Brasilien - FC Santos Brasilianer benennt Sohn nach seinen DFB-Idolen
Von Ricardo Da Silva Campos
Wenn Namen große Karrieren versprechen sollen: Wolfgang Overath und Paul Breitner stehen in Deutschland nicht erst seit der WM 1974 für große Fußball-Geschichte. Zwei erfolgreiche Nationalmannschafts-Karrieren, die beim WM-Finalsieg von 1974 über die Niederlande ihren Höhepunkt fanden. "Overath und Breitner, eine gute Mischung", dachte sich wohl auch Joaquin Da Silva, ein fußballverrückter Ex-Profi, und benannte prompt seinen heute 22-jährigen Sohn nach den beiden deutschen Ikonen.
Overath Breitner da Silva Medina, kurz Breitner, steht seit der laufenden Saison nach mehreren Leihgeschäften im Profi-Kader des FC Santos. Und der renommierte Klub der brasilianischen Legende Pelé, in dem auch Brasiliens Mega-Talent Neymar seine Kreise zieht, ist froh, einen so namhaften Spieler wie Breitner in seinem Kader zu haben.
Vater ist großer DFB-Fan
Sein Vater, ein glühender DFB-Anhänger der siebziger Jahre, erkannte und förderte das Talent seines im venezolanischen Barcelona zur Welt gekommenen Sohnes schon früh und stimmte 2001 einem Wechsel in die Jugendabteilung des brasilianischen Spitzenklubs Internacional Porto Alegre zu.
Sohn Breitner wird am Tag des Mauerfalls geboren
Dort sollte er sich an der Seite eines gewissen Alexandre Pato, mittlerweile in der italienischen Serie A beim AC Mailand aktiv, professionell entwickeln. Reiner Zufall, dass auch das historische Geburtsdatum seines Sohnes deutsche Herzen höher schlagen lässt. Am 9. November 1989 erblickte Breitner das Licht der Welt - an dem Tag fiel in Berlin die Mauer.
Breitner gilt als technisch äußerst versiertes Talent
Mit zwölf Jahren wechselte Breitner zum ruhmreichen FC Santos. Dort machte der technisch versierte Teenager seine Sache in diversen Jugendteams so gut, dass ihm der Sprung in die erste Mannschaft des Weltpokalsiegers von 1962 und 1963 gelang. Der offensive Mittelfeldspieler gilt seitdem als Talent, seine Freistöße und seine gute Spielübersicht sind beim Gegner gefürchtet.
Im vergangenen Jahr zwei Mal verliehen
In der laufenden Saison stand Breitner schon dreimal für den Top-Verein auf dem Platz, muss sich jedoch seinen festen Platz in der Mannschaft noch erarbeiten. Er fehlte im Kader, als der FC Santos bei der Klub-WM in Japan bis ins Finale kam, dort aber dem glänzenden FC Barcelona verdient mit 0:4 unterlag. Bis zum Oktober 2011 hatte Santos Breitner verliehen: erst zum Figueirense FC, dann nach Criciuma.
Irgendwann gut genug sein für die Selecao
Er selbst sagt, dass er auch irgendwann einmal so erfolgreich sein werde wie seine prominenten Namenspaten aus Europa. Denn der 1,70 Meter große Offensivallrounder hat noch einiges vor. Er besitzt sowohl die venezolanische als auch die brasilianische Staatsangehörigkeit, seine Zukunft sieht er aber nur in der brasilianischen Selecao.
Bruder heißt Roberto Prosinecki
Vater Joaquin schwelgte bei der Namensgebung in Erinnerungen, als er seinem Sohn den ungewöhnlichen Namen gab. In Venezuela erhielt der Ex-Profi von Flamengo Rio de Janeiro von den Behörden grünes Licht für die Namensschöpfung. Auch Breitners jüngerer Bruder bekam einen kuriosen Namen: Als Hommage an den in Deutschland geborenen, kroatischen Fußball-Star der Neunziger taufte Joaquin seinen zweiten Sohn Roberto Prosinecki.