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Debakel der DFB-Elf gegen Österreich: "Tiefer geht es nicht"


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Kommentar zum DFB-Team
Hilflos, haltlos, hoffnungslos

MeinungVon Andreas Becker

Aktualisiert am 22.11.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 1037160970Vergrößern des Bildes
Florian Wirtz: Der junge Nationalspieler nach der Pleite gegen Österreich. (Quelle: IMAGO/ULMER/imago-images-bilder)
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Die deutsche Nationalmannschaft schließt das Länderspieljahr 2023 mit der nächsten Niederlage ab. Die DFB-Elf gibt ein verheerendes Bild ab.

Wer sich wirklich noch gefragt hat, wie es um den Zustand der deutschen Nationalmannschaft im November 2023 bestellt ist, sollte sich die Szene rund um die Rote Karte von Leroy Sané noch einmal genau anschauen. Dieser Frust, diese Verzweiflung, diese Wut in Sanés Gesicht – sie sprechen Bände.

Dass dem Bayern-Star ein so krasser Kontrollverlust nicht passieren darf, ist klar. Der Vorfall ist aber mehr als ein individueller Aussetzer. Er offenbart die schockierende Hilflosigkeit aller Nationalspieler – und was im DFB-Team alles falsch läuft. Deutschland hat im Jahr 2023 elf Länderspiele absolviert, davon hat die Elf genau drei gewonnen – mit drei verschiedenen Trainern (Flick, Völler, Nagelsmann). Nach dem Prinzip: Jeder durfte einmal jubeln. Das war's aber auch schon.

Und das war es wirklich. Wer allen Ernstes geglaubt hat – und davon gab es zuletzt noch so einige –, dass die deutsche Nationalmannschaft neun Jahre nach dem letzten Weltmeistertitel immer noch zur Weltklasse gehört, ist auf dem Holzweg. Dagegen sprechen nicht nur die Statistiken, sondern auch der gesunde Menschenverstand. Ja, ein Teil der deutschen Spieler mag Weltklasse sein – aber eben nicht im Trikot der deutschen Mannschaft.

Hansi Flick ist es nicht gelungen, aus elf Spielern ein Team zu formen. Auch Julian Nagelsmann hat damit offensichtlich riesige Probleme. Der ehemalige Bayern-Trainer hat jetzt vier Spiele als Bundestrainer absolviert, zwei davon verloren und eines unentschieden gespielt. Eine Bilanz, die eine große Frage aufwirft: Hat Nagelsmann seine Aufgabe unterschätzt?

In einem halben Jahr findet die Europameisterschaft in Deutschland statt. Mit Nagelsmann sollte alles besser werden. Die Nationalmannschaft wollte die Fans auf ihre Seite ziehen, gute Stimmung verbreiten – alles sollte besser werden. Wird es aber nicht, es bleibt gleich schlecht. Es läuft etwas Grundlegendes falsch beim DFB – und auch bei den Spielern selbst. Dabei geht es nicht mehr um Systemfragen oder darum, dass man mal "einen schlechten Tag gehabt" hat. Es geht darum, dass man als Beobachter den Eindruck hat, die immergleichen leeren Erklärungen zu hören, warum es schon wieder nicht geklappt hat.

Die jüngste Ausflucht ist die Frage nach der mangelnden Emotionalität. Nagelsmann stellte sie nach der Türkei-Pleite, Kapitän İlkay Gündoğan nach dem Österreich-Debakel. Wenn man diese Frage wirklich stellen muss, hat man aber eigentlich schon verloren – und den Beruf des Fußballprofis verfehlt.

Man muss es so sagen, wie es ist: Die Stimmung rund um die deutsche Nationalmannschaft im Jahr 2023 ist auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen. Tiefer geht es nicht.

Ob sie wieder besser werden kann? Nach Jahren der Tristesse, Verzweiflung und Ergebnissen wie der Niederlage gegen Österreich, die Fans an den Grundfesten des Fußballs zweifeln lassen? Irgendwann wird immer alles besser, schon klar. Aber ob das mit dieser oder erst mit der nächsten Generation von Nationalspielern gelingt? Schwer, da eine Prognose zu geben.

Im März trifft sich das DFB-Team wieder. Dann bleiben Nagelsmann und seinem Trainerstab noch zwei Spiele, bevor die heiße Vorbereitungsphase der EM eingeläutet wird. Dass es dann die große Kehrtwende gibt – man will es hoffen, glaubt es aber längst nicht mehr.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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