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Kamerun | Samuel Eto'o: Schwere Anschuldigungen gegen einstigen Weltstar


Es geht um Spielmanipulation
Schwere Anschuldigungen gegen einstigen Weltstar

Von t-online, np

Aktualisiert am 29.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Samuel Eto'oVergrößern des Bildes
Samuel Eto'o, hier im Jahr 2019 bei einer Fifa-Ehrung. (Quelle: Luca Bruno/AP/dpa/dpa)
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Beim FC Barcelona reifte Samuel Eto'o zum Weltstar. Mittlerweile ist der frühere Spitzenstürmer in einen Skandal verwickelt.

Mit seinen Toren unter anderem für den FC Barcelona und Inter Mailand avancierte Samuel Eto'o zum Weltstar. Nach seinem Karriereende 2021 engagierte er sich in der Sportpolitik, übernahm im Dezember desselben Jahres das Präsidentenamt des kamerunischen Fußballverbandes.

Nun wird der einstige Torjäger beschuldigt, an Spielmanipulationen in der zweiten kamerunischen Liga beteiligt gewesen zu sein. Das berichtet der englische "Guardian", der sich auf eine publik gewordene Tonaufnahme bezieht. In dieser soll Eto'o dem Präsidenten des kamerunischen Zweitligisten Victoria United, Valentine Nkwain, versprochen haben, dessen Klub durch Spielmanipulationen aus der zweiten in die erste Liga aufsteigen zu lassen.

Bis zu 40 Personen in Skandal verwickelt

Sowohl Eto'o als auch Nkwain bestreiten die Vorwürfe. Nkwain erklärte, dass die Aufnahme nicht von ihm stamme. Laut einem Schreiben, das dem Guardian vorliegt, hat die kamerunische Polizei bestätigt, Ermittlungen wegen angeblichen "Amtsmissbrauchs und Korruption" eingeleitet zu haben. Weiter prüft die Polizei umfassendere Korruptionsvorwürfe innerhalb des kamerunischen Verbands während Eto'os Amtszeit. Bis zu 40 Personen sollen verwickelt sein.

Auf der Aufnahme soll Eto'o zu Nkwain gesagt haben, dass es "Dinge gibt, die wir tun können". Er bezog sich dabei auf ein Spiel, in dem Victoria im Dezember vergangenen Jahres mit 0:1 verlor. Kwain solle sich aber "diskret" verhalten. "Mach dir keine Sorgen, wir geben dir deine drei Punkte und wir werden den Schiedsrichter suspendieren", soll Eto'o gesagt haben. Und weiter: "Victoria muss in die erste Liga aufsteigen. Das ist unser Ziel. Victoria United wird aufsteigen." Und so kam es auch, im vergangenen April stieg Victoria in die erste Liga auf.

Doch Eto'o steht schon länger in der Kritik. Im Juni hatte er der italienischen Zeitung "Gazetta dello Sport" gesagt, mit einem guten Freund gesprochen zu haben, der in den Fußball investiert "und seinen Verein zu einem der besten in Kamerun machen will". Eto'o habe ihm daraufhin mitgeteilt, dass er alles getan hätte, um etwaige Schiedsrichterfehler gegen seine Mannschaft zu vermeiden.

"Wie kann die Fifa weiterhin schweigen?"

Eine Gruppe kamerunischer Fußballfunktionäre hatte sich an die Fifa und ihren Präsidenten Gianni Infantino gewandt, um Maßnahmen gegen Eto'o zu ergreifen, nachdem es unter anderem eine "gewalttätige Auseinandersetzung" mit einem algerischen Journalisten bei der Weltmeisterschaft in Katar gegeben habe. Im August leitete die Afrikanische Fußballkonföderation (CAF) eine Untersuchung gegen Eto'o wegen "angeblicher unangemessener Verhaltensweisen" ein, die für den früheren Stürmer jedoch folgenlos blieb.

In einem gemeinsamen Schreiben der Gruppe, der auch Pierre Semengue, Präsident der kamerunischen Profiliga, angehört, heißt es: "Von der Fifa ist kein Wort zu hören, trotz zahlreicher Beschwerden und Mahnungen von kamerunischen Fußballakteuren. Wie kann die Fifa angesichts so vieler Skandale, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in die sportliche Ethik und die Ernsthaftigkeit der Spiele gefährden, weiterhin schweigen?" Auch Infantino wurde kritisiert, da er sich mit Eto'o in Frankreich getroffen hatte, um über die "Entwicklung des Fußballs" zu sprechen.

Es sei "traurige Realität", dass Afrika eine Art Enklave bleibe, in der man sich in verantwortungsvoller Position als Sportfunktionär Freiheiten beim Einhalten ethischer Grundsätze nehmen könne, hieß es weiter in dem Schreiben.

Verwendete Quellen
  • The Guardian: "Samuel Eto’o investigated by Cameroon police over match-fixing allegations" (englisch)
  • Eigene Recherche
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