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"FC Red Bull München": Ralf Rangnick würde einen klaren Trend fortsetzen


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FC Red Bull München
Rangnick ist der Nächste


Aktualisiert am 26.04.2024Lesedauer: 4 Min.
Ralf Rangnick ist ein Kandidat für den Trainerposten beim FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Ralf Rangnick ist ein Kandidat für den Trainerposten beim FC Bayern. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON)

Der FC Bayern steht vor der Verpflichtung von Ralf Rangnick. Sein Schritt nach München wäre nur die Fortsetzung eines klaren Trends. So viel Red Bull steckt schon in Bayern.

Nun soll also Ralf Rangnick neuer Cheftrainer beim FC Bayern werden. Die finalen Verhandlungen über den bevorstehenden Deal laufen. Alles andere als eine zeitnahe Einigung aller Beteiligten wäre eine Riesenüberraschung. Die Verkündung der Verpflichtung ist wohl nur noch eine Frage von Tagen.

Dann wird wohl real werden, was vor vielen Jahren noch unvorstellbar gewesen wäre: Dass mit Rangnick ausgerechnet der einstige große Macher des aufmüpfigen Emporkömmlings RB Leipzig und des gesamten Red-Bull-Kosmos als neuer Chefcoach und starker Mann beim Rekordmeister installiert wird. Rangnick war schließlich das einstige Gehirn des RB-Imperiums und damit der Herausforderer und Gegner der Bayern.

Von 2012 bis 2019 arbeitete er hauptsächlich als Sportdirektor in Leipzig. In der Saison 2015/16 sowie 2018/19 half er auch er zweimal als Chefcoach aus. Zusätzlich war er von 2012 bis 2015 auch mit dem Sportdirektoren-Posten bei RB Salzburg betraut. Von 2019 bis 2020 agierte er als Head of Sport and Development Soccer bei der Red Bull GmbH.

So viel Red Bull steckt schon im FC Bayern

Mittlerweile wäre Rangnicks Schritt nach München allerdings trotzdem nicht mehr allzu überraschend und stattdessen vielmehr fast schon ein logischer. Schließlich wäre er längst nicht mehr der Erste mit RB-Vergangenheit, den die Münchner verpflichten.

Im vergangenen Jahr kamen mit Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund sowie für den Nachwuchs-Campus René Maric als Teamleiter Trainerentwicklung & Spielidee und Richard Kitzbichler, der als Schnittstelle zwischen Profiabteilung und Nachwuchsleistungszentrum installiert wurde, sogar ausschließlich Führungskräfte mit genau diesem Profil.

Von 2012 bis 2015, als Rangnick Sportdirektor und Freund Sportkoordinator war, arbeiteten die beiden bereits in Salzburg erfolgreich zusammen. Das gilt genauso für Bayerns Campus-Chef Jochen Sauer, der bereits im Sommer 2017 aus Salzburg nach München wechselte. Auch Eberl, der von Dezember 2022 bis September 2023 zumindest zehn Monate als Sportgeschäftsführer bei RB Leipzig verbrachte, kennt Rangnick gut.

Rekordmeister wird zum FC Red Bull München

Er würde sich in München also in bester Gesellschaft befinden und auf ein durchaus vertrautes Umfeld treffen. Bayerns "Bullenbande" wächst und wächst. Der Rekordmeister wird damit zwangsläufig immer mehr zum FC Red Bull München.

Auch vor dem Profikader macht diese sich abzeichnende Entwicklung keinen Halt. Mit Joshua Kimmich (kam 2015), Dayot Upamecano (2021) und Konrad Laimer (2023) finden sich darin aktuell noch immer gleich drei ehemalige RB-Kicker. In der vergangenen Saison gehörten auch Marcel Sabitzer (kam 2021) und Sadio Mané (2022) noch zu dieser Fraktion.

Genau wie Bundestrainer Julian Nagelsmann, den die Bayern im Sommer 2021 für über 20 Millionen Euro Ablöse aus Leipzig geholt und im vergangenen Jahr wieder entlassen hatten.

Kooperationen erinnern ebenfalls an Red Bull

Darüber hinaus ist der FC Bayern momentan stark darum bemüht, Kooperationen mit internationalen Partner-Klubs aufzubauen, die zumindest stark an das Red-Bull-Konzept mit Leipzig, Salzburg, New York, Liefering und Bragatino erinnern.

Im Sinne der Nachwuchsförderung schlossen die Münchner eine Partnerschaft mit dem Los Angeles Football Club. "Red&Gold Football", ein Joint Venture der beiden Klubs, bei der Sauer die Geschäftsführung übernommen hat, ist seit Ende des vergangenen Jahres nun als Mehrheitsgesellschafter von Racing de Montevideo SAD eingestiegen, einem Traditionsverein in der ersten Liga Uruguays.

Gemeinsames Hallenprojekt der Bayern mit Red Bull

Auch abseits des Fußballs orientieren sich die Münchner stark an Ideen und Projekten aus dem Red-Bull-Kosmos. Es bestehen starke Verbindungen und Partnerschaften. Ab September werden die Basketballer des FC Bayern in den SAP Garden im Olympiapark umziehen, in dem mit dem EHC Red Bull München auch das Eishockeyteam des Brausekonzerns spielen wird.

Diese 150 Millionen Euro teure Multifunktionshalle baut und finanziert Red Bull, der FC Bayern ist Mieter. Das hatte Klubpatron Uli Hoeneß so mit dem 2022 verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ausgehandelt. Übrigens auch, dass die Halle, in der die Bayern spielen werden, nicht Red-Bull-Arena heißen kann und soll.

Beckenbauer ebnete Red Bull den Weg

Dass der Milliardär sich vor Jahren überhaupt entschloss, neben seinem Formel-1-Team auch noch ein Fußballimperium zu gründen, dafür waren die Bayern übrigens auch schon quasi verantwortlich. Vor allem der Anfang des Jahres verstorbene Franz Beckenbauer hatte daran zumindest großen Anteil.

Als Mateschitz es 2005 in Erwägung zog, den als SV Austria Salzburg gegründeten Klub zu übernehmen, riet der "Kaiser" ihm nämlich zu und half ihm als Berater auch bei der Umsetzung. "Ohne mein Mitwirken hätte Mateschitz das Projekt wohl fallengelassen", sagte Beckenbauer, damals war er Präsident des FC Bayern. "Wenn der Fußball so eine Chance bekommt, dass ein Unternehmen wie Red Bull einsteigt, war meine Antwort auf die Frage von Mateschitz klar", sagte Beckenbauer. Deshalb habe er sich "gerne dazu bereit erklärt, ihn als Freund auf diesem Weg zu begleiten".

Das taten die Bayern auch mit reichlich Personal, das damals nach Salzburg übersiedelte. Dazu gehörten unter anderem die Altstars Thomas Linke und Alexander Zickler. 2006 (bis 2008) wurde Giovanni Trapattoni in Salzburg Chefcoach, Hansi Flick, Thorsten Fink und Lothar Matthäus gehörten zwischenzeitlich zu seinem Trainerstab. Oliver Kreuzer kam 2006 für ein Jahr als Sportdirektor. Die österreichische Boulevardzeitung "Krone" spottete über dieses Konstrukt als "Weißwurst-Filiale von Kaisers Gnaden".

Diese Zeiten haben sich aber mittlerweile geändert. Der Weg führt längst nicht mehr als vermeintliche Einbahnstraße aus München nach Salzburg oder Leipzig, sondern ganz klar in die andere Richtung. Die bevorstehende Ankunft von Ralf Rangnick setzt hinter diesen Trend nur noch mal ein Ausrufezeichen – allerdings ein ziemlich großes.

Verwendete Quellen
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