Vorbereitung auf WM 2022 Bericht: Katar will Nationalspieler nach Belgien verleihen

In gut zwei Jahren will sich Katar bei der Heim-WM mit den stärksten Fußballnationen messen. Die Nationalspieler sollen zuvor geschlossen nach Europa verliehen werden, um wettbewerbsfähig zu werden.
Im Dezember 2022 findet die Fußball-Weltmeisterschaft im Wüstenemirat Katar statt. Um beim Heimturnier eine ordentliche Rolle zu spielen, investiert die Herrscherfamilie seit Jahren Millionenbeträge in die Entwicklung des Sports. Die Strategie, junge – größtenteils aus afrikanischen Ländern stammende – Talente in der "Aspire"-Fußballakademie in Doha auszubilden und dann einzubürgern, hat mit dem Triumph bei der Asienmeisterschaft 2019 seinen ersten Erfolg verbucht.
Nichtsdestotrotz gilt Katar noch als Fußballzwerg, die Befürchtungen bei der WM 2022 gegen die stärksten Nationalmannschaften des Planeten unterzugehen, sind groß. Deshalb plant das Emirat nun einen drastischen, so noch nie dagewesenen Schritt. Wie die belgische Tageszeitung "La Derniere Heure" berichtet, will Katar "den Großteil seiner Nationalspieler" an KAS Eupen verleihen. Beim belgischen Erstligisten sollen die Kicker Erfahrung auf dem internationalem Topniveau sammeln, das der heimischen Qatar Star League fehle. Ermöglicht werden soll dieser spektakuläre Leih-Deal durch einen Dringlichkeitserlass des Emirs, der durch eine Investmentholding Mehrheitseigner von KAS Eupen ist.
Eupen-Sportdirektor über Gerücht: "Blödsinn"
Von der Zeitung "Grenzecho" mit den Plänen konfrontiert, dementierte Eupens Sportdirektor Jordi Condom diese vehement. "Ich habe den entsprechenden Artikel gelesen – Blödsinn", sagte der Vereinsfunktionär. Das Gerücht erinnere ihn, "an die Leute, die immer noch denken, dass die Erde nicht rund ist."
Rein rechtlich wären die Pläne Katars umsetzbar, da in Belgien die europaweit verbreitete Regelung zur Beschränkung von Nicht-EU-Ausländern im Profikader nicht angewendet wird.
- "Le Derniere Heure": Die katarische Nationalmannschaft nächstes Jahr in Belgien? (Französisch)
- "Grenzecho": Eupen 2021 als "AS Katar"?