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Jürgen Klopp und der FC Liverpool: Die große Gefahr


Jürgen Klopp
Den Kampf angenommen

MeinungVon Andreas Becker

Aktualisiert am 06.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Jürgen Klopp: Der Trainer des FC Liverpool steht vor entscheidenden Wochen. (Quelle: IMAGO/David Rawcliffe)
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Jürgen Klopp hat den FC Liverpool zurück in die Erfolgsspur geführt, mit Besonnenheit. Die Durststrecke scheint vorüber – zumindest vorerst.

Was war nicht alles schon geschrieben worden: der FC Liverpool zu schlecht, Jürgen Klopp in seinem achten Jahr als Trainer der Reds über seinem Zenit. Das Ganze ist erst knapp zwei Monate her, nach einer 0:3-Pleite gegen Brighton wurden Klopp und sein Team mit Kritik überhäuft. Er selber sagte damals: "Ich kann mich an kein schlechteres Spiel erinnern, nicht nur mit Liverpool. Das ist wirklich ein Tiefpunkt."

Die Frage, die sich viele stellten: War’s das für Klopp? Schluss im achten Jahr Liverpool? Vom Ende einer Ära las man in den englischen Zeitungen. Alles war schlecht, was kurz zuvor noch gut sein sollte.

Aber: Klopp ließ sich nicht beirren, ließ sich nicht von der Hysterie anstecken und nahm den Kampf an. Und er hat damit recht behalten – zumindest vorerst.

Denn jetzt – nach fünf Spielen ohne Niederlage in der Liga und knapp zwei Monate nach der Schwächephase – geht es für Jürgen Klopp und Liverpool aufwärts. Das begeisternde 7:0 gegen Manchester United hat untermauert, dass Liverpool in Form ist. Die Champions-League-Plätze sind in greifbarer Nähe. Er hat es damit allen Kritikern wieder bewiesen.

Denn was viele auch vergaßen: Liverpool hatte massive Verletzungsprobleme, mehrere Startspieler (Thiago, Keita, Jota) fielen aus und andere Spieler (Fabinho, Darwin, Henderson) waren in der Formkrise. Eine Debatte um eine möglicherweise falsche Einkaufspolitik entbrannte.

Doch Klopp hat sich davon nicht beirren lassen. Er hat sich schützend vor seine Spieler gestellt und sie wieder aufgebaut.

Das 7:0 gegen Man United sei zwar "verrückt", räumte der 55-Jährige ein, aber die Leistung seines Teams sei "überragend" gewesen. "Vor ein paar Monaten dachte jeder, es wäre ein guter Zeitpunkt, um gegen Liverpool zu spielen", so Klopp trotzig. Um dann nachzulegen: "Sie durften es zwar nicht laut sagen, aber alle haben es gedacht, weil sie das Gefühl hatten, dass wir tief in der Krise steckten. Aber jetzt ist es nicht mehr so ein guter Moment für sie, denn wir wirken wieder wie wir selbst."

Klopp und die Journalisten

Er hat damit bewiesen, dass er ein Stehaufmann ist und sich von seinen Grundideen nicht abbringen lässt – egal wie groß der Druck von außen wird. "Meine größte Motivation für einen Sieg ist es, dass ich danach nicht in eure Gesichter schauen und all die ziemlich blöden Fragen beantworten muss", hatte er in Richtung der Journalisten vor einer Woche lächelnd gesagt.

Also alles wieder gut an der Anfield Road? Die Kritiker sind verstummt – zumindest momentan. In einer Woche kommt es im Champions-League-Achtelfinale zum Rückspiel gegen Real Madrid. Das 2:5 aus dem Hinspiel gilt es umzudrehen. "Ich will alles aus der Saison herausholen und sie so gut wie möglich abschließen", sagte Klopp: "Alles ist möglich. Wir müssen nur sicherstellen, dass wir zu 100 Prozent bereit sind und es mehr wollen als die anderen Jungs."

Gelingt es ihm nicht, seine Mannschaft darauf einzuschwören, beginnen wohl alle Diskussionen wieder von vorne. Das ist die große Gefahr für Klopp und Liverpool.

Verwendete Quellen

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