Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Trainer und Star "Tuchel und Neymar – das knallt nach einer Woche"
Thomas Tuchel hat bei Paris St. Germain unterschrieben und wird Trainer des exzentrischen Superstars Neymar. Kann das gut gehen?
Thomas Tuchel wird Trainer von Paris St. Germain und Superstar Neymar. Der ehemalige BVB-Trainer hat einen Zweijahresvertrag mit der Option auf ein weiteres Jahr unterschrieben.
Alle Details geklärt
Tuchel, der als großer Taktiker und Analytiker gilt, tritt somit die Nachfolge des Spaniers Unai Emery. Der 46-Jährige Emery führte Paris in zwei Jahren zu fünf nationalen Titeln, in der Champions League aber scheiterte Paris zweimal frühzeitig im Achtelfinale.
Ähnlich groß wird der Erfolgsdruck für den deutschen Fußballlehrer sein, denn der mit Millionen-Summen aus Katar alimentierte Klub kennt nur ein Ziel: den Triumph in der Königsklasse! Dafür muss er vor allem einen Draht zu Superstar Neymar finden, der dank einiger Extrawürste und Sonderbehandlung bei der Mannschaft in Ungnade gefallen sein soll. Aber passt der exzentrische Brasilianer überhaupt zu Disziplin-Fanatiker Tuchel?
Thomas Tuchel und Neymar: Kann das gut gehen?
Ja, weil Tuchel und Neymar einander brauchen
Thomas Tuchel soll Paris zum ultimativen Erfolg führen und endlich die Champions League gewinnen – und das wird er auch! Und zwar mit Neymar.
Tuchel gilt als akribischer Arbeiter und Top-Motivator, der dem Erfolg alles unterordnet. Mit der Station in Paris wird er es auch seinen letzten Kritikern zeigen und die Millionentruppe um den Superstar in den Griff bekommen.
Der Brasilianer gilt in der französischen Hauptstadt als Diva, hat viele Sonderrechte und darf beispielsweise seine Kumpels aus der Heimat einfliegen lassen – auf Vereinskosten. Neymar wird sich warm anziehen müssen.
Aber: Tuchel und die Stars - das funktioniert. Bestes Beispiel ist seine Zusammenarbeit mit Pierre-Emerick Aubameyang in Dortmund. Tuchel wusste genau, wie er den Gabuner anzupacken hatte und Aubameyang zahlte es mit überragenden Leistungen und unzähligen Treffern zurück. Erst als Tuchel weg war, fiel der Torschützenkönig der vergangenen Saison wieder aus seiner Rolle. Tuchel braucht Neymar. Neymar braucht Tuchel.
Nein, das knallt nach einer Woche
Paris St. Germain traut sich, Thomas Tuchel als Trainer zu verpflichten. Das ist mutig. Aber der Ärger ist schon jetzt vorprogrammiert.
Denn in Paris warten auf den erfolgreichen aber eigenwilligen Trainer ebenso eigenwillige Klubbosse und Superstars sowie kein geringeres Ziel als der Champions-League-Titel. Zur Erinnerung: Im vergleichsweise beschaulichen Dortmund wurde Tuchel ein Zerwürfnis mit den BVB-Bossen und Teilen der Mannschaft zum Verhängnis. Vor allem das Aufeinandertreffen zwischen Tuchel und Neymar bietet reichlich Zündstoff.
Auf der einen Seite der detailversessene Tuchel, der von seinen Spielern enorme Disziplin fordert und konkrete Ernährungspläne vorgibt. Auf der anderen Seite der brasilianische Superstar, der stets eine Sonderbehandlung und regelmäßig Gehaltserhöhungen fordert. Das kann nicht gut gehen und dürfte bereits nach einer Woche erstmals knallen.
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