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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit Draxler, Neymar und Mbappé? So könnte PSG unter Tuchel spielen
Neu-Trainer Thomas Tuchel erwartet bei Paris Saint-Germain ein echter Spitzenkader. Neben den Superstars Neymar und Kylian Mbappé hat er viele weitere Top-Spieler zur Verfügung – was ihm zahlreiche taktische Optionen bietet.
Er war über Monate hinweg ein gefragter Mann im internationalen Fußball. Nun steht fest, wohin es Thomas Tuchel verschlägt. Der ehemalige Dortmund-Trainer übernimmt die Geschicke beim Milliardenklub von Paris Saint-Germain. Dort findet der eine Startruppe vor. Doch wer könnte künftig sein Vertrauen erhalten?
Tuchels mag das 4-3-3
Tuchel hat in seiner Zeit bei Borussia Dortmund gezeigt, dass er mit Vorliebe ein 4-3-3-System spielen lässt, wenn es darum geht, Dominanz am Ball zu erzeugen. PSG muss in der Ligue 1 sowieso gegen viele Teams anspielen, die mit Mann und Maus verteidigen. Und in der Champions League fehlt es den Franzosen zuweilen an Stabilität im Ballbesitzspiel. Insofern erscheint die Verpflichtung von Tuchel sinnvoll. Denn beim BVB stellte er seine Fähigkeiten, Ballbesitzfußball einzustudieren und kontinuierlich zu verfeinern, unter Beweis.
Unangefochtene Stammspieler in Paris sind die beiden Angreifer Neymar und Kylian Mbappé, Mittelfeldspieler Marco Verratti sowie die Innenverteidiger Marquinhos und Thiago Silva. Auf sie wird Tuchel auch künftig vertrauen. Neymar und Mbappé könnten dabei weiterhin auf den Flügeln zum Einsatz kommen. Oder aber einer der beiden erhält mehr Einsatzminuten im Sturmzentrum. Tuchel hat in der Vergangenheit immer wieder auf mitspielende und positionell variable Angreifer vertraut. Beide könnten eben in jene Rolle schlüpfen oder doch wie in dieser Saison den Langzeit-Pariser Edinson Cavani flankieren.
Die Chance für Draxler?
Noch mehr Auswahl wird Tuchel im Mittelfeld vorfinden. Denn neben dem bereits erwähnten Verratti kann er aus einer interessanten Gruppe von Talenten die für seine Vorstellungen von Fußball Besten herausgreifen. Eventuell könnte sich eine Chance für Julian Draxler ergeben. Bis jetzt hat es der deutsche Nationalspieler noch nicht zum Stammspieler in Paris geschafft. Aber als offensivster Mittelfeldspieler auf der halblinken Seite in Kombination mit Verratti, der bevorzugt halbrechts spielt, würde Draxler eventuell in eine Rolle schlüpfen, wie sie einst Shinji Kagawa beim BVB innehatte.
Draxler könnte in die Lücken zwischen den Angreifern vorstoßen oder bewusst die linke Seite verstärken, um die Aufmerksamkeit auf diesen Flügel zu ziehen. Ähnliches funktionierte schon in Tuchels erster Saison in Dortmund. Die Überladung der linken Seite sorgte dafür, dass infolge von Verlagerungen nach rechts viel Platz für den BVB blieb. Da Dani Alves, der Rechtsverteidiger der Pariser, momentan seinen zweiten Karrierefrühling durchlebt, würde sich diese taktische Variante anbieten. Alves stößt gerne mit viel Tempo nach vorne und attackiert mit seinen Dribblings gegnerische Defensivreihen.
Deutscher Spielmacher als möglicher Motta-Nachfolger
Die zentrale Schaltzentrale im Pariser Team war seit Jahren Thiago Motta. Der 35-Jährige hatte sicherlich im athletischen Bereich etwas eingebüßt, brillierte aber immer noch mit Stellungsspiel und großer Ruhe in Drucksituationen. Nun beendete er seine Karriere und französische Medien munkeln bereits, ob eventuell ein Bundesligaspieler für die Sechserposition geholt wird. Neben Max Meyer fällt dabei häufiger der Name Julian Weigl.
Weigl war elementar für den Erfolg von Tuchel beim BVB und erlebte unter ihm einen kometenhaften Aufstieg nach seinem Wechsel von 1860 München. Weigl würde, ähnlich wie Motta, als wichtigste Anspielstation im Spielaufbau fungieren und könnte die Überlegungen und taktischen Anpassungen Tuchels problemlos umsetzen. Eine Verpflichtung Weigls wäre zudem eine gute Gelegenheit für Tuchel, direkt seine Handschrift zu hinterlassen. Denn eines hat die Karriere des 44-Jährigen gezeigt: Er möchte unter allen Umständen seine Ideen verwirklichen. Das wird sich auch in Paris nicht ändern.
- Bericht von „Le Parisien“ zu möglichen Neuzugängen aus der Bundesliga
- eigene Recherche