Solidarität nach Kuss-Eklat Nur nicht Jorge Vilda: Spanisches Trainerteam tritt zurück
Der Kuss-Skandal rund um das spanische Frauenteam und Verbandschef Luis Rubiales geht weiter. Jetzt trat mit einer Ausnahme das Trainerteam der Weltmeisterinnen zurück.
Fast das gesamte Trainerteam der spanischen Fußballfrauen hat aus Solidarität mit der Spielerin Jennifer Hermoso seinen Rücktritt erklärt. Die 33-Jährige war am vergangenen Wochenende im Rahmen der Feierlichkeiten des WM-Titelgewinns von Verbandschef Luis Rubiales ungefragt auf den Munde geküsst worden.
Cheftrainer Jorge Vilda, der bisher fest zum umstrittenen und vom Weltverband Fifa vorläufig suspendierten Rubiales steht, verlor damit sein gesamtes Team, wie die spanische Zeitung "Mundo Deportivo" und andere Medien berichteten. Auch Trainer und Trainerinnen von Jugendmannschaften hätten sich dem Schritt angeschlossen, darunter auch die für die Mannschaften der U19 und U17 zuständigen Sonia Bermúdez und Kenio Gonzalo.
In einer Erklärung, die den Zeitungen vorlag, kritisierten die Unterzeichnenden das Verhalten von Rubiales und dessen aggressive Rede vom Vortag. So seien vor allem weibliche Funktionäre gezwungen worden, bei der außerordentlichen Sitzung der Generalversammlung des Verbandes in der ersten Reihe zu sitzen, um so den falschen Eindruck zu erwecken, sie stünden zum Fußballboss.
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Fifa gegen Rubiales – RFEF gegen Hermoso
Rubiales hatte nach der WM-Siegerehrung und dem Kuss einen Fehler eingeräumt, einen Rücktritt lehnte der Verbandsboss auf der außerordentlichen Generalversammlung aber ab. Die Fifa-Disziplinarkommission prüft in ihrem Verfahren einen Verstoß Rubiales' gegen Artikel 13 des eigenen Reglements, der mit "beleidigendes Verhalten und Verstöße gegen die Grundsätze des Fairplay" überschrieben ist.
Die Funktion von Rubiales im spanischen Verband übernimmt für die Zeit der Suspendierung sein Vize Pedro Rocha Junco. Unterdessen veröffentlichte der Verband eine weitere Erklärung, in der er Hermoso erneut der Lüge bezichtigte. Sie hatte erklärt, der Kuss sei nicht in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, wie von Rubiales behauptet. Zudem unterstellte der RFEF Hermoso, ihre Erklärungen würden ihr sozusagen von der Spielerinnengewerkschaft FutPro vorgegeben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa