Neuer DFB-Geschäftsführer "Schweinchen Schlau": So kam es zur Völler-Aussage über Rettig
Andreas Rettig arbeitet beim DFB wieder mit Rudi Völler zusammen. Die beiden haben eine Vorgeschichte – und nicht immer das beste Verhältnis.
Personalie mit pikanter Note: Andreas Rettig wird neuer Geschäftsführer Sport beim DFB – die Mitteilung des Verbands vom Freitag hat Fußball-Deutschland überrascht (mehr dazu lesen Sie hier).
In der Position als Nachfolger von Oliver Bierhoff wird der langjährige Bundesligamanager Rettig nun auch Vorgesetzter von Sportdirektor Rudi Völler – und da gibt es eine kuriose Vorgeschichte: Denn Völler bezeichnete Rettig einst als "Schweinchen Schlau".
Rückblende: November 2015. In der damals schwelenden Debatte um die Verteilung der TV-Gelder fordert Rettig, damals Geschäftsführer des FC St. Pauli, von der "50+1"-Regel befreite Vereine von der Verteilung eben dieser TV-Gelder auszuschließen.
Diese Forderung ruft den damaligen Leverkusener Sportchef Völler auf den Plan: Der Antrag sei "ein bisschen populistisch, unnötig, nicht in Ordnung und enttäuschend". Und weiter: "Das ist ein typischer Rettig. Er macht das, was er gerne tut: Er gibt ein bisschen Schweinchen Schlau." Allerdings schiebt Völler nach, seine Bemerkung sei "ein bisschen scherzhaft" zu verstehen.
Jahrelang Kollegen bei Bayer Leverkusen
Dass das Verhältnis der beiden aber nicht zerrüttet ist, ließ Rettig zuletzt im Januar dieses Jahres durchblicken, als er seinem Weggefährten zur Annahme des Direktorenpostens beim DFB gratulierte: "Ich kenne und schätze Rudi Völler sehr, wir haben zehn Jahre Tür an Tür gearbeitet. Von daher glaube ich, dass er für diese Situation eine gute und richtige Wahl ist, weil er eine integrative Kraft hat."
Nun also arbeiten beide wieder zusammen. Es ist nicht das erste Mal: Die Wege des Weltmeisters von 1990 und des gelernten Industriekaufmanns kreuzten sich bereits in den 90er Jahren bei Bayer Leverkusen: Völler kehrte nach Stationen bei der AS Rom und Olympique Marseille 1994 in die Bundesliga zurück, schloss sich der Werkself an, beendete dort zwei Jahre später seine Karriere und übernahm direkt den Posten des Sportdirektors. Rettig arbeitete da bereits seit 1989 in der Geschäftsstelle des Klubs, ging 1998 dann zum SC Freiburg und wurde dort Manager.
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