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Ivica Osim: Letzter Nationaltrainer Jugoslawiens gestorben


Er wurde 80 Jahre alt
Letzter Nationaltrainer Jugoslawiens gestorben

Von t-online, dsl

Aktualisiert am 01.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Ivica Osim 1990 auf der Bank Jugoslawiens: Von 1986 bis 1992 war Osim Nationaltrainer.Vergrößern des Bildes
Ivica Osim 1990 auf der Bank Jugoslawiens: Von 1986 bis 1992 war Osim Nationaltrainer. (Quelle: Liedel/imago-images-bilder)

Ivica Osim ist tot. Der letzte Trainer der Fußball-Nationalmannschaft Jugoslawiens wurde 80 Jahre alt. Im Klub-Fußball wurde er in Österreich zur Legende.

Die Fußballwelt trauert um Ivica Osim. Der langjährige Trainer verstarb am Sonntag, wenige Tage vor seinem 81. Geburtstag, in seiner Wahlheimat Graz.

In die Geschichtsbücher eingegangen ist Osim als letzter Trainer einer jugoslawischen Fußball-Nationalmannschaft. Mit den "Blauen" erreichte er bei der WM 1990 das Viertelfinale und scheiterte im Elfmeterschießen am späteren Finalisten Argentinien, die EM 1992 verpassten Osim und seine als Titelfavorit geltende Mannschaft aufgrund des Ausschlusses aller jugoslawischer Sportteams in Folge der ausgebrochenen kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Balkan. "Ich kann mich nicht mehr freuen. Freude gibt es nach all dem, was in meiner Heimat passiert ist, nicht mehr", sagte Osim später selbst über die Tragödie.

Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic, Champions-League-Sieger 1993 mit Olympique Marseille, reagierte geschockt auf die Nachricht, die ihm von Journalisten der Tageszeitung "Informer" überbracht wurde. "Was? Nein, nein, das kann nicht wahr sein", soll der frühere Weltklasse-Mittelfeldspieler, der unter Osim bei der WM 1990 Stammspieler war, gesagt haben, ehe er mit dem Hinweis "Ich möchte jetzt nicht vor euch weinen" die Anrufer um Privatsphäre bat.

"Jahrhunderttrainer" in Österreich

Den Großteil seiner aktiven Karriere hatte Osim in Frankreich verbracht. In seiner zweiten Zeit bei Racing Straßburg (1976-78) war er Teamkollege von Arsène Wenger – mit seinem späteren Trainerkollegen war er seitdem verbunden. "Wir sind gute Freunde", sagte Osim vor einigen Jahren bei "Spox" über den Franzosen. "Er hat rechts im Mittelfeld gespielt, war ein technisch guter Wasserträger. Große Schritte wie eine Giraffe, ein korrekter Spieler. Arsene spricht nur von Fußball. Immer und überall, nur Fußball, Fußball."

In seiner Trainerkarriere kam Osim herum: Nach zwei Jahren bei Panathinaikos Athen kam der frühere Offensivspieler 1994 zu Sturm Graz nach Österreich. Die Steirer führte der "Švabo", der Schwabe, wie er aufgrund seiner blonden Haare seit Jugendtagen genannt wurde, 1998 zur ersten Meisterschaft und in den folgenden Jahren sensationelle drei Mal in die Champions League. 2009 wurde Osim für seine Verdienste um den Klub als "Jahrhunderttrainer" ausgezeichnet.

Nach einem Schlaganfall 2007 beendete Osim seine Trainerkarriere, war aber auch danach viel gefragt als Experte und Berater sowohl in Bosnien-Herzegowina als auch Österreich.

Verwendete Quellen
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