlen. Eine MRT-Untersuchung ergab eine Innenbandverletzung im rechten Sprunggelenk. Das heißt auch, dass er für das Achtelfinalrückspiel in der Champions League gegen Bayern ausfällt. auch für die Spiele der Nationalmannschaft (mehr dazu lesen Sie hier). Im Saisonendspurt könnte er laut Klub wieder dabei sein.
Und dann zum FC Bayern wechseln?
Die Bayern-Bosse haben in den letzten Wochen Millionen für Vertragsverlängerungen ausgegeben – darunter Gehaltserhöhungen und Einmalzahlungen für Jamal Musiala, Alphonso Davies und in Kürze wohl auch Joshua Kimmich. Das Budget wird knapper. Zumal Sportvorstand Max Eberl eigentlich Einsparungen vornehmen soll.
Ist da überhaupt noch genug Geld übrig, um Wirtz aus Leverkusen loszueisen? Die Schmerzgrenze der "Werkself" liegt angeblich bei weit über 100 Millionen Euro.
Ein solches Investment wäre ein klares Zeichen: Wirtz als die Zukunft des FC Bayern. Aber:
Sollte der FC Bayern bei Wirtz wirklich alles auf eine Karte setzen?

Ja, Bayern muss jetzt zuschlagen
Florian Wirtz ist ein Jahrhunderttalent. Ein Spieler, der Bayern in den nächsten zehn Jahren prägen könnte – so wie es einst Schweinsteiger oder Müller getan haben. Und genau deshalb muss der Rekordmeister jetzt alles tun, um ihn zu holen.
Natürlich kostet der Transfer eine Wahnsinnssumme – und Bayern hat bereits Millionen für Vertragsverlängerungen ausgegeben. Aber Wirtz ist keiner dieser Spieler, bei denen man zögert. Bayern hat einst für Lucas Hernández 80 Millionen auf den Tisch gelegt – einen Innenverteidiger! Wirtz ist eine Investition in die Zukunft, ein Spieler, der Titel gewinnt.
Wirtz steht längst auf den Wunschlisten der internationalen Topklubs. Real Madrid, Barcelona, Manchester City – sie alle möchten ihn. Vielleicht ist eine Verletzung in dieser Situation sogar eine Chance für Bayern, um Wirtz etwas günstiger oder überhaupt zu bekommen. Zumindest kann er sich in den kommenden Wochen nicht weiter für höhere Aufgaben empfehlen.
Jetzt nicht alles auf eine Karte zu setzen, wäre ein historischer Fehler. Bayern braucht Wirtz – so schnell wie möglich. Und wenn das der einzige Transfer wird und sogar noch andere Spieler gehen müssen.

Nein, Bayern würde sich selbst Fesseln anlegen
Bayern muss Florian Wirtz holen? Falsch! Bayern kann sich Florian Wirtz nicht leisten – erst recht nicht jetzt.
Die nackten Zahlen sprechen gegen den Transfer: Der Klub hat gerade erst Millionen in neue Verträge gesteckt. Musiala, Neuer, Davies, bald Kimmich – all diese Verlängerungen kosten pro Jahr zweistellige Millionenbeträge, dazu Handgelder. Wie soll da noch ein Wirtz-Transfer finanziert werden, der vermutlich neben 150 Millionen Euro Ablöse auch noch mindestens 20 Millionen Gehalt pro Jahr kostet? Für fünf Jahre wären das mindestens 250 Millionen Euro.
Soll Bayern jetzt einen Transfer riskieren, der den finanziellen Spielraum für andere Deals komplett auffrisst? Der dem Verein so enge Fesseln anlegt, dass er in den nächsten Jahren womöglich auf gar nichts mehr reagieren kann?
Die Wahrheit ist: Bayern braucht Verstärkung. Bayern braucht aber vor allem einen Kader aus einem Guss. Alles auf eine Karte zu setzen, wäre nichts anderes als Wahnsinn.
Transparenzhinweis: Dieser Artikel ist vor der Diagnose für Florian Wirtz bereits in einer ersten Version erschienen – und wurde von den Autoren nach der Mitteilung von Bayer Leverkusen an die neue Situation angepasst.
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