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Pink gegen Oranje: Nagelsmann reicht kein «One-Hit-Wonder»


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Pink gegen Oranje: Nagelsmann reicht kein "One-Hit-Wonder"

Von dpa
Aktualisiert am 25.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Julian NagelsmannVergrößern des Bildes
Bundestrainer Julian Nagelsmann plant für das Testspiel gegen die Niederlande mit der gleichen Anfangsformation wie in Frankreich. (Quelle: Arne Dedert/dpa/dpa-bilder)
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Nachlegen im farbenfrohen EM-Trikot. So lautet der Plan gegen Holland. Die klare Rollenverteilung des Bundestrainers wird von den Spielern gelobt und gelebt. Wird die Turnier-Vorfreude voll entfacht?

Jetzt wird"s knallig bunt beim Nationalteam, auch wenn für Julian Nagelsmann die Länderspiel-Premiere im farbenfrohen EM-Trikot nur ein Randaspekt ist.

"Ich habe es ja nicht an", scherzte der Bundestrainer vor dem ersten Auftritt der Fußball-Nationalmannschaft in Pink und Lila gegen das niederländische Oranje-Team.

Für Nagelsmann geht es am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) im Frankfurter EM-Stadion vielmehr darum, mit der von ihm personell entrümpelten und frisch gestylten DFB-Elf nach dem 2:0-Ausrufezeichen in Frankreich die EM-Euphorie mit einem weiteren Achtungserfolg im Heimspiel gegen den Erzrivalen aus dem Nachbarland richtig zu entfachen. "Wir sind eingebogen in die Straße zur Heim-EM - und die wollen wir weiterfahren", sagte er.

Nagelsmann plant mit Sieger-Elf gegen Niederlande

Der 36-Jährige hat "die gleiche Erwartungshaltung" an seine Mannschaft wie in Lyon. Und darum bietet er konsequenterweise auch wieder die dortige Sieger-Mannschaft auf. "Geplant ist schon, dass es dieselbe erste Elf wird wie gegen Frankreich", sagte er vor dem Abschlusstraining auf dem Verbandscampus in Frankfurt.

Die Holländer sind ein idealer weiterer Prüfstein, zumal sie Deutschlands EM-Auftaktgegner Schottland gerade mit 4:0 besiegen konnten. "Auch mit den Niederlanden ist zu rechnen", bemerkte Nagelsmann zur Rolle des Nachbarn bei der EM-Endrunde im Sommer.

War Lyon wirklich schon der Wendepunkt nach Jahren der Länderspiel-Finsternis? Diese Frage will Nagelsmann mit seinem neuen und klar strukturierten Kader beim drittletzten Probelauf vor dem Turnier-Ernstfall mit einem klaren "Ja" beantworten. Er wolle zwar "kein Mahner sein", trotzdem ermahnte er seine Spieler, wie in Frankreich wieder alles für einen Sieg zu investieren: "So ein One-Hit-Wonder landet man gerne mal. Aber wichtig ist, dass man den Weg weitergeht, dass wir nicht wieder alles einreißen lassen."

Es passt zu Nagelsmanns neuer, rigider EM-Strategie, dass er nun nicht mehr experimentiert, sondern den eingeschlagenen Kurs konsequent fortsetzt. "Die Rollengespräche haben wir geführt mit einer gewissen Idee. Dann muss man die Idee auch durchziehen", sagte er.

"Jeder weiß um seine Rolle"

Die eingeladenen EM-Kandidaten gehen Nagelsmanns Kurs der A- und B-Besetzungen mit, egal ob sie Stammkraft oder Herausforderer hinten dran sind. "Kurz vor dem Turnier ist es extrem wichtig, dass jeder Spieler weiß, wo er dran ist. Jeder weiß um seine Rolle, das ist wichtig in einer Mannschaft mit so vielen Spielern", sagte etwa Kai Havertz.

Die neue Rollenzuteilung als Mittelstürmer Nummer eins dankte er Nagelsmann mit dem Tor zum 2:0-Endstand gegen Frankreich. Klaglos fügte sich derweil beim Test in Lyon Niclas Füllkrug in die Joker-Rolle, obwohl der Dortmunder Angreifer bis zur 80. Minute auf die Havertz-Auswechslung und den eigenen Kurzeinsatz warten musste. "Wir haben eine klare Rollenverteilung, eine klare Hierarchie in der Mannschaft", sagte der 31-Jährige.

Und die geht so: Ganz oben in der Hierarchie stehen Rückkehrer Kroos, Kapitän Ilkay Gündogan, der gegen die Niederlande sein 75. Länderspiel bestreiten wird, sowie der langjährige Kapitän und Torwart Manuel Neuer, wenn er nach seiner aktuellen Verletzung zur Heim-EM als Nummer eins zurückkehrt. Dahinter kommen Abwehrchef Antonio Rüdiger und Joshua Kimmich, auch wenn der Münchner wieder nach rechts hinten versetzt wurde. "Josh ist sehr wichtig für uns", sagte Nagelsmann am Montag. Jeder solle sich auch gerne mal ansehen, wie intensiv der Münchner nach dem Schlusspfiff in Frankreich gejubelt habe.

Gesperrter Sané muss wohl kämpfen

In der EM-Wunschelf folgen danach die Youngster Wirtz und Musiala oder auch Jonathan Tah, dem Nagelsmann bescheinigte, gegen Frankreich sein bestes Länderspiel gemacht zu haben. Dessen Leverkusener Vereinskollege Robert Andrich und der Stuttgarter DFB-Debütant Maximilian Mittelstädt warben bei dem Sieg ebenfalls mit Leistung für sich.

Von einem Kern von 13 bis 14 Stammspielern im 23-köpfigen EM-Kader sprach der Bundestrainer. Turnier-Veteran Thomas Müller und der Stuttgarter Chris Führich wurden gegen Frankreich zuerst eingewechselt. Auch das war ein Zeichen. Um seine gewohnte Starter-Rolle wird auch Leroy Sané kämpfen müssen, wenn er seine Drei-Spiele-Sperre vor dem letzten EM-Test am 7. Juni gegen Griechenland abgesessen hat. Der Bayern-Profi kommt am Dienstag ins Teamquartier und wird am Abend als Zuschauer im Stadion sein. "Qualitätsmäßig steht er außer Frage", sagte Nagelsmann am Montag zum Münchner Offensivspieler. Ein EM-Ticket ist Sané weiter sicher, ein Platz in der Startelf nicht.

"Ein Spiel reicht nicht, wir müssen dranbleiben"

Nagelsmann gibt klar die Richtung vor, die Kroos und Co. umsetzen müssen. "Den Mut, den wir in gewissen Entscheidungen vorleben, wollen wir auch auf dem Platz sehen", sagte der Bundestrainer: "Wir werden auch gegen die Holländer wieder sehen wollen, dass wir versuchen, das Spiel zu gestalten und uns selbst etwas zutrauen." Nach dem Frankreich- Motto "Wir kicken" lautet seine Spiel-Überschrift diesmal: "Einfach weitermachen!"

Der Erfolg in Frankreich hat allen gutgetan, dem Bundestrainer, den DFB-Verantwortlichen um Rudi Völler - und nicht zuletzt den Spielern. Gegen die spielstarken Holländer von Bondscoach Ronald Koeman mit den in der Startelf erwarteten Bundesliga-Profis Matthijs de Ligt (FC Bayern), Donyell Malen (Dortmund) und Xavi Simons (Leipzig) soll die EM-Zuversicht weiter wachsen. "Ein Spiel reicht nicht, wir müssen dranbleiben", sagte Andrich, der neue Vorarbeiter.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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