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Corona-Chaos beim DFB: Was bedeuten die Ausfälle für die Nationalmannschaft?


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Flick muss umplanen
Corona-Chaos: Was bedeuten die Ausfälle für die DFB-Elf?


Aktualisiert am 09.11.2021Lesedauer: 4 Min.
Grübelt über die Aufstellung für die beiden Länderspiele: DFB-Coach Hansi Flick.Vergrößern des Bildes
Grübelt über die Aufstellung für die beiden Länderspiele: DFB-Coach Hansi Flick. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Niklas Süle hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. Vier weitere Nationalspieler müssen in Quarantäne und fallen für die beiden Länderspiele aus. Wie schwer wiegen die Verluste für die Flick-Elf?

Die Nachricht schockierte die deutsche Nationalmannschaft am Montagabend im Teamhotel in Wolfsburg. Und zieht große Konsequenzen nach sich. Niklas Süle wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Doch nicht nur der kantige Innenverteidiger wird für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele ausfallen, sondern auch seine Kollegen Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Karim Adeyemi, die nun in Quarantäne müssen. Und das quasi direkt vor den anstehenden Partien gegen Liechtenstein am Donnerstag und in Armenien am Sonntag.

Immerhin: Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar hatte die Flick-Elf bereits Anfang Oktober perfekt gemacht. Sportlich bedeutsam sind die beiden anstehenden Spiele also nicht mehr. Dennoch geht es darum, sich schon jetzt bestmöglich auf die WM vorzubereiten – und auch ohne die fünf Ausfälle ist die DFB-Elf klarer Favorit gegen die beiden höchstens zweitklassigen Gegner in den kommenden Tagen.

Trotzdem fehlen Bundestrainer Hansi Flick damit gleich mehre Leistungsträger. Wie schwer wiegen die Ausfälle?

Niklas Süle: Der an Corona erkrankte Bayern-Star absolvierte unter Hansi Flick bisher alle fünf Länderspiele von Beginn an. Auch für die WM dürfte Süle als Konstante in der Innenverteidigung vorgesehen sein. In den Qualispielen könnte er auf seiner Position neben Antonio Rüdiger nun von Matthias Ginter oder Jonathan Tah ersetzt werden. Nico Schlotterbeck kommt nicht in Frage. Der Freiburger ist am Dienstag verletzt vom DFB abgereist.

Joshua Kimmich: Auch Kimmich stand bisher in jedem Flick-Spiel in der Startelf, ist Bestandteil der festen Achse im DFB-Team, bildete ein starkes Duo mit Bayern-Kollege Leon Goretzka. Ihn ersetzen könnte ein Star aus der Premier League, denn Ilkay Gündogan wurde für die November-Spiele wieder nominiert. Der Einsatz des 31-Jährigen neben Goretzka ist am wahrscheinlichsten. Eine Alternative ist der Wolfsburger Maximilian Arnold, der nachnominiert wurde. Auch Gladbachs Florian Neuhaus könnte in die Startelf rücken.

Serge Gnabry: Spielte in vier von fünf Spielen unter Hansi Flick – und ist zusammen mit Timo Werner deutscher Top-Torschütze in der Qualifikation (beide 5 Tore). Julian Brandt, Julian Draxler, Leroy Sane – Hansi Flick kann den Ausfall durch einige Top-Spieler kompensieren. Vor allem Brandt und Draxler waren länger nicht mehr im Kreise der DFB-Mannschaft vertreten – und könnten ihre Chance auf eine WM-Teilnahme erhöhen.

Jamal Musiala: Der Youngster stand unter Hansi Flick in einem Spiel in der Startelf – und wäre auch in den Länderspielen gegen Liechtenstein und Armenien nicht erste Wahl gewesen. Allerdings hätte der 18-Jährige weiter wertvolle Erfahrungen – und vielleicht auch noch ein paar Spielminuten – sammeln können. Bereits in seiner bisherigen Einsatzzeit war Musiala stets ein belebendes Element.

Karim Adeyemi: Ist ähnlich wie Musiala eher als Perspektivspieler denn als Stammkraft gefragt. Wurde im September zum ersten Mal nominiert. Im Spiel gegen Armenien (6:0) schoss er auch prompt sein Debüt-Tor. Und ähnlich wie Musiala verpasst auch der 19-Jährige nun die Chance, sich weiter in die Rotation der DFB-Elf zu spielen. Macht Adeyemi aber in Salzburg so stark weiter wie bisher (22 Pflichtspiele, 15 Tore), wird er auf dem Radar der Nationalmannschaft bleiben.

Für die Ausfälle nominierte Flick am Montag drei Akteure nach. Ridle Baku, Maximilian Arnold (beide VfL Wolfsburg) und Kevin Volland (AS Monaco) dürfen sich Hoffnung auf Einsatzminuten machen. Doch wie stehen ihre Chancen gegen Liechtenstein und Armenien?

Ridle Baku: Der Wolfsburger wurde im Oktober nicht für die Länderspiele nominiert. Er könnte profitieren – denn der einzige Spieler im Kader, der auch auf der Rechtsverteidiger-Position zu Hause ist, ist Thilo Kehrer. Nun stößt Baku dazu – gut möglich, dass dem 23-Jährigen dieses Alleinstellungsmerkmal Einsatzzeit beschert.

Maximilian Arnold: Kommt der zentrale Mittelfeldspieler endlich zu mehr Einsatzzeit? Schon seit geraumer Zeit gilt Arnold als Kandidat, wurde aber auch zuletzt im Oktober nicht nominiert. Sein tragisches Problem: Die DFB-Elf hat auf Arnolds Position ein Überangebot – auch nach dem Ausfall von Joshua Kimmich. Deshalb wird der Niedersachse wohl nicht in der Startelf stehen. Aber von der Bank aus ist Arnold auf alle Fälle eine Option.

Kevin Volland: War zuletzt bei der EM im Sommer im DFB-Kader. Seine Einsatzchancen sind als eher gering zu betrachten. Weil sowohl Timo Werner (verletzt) als auch Gnabry und Adeyemi ausfallen, könnte Hansi Flick Thomas Müller in die Sturmspitze vorziehen. Als Alternative von der Bank steht Lukas Nmecha bereit. Dem Wolfsburger würde Flick mit einem Einsatz am Donnerstag ein Heim-Debüt in der A-Nationalmannschaft bescheren. Ein Einsatz Nmechas erscheint deshalb wahrscheinlicher als der von Volland.

Keine Frage: Vor allem der Ausfall der drei Leistungsträger Kimmich, Gnabry und Süle tut dem Nationalteam weh. Aber vielleicht hat die Corona-Problematik in diesem Fall sogar eine positive Seite: Der Bundestrainer ist ein Jahr vor der WM in Katar dazu gezwungen, umzustellen, vielleicht auch, etwas auszuprobieren. Und er kann damit Spielern wie Arnold oder Volland, die sonst nicht im Kader wären, eine Chance geben, sich zu beweisen. Jetzt liegt es an ihnen, diese auch zu nutzen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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