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Nino Miotke: Fußballer wurde zehn Monate in Dubai festgehalten


Clubbesuch, Gefängnis, Ausreiseverbot
Deutscher Fußballer wurde zehn Monate in Dubai festgehalten

Von t-online, jre

Aktualisiert am 01.11.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 1002165743Vergrößern des BildesNino Miotke: Hier ist der Fußballer für RW Koblenz im Einsatz. Er absolvierte sein letztes Spiel für den TSV Steinbach (Regionalliga Südwest) am 13. November 2021. (Quelle: BEAUTIFUL SPORTS/P. Gawlick via www.imago-images.de)

Eine eigentlich unglaubliche Geschichte: Der deutsche Fußballer Nino Miotke konnte Dubai zehn Monate lang nicht verlassen. Die Hintergründe dazu.

Im Dezember 2021 flog Nino Miotke mit seinem Mitspieler Gilian Jurcher in den Urlaub nach Dubai. Sie wollten die Zeit über Weihnachten dort gemeinsam verbringen. Was folgte, war eine Horror-Geschichte, die Miotke der "Bild" erzählt.

Am dritten von neun geplanten Tagen gingen Miotke und sein Kumpel in einen Club. Der 24-Jährige berichtet in "Bild" von diesem Abend: "Wir hatten gerade Getränke bestellt, als plötzlich eine Schlägerei tobt. Unser Problem war, dass wir genau zwischen den beiden Parteien saßen. Es flogen Stühle. Als das Licht anging, fingen die Menschen an zu schreien."

Im Anschluss seien ein Messer gezückt worden und eine Blutspur sei zu sehen gewesen. Moitke und Jurcher verließen die Disco fluchtartig und fuhren mit dem Taxi weg. Die restlichen Urlaubstage verbrachten sie gut wie möglich.

Miotke: "Auf einmal legen mir zwei Beamte Handschellen an"

Der Schock folgte am Abreisetag. Miotke durfte nicht fliegen, Jurcher schon. Miotke erklärt: "Als ich meinen Pass auf den Scanner gelegt habe, hat dieser rot aufgeleuchtet – auch beim zweiten und dritten Mal. Zunächst wurde mir gesagt, dass ich bald fliegen könne. Doch auf einmal standen zwei Beamte vor mir und legen mir Handschellen an."

Der Grund für die Verhaftung sei gewesen, dass ein Verfahren gegen ihn laufe. Anschließend verbrachte er eine Woche im Gefängnis, ohne genau zu wissen, warum. Erst danach erfuhr er, dass die Nacht in der Disco ausschlaggebend dafür war.

Im Anschluss lebt Miotke im Hotel und sucht sich einen Anwalt. Ein weiterer Ausreiseversuch am 2. Februar scheitert wegen "Sachbeschädigung". Im März findet er mithilfe seines aktuellen Regionalliga-Klubs TSV Steinbach eine Wohnung. Polizei und Anwälte halten ihn jedoch immer weiter hin. Mitte Juli beginnt der Prozess. Miotke beschreibt ihn so: "Jedes Mal wurde ich gefragt, ob ich mich schuldig bekennen würde – immer wieder sagte ich: Nein. Am 4. August wurde ich tatsächlich freigesprochen und mein Anwalt erklärte, dass ich nun nur noch zwei Wochen warten müsse, ob die Staatsanwaltschaft Einspruch einlegt."

Miotke verlor sechsstelligen Betrag für Zeit in Dubai

Genau das tut die Staatsanwaltschaft am 9. August aber. Es folgen drei weitere Verhandlungen. Erst danach, Mitte Oktober, ist klar: Miotke darf nach Hause fliegen. Am Flughafen muss er noch 8.000 Euro wegen seines abgelaufenen Visums und Übergepäck zahlen. Dann ist der deutsche Fußballer endlich zu Hause.

Insgesamt verlor er wegen der Zeit (Aufenthalt, entstandene Kosten) in Dubai einen sechsstelligen Betrag. Er erklärt, wie er die Zeit überstand: "Ich habe jeden Tag mit meiner Familie telefoniert und mit meiner Freundin. Zudem habe ich durch Freunde auch Bekannte in Dubai kennengelernt." Außerdem habe er jeden Tag Sport getrieben und sei fit geblieben.

Jetzt wünsche er sich nur noch, dass er bald wieder in Deutschland für den TSV Steinbach auf dem Platz stehen kann.

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