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Pablo Marí: Das ist der Fußballer, der Opfer einer Messerattacke wurde


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Fußballstar überlebt Messerattacke
"Ich sah, wie er einem anderen Mann in den Hals stach"


Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Pablo Marí: Der Fußballprofi wurde Opfer einer Messerattacke. (Quelle: Gabriele Maltinti/getty-images-bilder)

Pablo Marí wurde am Donnerstag Opfer einer Messerattacke in Mailand. In Italien spielt er für den Klub aus Monza. Dorthin führte ihn eine bewegte Karriere.

"Ich war mit meinem Kind im Kinderwagen unterwegs und spürte plötzlich einen unerträglichen Schmerz in meinem Rücken. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie der Angreifer einem anderen Mann mit dem Messer in den Hals stach. Ich hatte viel Glück, denn ich habe einen Menschen vor mir sterben sehen."

Es sind emotionale Worte, mit denen der Fußballer Pablo Marí die Messerattacke in einem Einkaufszentrum in Mailand vom Donnerstagabend schildert. Ein 46-jähriger Mann, der sich wohl schon länger wegen Depressionen in Behandlung befand, hatte gegen 18.30 Uhr ein Messer aus den Regalen des Einkaufszentrums genommen und begonnen wahllos auf andere Kunden einzustechen. Ein Kassierer kam bei dem Angriff ums Leben. Vier weitere Personen wurden verletzt, darunter auch Marí, der sich mit seiner Frau und seinem 5-jährigen Sohn in dem Einkaufszentrum aufhielt.

Die gute Nachricht: Marí wird sich erholen. Einem Bericht der italienischen "Gazzetta dello Sport" zufolge soll er am Kinn genäht worden sein und einen Stich in den Rücken erlitten haben. Dabei habe das Messer die Lunge knapp verfehlt, in Lebensgefahr schwebt Malí nicht. Am Freitagmorgen unterzog sich der 29-Jährige demnach einer Operation. Auf den Platz zurückkehren könne er voraussichtlich in drei Monaten.

Doch auch wenn das gute Nachrichten sind, hätte der Innenverteidiger wohl lieber für andere Schlagzeilen gesorgt. Sportlich glich Marís Karriere bislang aber einer Berg- und Talfahrt. Ausgebildet wurde der Spanier in der Jugendakademie vom spanischen Erstligisten Real Mallorca. Im Jahr 2010 feierte er mit 17 Jahren sein Profi-Debüt für die zweite Mannschaft Mallorcas, die in der dritten spanischen Liga spielt.

Erste große Chance in England

Für mehr reichte es für ihn auf der Baleareninsel vorerst nicht. In seinen drei Jahren als Profi bei dem Verein kam er nur zu zwei Einsätzen für die erste Mannschaft. Nach einer weiteren Station für Gimnàstic de Tarragona (90 Pflichtspiele) in der dritten spanischen Liga dann auf einmal der große Sprung: Der englische Premier-League-Topklub Manchester City verpflichtete Marís.

Für die "Citizens" selbst machte Marí jedoch nicht mal ein einziges Pflichtspiel. Stattdessen wurde er Teil der berüchtigten "Loan Army", also einem Kreis von Spielern, die von City verpflichtet und direkt weiterverliehen werden, um sich bei anderen Teams zu beweisen. Bereits einen Tag nach seiner Verpflichtung verlieh Manchester Marí zum spanischen Klub Girona FC. Während seiner drei Jahre bei City spielte er zudem für den niederländischen Klub NAC Breda, wo er es sogar zum Mannschaftskapitän schaffte, und erneut in Spanien bei Deportivo La Coruña.

Erfolg in Brasilien

Für einen Platz im Kader von Manchester City konnte er sich jedoch nie empfehlen. Marí wagte deshalb den für europäische Fußballer seltenen Schritt nach Südamerika. Dort reichte es gleich für eine Verpflichtung von einem Klub mit klangvollen Namen: Flamengo Rio de Janeiro. Er wurde der erst dritte Spanier, der für den Klub spielte und der erste seit über 50 Jahren. Mit 40 Millionen Anhängern ist Flamengo der Klub mit der größten Fangemeinde Brasiliens – und Marí wurde Teil einer Mannschaft, die für große Begeisterung bei den leidenschaftlichen Fans sorgen konnte.

Mit dem Verein holte Marí den Copa Libertadores, den größten Titel im südamerikanischen Klubwettbewerb. Für Flamengo war es der erste Erfolg nach 38 Jahren. Auch die brasilianische Meisterschaft konnte der Verein nach zehn Jahren Durststrecke wieder gewinnen.

Zweiter Anlauf in der Premier League

Die Aufmerksamkeit der Topklubs war erneut geweckt. Deshalb verließ Marí Flamengo bereits im Januar 2020 wieder, um einen zweiten Anlauf in England zu nehmen. Zunächst ging es per Leihe zum FC Arsenal. Dort konnte er nur zwei Pflichtspiele bestreiten, bevor die Saison durch die Corona-Pandemie unterbrochen wurde. Im ersten Spiel nach dem Wiederbeginn zog er sich zudem direkt eine Knöchelverletzung zu, die seine Saison beendete. Dennoch verpflichtete der Klub Marí dauerhaft. Immerhin 14 Pflichtspiele konnte er für die "Gunners" seitdem bestreiten.

Mittlerweile findet sich Marí jedoch in dem Leih-Zyklus wieder, den er bereits aus seiner Zeit bei Manchester City kennt. Im Januar dieses Jahres verlieh Arsenal ihn nach Italien zum Seria-A-Klub Udinese Calcio. Zu Beginn dieser Saison schickten ihn die Londoner dann zum italienischen Aufsteiger Monza, wo er zurzeit immer noch tätig ist.

Ob sich Marí nochmal bei Arsenal oder einem anderen europäischen Topklub wird durchsetzen können, bleibt also abzuwarten. Er wird jedoch sicherlich alles daran setzen, zukünftig auch in einem weniger tragischen Zusammenhang als der Messerattacke für Schlagzeilen zu sorgen.

Verwendete Quellen
  • premierleague.com: Übersicht zu Pablo Marí, Englisch
  • jovempan.com.br: "Quem é Pablo Marí, terceiro espanhol da história do Flamengo; veja lances do zagueiro", Portugiesisch
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