t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußball

FC Bayern | Serge Gnabry: Holt Nagelsmann ihn jetzt zurück in die DFB-Elf?


Bayern-Star verwandelt
Die Wende, die kaum einer kommen sah


Aktualisiert am 02.10.2024 - 09:41 UhrLesedauer: 4 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Serge Gnabry (l.) und Leon Goretzka: Die beiden Bayern-Spieler könnten den Klub noch verlassen.Vergrößern des Bildes
Serge Gnabry (l.) und Leon Goretzka: Die beiden Bayern-Spieler galten im Sommer als Abschiedskandidaten. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON)

Im Sommer galt Serge Gnabry beim FC Bayern noch als Verkaufskandidat. Mittlerweile ist er wieder unverzichtbar. Holt Nagelsmann ihn jetzt wieder in die Nationalelf zurück?

Wer beim Champions-League-Spiel des FC Bayern am Mittwochabend bei Aston Villa eine Wette gewinnen möchte, der setzt sein Geld am besten auf Serge Gnabry als Torschützen. Warum? Weil der Flügelspieler der Münchner ein echter England-Experte ist. Fast immer, wenn der frühere England-Profi auf die Insel zurückkehrt, trifft er nämlich auch.

Aston Villa hat noch Glück, dass das Spiel in Birmingham und nicht in London stattfindet. Denn dort gelangen ihm schon sieben seiner insgesamt 16 Tore in der Königsklasse. 2019 beim 7:2 der Bayern bei Tottenham Hotspur schnürte er – im Duell mit seinen heutigen Teamkollegen Harry Kane und Eric Dier – sogar mal einen Viererpack.

"Natürlich ist es irgendwo im Hinterkopf und es schwingt schon ein positives Gefühl mit", sagte Gnabry vor dem Viertelfinal-Hinspiel im Frühjahr bei seinem Ex-Klub FC Arsenal über seine fast schon beängstigende Torserie auf britischem Boden.

Gnabry wird vom Verkaufskandidaten zum Schlüsselspieler

Und natürlich traf der 29-Jährige dann prompt auch beim 2:2 gegen die Gunners wieder, zu denen er 2012 einst mit gerade einmal 15 Jahren gewechselt war. Die insgesamt fünf Jahre, die er in England – und zuletzt noch für eine Spielzeit als Leihspieler bei West Bromwich Albion in Birmingham – verbrachte, haben Gnabry geprägt.

Wann immer er auf die Insel zurückkehrt, blüht er förmlich auf. Gut möglich, dass Gnabry seine England-Serie auch am Mittwoch wieder fortsetzen wird. Nachdem er im Sommer noch als Verkaufskandidat gegolten hatte, hat er sich seinen Platz in der Stammelf schließlich längst zurückerkämpft.

Mehr noch. Mit starken Leistungen hat er sich unter dem neuen Cheftrainer Vincent Kompany als Schlüsselspieler in dessen Stammformation festgespielt. Welches Standing Gnabry momentan wieder im Team hat, verdeutlichte auch die Tatsache, dass er am Dienstagabend in Birmingham neben seinem Coach an der Abschlusspressekonferenz teilnahm.

Gemeinsam mit Michael Olise bildet er das momentan unumstrittene Flügelpärchen bei Bayern und steht in der Hierarchie klar vor seinen Konkurrenten Kingsley Coman, Mathys Tel oder Leroy Sané, der sich nach seiner Leisten-OP erst wieder herankämpfen muss. In sechs der bisher sieben Pflichtspiele stand Gnabry in der Startelf. Dabei sammelte er mit zwei Toren und drei Assists schon fünf Scorerpunkte.

Bayerns fast schon unmöglicher Held

Im Topspiel gegen Leverkusen (1:1) verhinderten nur der Innenpfosten und die Latte, die er in einer Aktion nacheinander traf, dass er nicht zum Siegtorschützen und damit zum Helden wurde. Einen Helden, den es, wenn es nach all den Spekulationen geht, die ihn noch vor wenigen Wochen begleiteten, so bei Bayern eigentlich schon gar nicht mehr hätte geben sollen. Ähnlich wie unter anderem bei Leon Goretzka wurde auch sein Name Berichten zufolge immer wieder auf vermeintliche Abschiedslisten gesetzt. Es war zu vernehmen, dass der Klub die Gehälter seiner beiden Topverdiener gerne einsparen würde.

Auch aufgrund von zahlreichen Muskelverletzungen hatte Gnabry ein kompliziertes Jahr in München mit nur insgesamt 20 Einsätzen hinter sich. "Natürlich hört man das Gerede. Es ist unmöglich, nichts davon mitzubekommen. Besonders wegen der Familie und Freunden", sagte Gnabry nun dazu im Gespräch mit "ESPN".

Gnabry: "Ein bisschen crazy, wie wild spekuliert wird"

"Ich finde es, ehrlich gesagt, ein bisschen crazy, wie wild hin und her spekuliert wird, nicht nur mit meinem Namen, auch mit den Namen meiner Mitspieler", hatte Gnabry schon Ende Juli unmittelbar vor dem Start der Saisonvorbereitung mitten in der Transferphase gesagt. Ein klares Bekenntnis zum Verbleib beim FC Bayern vermied Gnabry damals noch. "Aber ich habe auch nicht gesagt, dass ich gehen will", sagte er. Er betonte: "Ich kann nur für mich sprechen: Ich will wieder in Form kommen und so performen, wie man das von mir gewohnt ist. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, es gibt keinen Druck."

Während Goretzka nach wie vor außen vor ist, ist es Gnabry gelungen, sein Vorhaben perfekt in die Tat umzusetzen. Nachdem er auch die Heim-EM verletzungsbedingt verpasst hatte, gehörte Gnabry zu den Frühstartern in Bayerns Vorbereitung.

So kommt Nagelsmann an Gnabry nicht vorbei

"Ich habe den Sommer genutzt, um wieder fit zu werden und mich gut vorzubereiten", sagte Gnabry nun. "Ich habe wieder viel Freude daran, Fußball zu spielen, nachdem ich letzte Saison viel verletzt war." Das sei jetzt aber Vergangenheit. "Ich versuche, das Fußballspielen zu genießen, gesund zu sein und der Mannschaft zu helfen."

Mit seinen starken Leistungen bei Bayern hat er sich nun zwangsläufig auch wieder in den Fokus der Nationalmannschaft gespielt. Vor Bayerns Auftritt in Birmingham untermauerte Gnabry seine Ambitionen im Hinblick auf die DFB-Elf: "Mein Ziel ist immer, dabei zu sein. Ich würde mich sehr freuen, wieder für Deutschland spielen zu dürfen, nachdem ich lange weg war."

Geschmerzt habe ihn vor allem sein verletzungsbedingtes EM-Aus nach einem Muskelbündelriss im Mai. "Es gibt wenig Schlimmeres für einen Sportler, als so ein Event zu verpassen, gerade im eigenen Land. Das war extrem bitter, aber es geht wieder nach vorne", sagte Gnabry.

Sollte Bundestrainer Julian Nagelsmann am Donnerstag bei der Nominierung für die anstehenden Länderspiele seinen Namen nennen, wäre das längst keine allzu große Überraschung mehr. Nein, es wäre vielmehr fast schon eine logische Folge bei der Anwendung des von ihm ausgegebenen Leistungsprinzips. In dieser Form kommt er eigentlich nicht mehr an Gnabry vorbei.

Mit einem Tor am Mittwoch in England könnte Gnabry weitere Argumente für sich sammeln. Die Chancen dafür stehen äußerst gut und die Quoten bei den Buchmachern immerhin bei 3,5.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche und Hintergrundgespräche
  • Aussagen von Serge Gnabry am 28. September bei ESPN
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website