Andreas Brehme ist tot Das war sein letzter öffentlicher Auftritt
Weltmeister-Torschütze Andreas Brehme ist völlig überraschend gestorben. Ausgerechnet die Trauerfeier eines engen Wegbegleiters sollte sein letzter öffentlicher Auftritt werden.
Tief traurig und mit starrem Blick trug Andreas Brehme den kleinen Strauß Rosen zum Mittelkreis der Allianz Arena. Wie all seinen Mitstreitern, etwa Günter Netzer, Paul Breitner oder Lothar Matthäus, fiel ihm dieser Gang am 19. Januar dieses Jahres sichtlich schwer. Brehme und die anderen Größen erwiesen dem "Kaiser" die letzte Ehre.
Es ist die traurige Realität, dass die Trauerfeier seines einstigen Förderers und späteren Freundes Franz Beckenbauer Brehmes letzter Auftritt in der Öffentlichkeit werden sollte. In der Nacht von Montag auf Dienstag ist der WM-Siegtorschütze von 1990 im Alter von nur 63 Jahren und rund sechs Wochen nach Beckenbauer an einem Herzstillstand verstorben.
Brehme über Beckenbauer: "WM-Titel hat uns sehr eng verbunden"
Anders als etwa sein Weltmeister-Kollege und Freund Lothar Matthäus stand Brehme in den vergangenen Jahren nicht mehr im Rampenlicht. Er hatte sich nach seiner letzten Trainerstation als Assistent von Giovanni Trapattoni beim VfB Stuttgart schon 2006 weitgehend aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen. Er war Anteileigner einiger Unternehmen und engagierte sich für die Franz-Beckenbauer-Stiftung, die in Not geratene Menschen unterstützt.
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Dass Brehme am Trauerakt für Beckenbauer teilnahm und er einer derjenigen war, die die Blumen auf dem Spielfeld niederlegten, war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Beide waren nach ihren Trainer- und Profikarrieren eng miteinander verbunden. "Seit Langem sind wir jetzt nicht mehr Teamchef und Spieler, sondern Freunde", schrieb Beckenbauer im Vorwort von Brehmes Autobiografie "Beidfüßig".
Beckenbauers Tod hatte Brehme tief getroffen. Damals sagte er im Interview mit t-online: "Es ist immer sehr schade und traurig, wenn ein Freund stirbt. Er war nicht nur als Spieler und als Trainer Weltmeister, sondern vor allem auch eine super Person."
Nun, nur wenige Wochen nach Beckenbauer, verlässt auch Brehme die Welt für immer. "Der WM-Titel 1990 in Italien hat uns damals sehr eng miteinander verbunden", sagte Brehme weiter, "und das wird auch für immer so bleiben."
- Eigene Recherche