Zidanes Ex-Verein Traditionsklub nach 87 Jahren pleite – Lizenz verloren
Der Ex-Klub der Fußball-Ikone Zinédine Zidane ist überschuldet. Girondins Bordeaux steht daher nach 87 Jahren ohne Profilizenz da. Zuvor waren Verhandlungen gescheitert.
Nach 87 Jahren hat Frankreichs früherer Fußballmeister Girondins Bordeaux seine Profilizenz aufgegeben. Den einschneidenden Schritt gab der frühere Klub des französischen Idols und Ex-Weltmeisters Zinédine Zidane am späten Donnerstagabend bekannt.
48 Stunden zuvor waren die 2021 wegen finanzieller Probleme aus der Ligue 1 ausgeschlossenen Südfranzosen zum zweiten Mal binnen drei Jahren aufgrund ihrer Überschuldung zum Zwangsabstieg aus der zweiten Liga in die drittklassige Nationalliga verurteilt worden.
Mitte Juni waren nach einer wirtschaftlichen Prüfung der Direction Nationale du Contrôle de Gestion (DNCG), die für die Überwachung der finanziellen Sorgfalt aller französischen Klubs zuständig ist, große finanzielle Probleme festgestellt und der Zwangsabstieg angeordnet worden.
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Gespräche mit der Fenway Sports Group (FSG), denen auch der FC Liverpool gehört, über eine potenzielle Klubübernahme scheiterten. Am Montagabend zog sich die FSG laut Klubangaben aus den Verhandlungen zurück. "Trotz der Zusicherungen verschiedener Interessengruppen wollen sie nicht weitermachen. Da keine neuen Elemente vorliegen, hat der FC Girondins de Bordeaux daher die Berufung gegen die Entscheidung der DNCG vom 9. Juli 2024 zurückgezogen", hieß in dem Statement. Man akzeptiere die Degradierung.
Allofs, Müller und Kaltz spielten bei Girondins
Die Girondins gehören zu den bekanntesten und erfolgreichsten Vereinen in Frankreich. Neben den sechs Meistertiteln zwischen 1950 und 2009 gewann Bordeaux viermal den Pokal und erreichte 1996 das Finale des damaligen Uefa-Pokals (0:2 und 1:3 gegen Bayern München).
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Neben Zidane trug auch Frankreichs heutiger Nationaltrainer und Ex-Weltmeister Didier Deschamps das Girondins-Trikot. Darüber hinaus verdienten auch die deutschen Nationalspieler Klaus Allofs, Dieter Müller und Manfred Kaltz in ihren Profizeiten ihr Geld in Bordeaux. Der deutsche Trainer Gernot Rohr verbrachte ebenfalls einen Teil seiner Laufbahn dort.
Vereinsbesitzer Gerard Lopez hatte in den vergangenen drei Jahren rund 60 Millionen Euro in den Klub investiert. Zuletzt aber verweigerte der Unternehmer weitere Geldspritzen.
- Nachrichtenagenturen dpa und SID