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Frauenfußball: Hull-City-Vorsitz will Abstieg von eigenem Klub – Rache?


Rache an Spielerinnen?
Vorsitzender will Abstieg von eigenem Verein

Von t-online, wl

17.04.2025Lesedauer: 2 Min.
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Das Stadion der Männermannschaft von Hull City: Das Frauenteam Hull City Ladies ist ein unabhängiger Klub. (Quelle: Richard Sellers via www.imago-images.de/imago)
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Sportlich haben die Frauen von Hull City mit dem Abstieg aus Englands 3. Liga nichts zu tun. Doch jetzt will der eigene Klubvorsitzende genau diesen bewirken – offenbar aus Rache.

Ein überaus fragwürdiger Vorgang beschäftigt aktuell den englischen Frauenfußball: Wie die nationale Tageszeitung "The Guardian" berichtet, hat Daniel Johnson, Vorsitzender der Hull City Ladies, bei Landesverband FA einen Antrag auf den Abstieg des Teams aus der 3. Liga eingereicht. Der mutmaßliche Grund: Kritik von den eigenen Spielerinnen.

In den vergangenen Tagen hatte mehrere von ihnen über die sozialen Medien Johnsons Misswirtschaft hinsichtlich der Vereinsfinanzen bemängelt. So hatte unter anderem Spielerin Hope Knight am Montag auf X die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass ihre Mannschaft "in wenigen Wochen nicht mehr existieren könnte". Hinsichtlich Johnson hatte sie zudem betont: "Wir wurden angelogen, manipuliert und gemobbt." Laut Vereinsquellen soll der Antrag des Vorsitzenden nun ein Versuch sein, sich an den Fußballerinnen zu rächen.

Dass dem Vorstoß Johnsons vonseiten der FA stattgegeben wird, gilt jedoch als äußerst unwahrscheinlich. Denn: Bei Johnson handelt es sich um eine Einzelperson, er soll auch allein gehandelt haben, so die Annahme. Ein Antrag wie der auf einen Abstieg erfährt im Normalfall aber nur dann Berücksichtigung, wenn er vom Klub mit Belegen von Vorstands- oder Ausschussmitgliedern gestellt wurde.

Spielerinnen haben keine Krankenversicherung

Die Kritik der Spielerinnen an Johnson scheint derweil nicht unbegründet zu sein. Laut Bericht gab es über die letzten fünf Spielzeiten ein "schwarzes Loch" von mindestens 200.000 Britische Pfund (rund 230.000 Euro) in den Finanzbüchern des Klubs, deren Verbleib ungeklärt ist.

Den Fußballerinnen soll auch sauer aufstoßen, dass sie im Verein keine Krankenversicherung haben. Zudem soll es bei den Hull City Ladies keine Kraft- und Konditionstrainer geben. Beides ist besonders problematisch vor dem Hintergrund, dass gleich acht Spielerinnen der Mannschaft sich in den vergangenen anderthalb Jahren schwere Knieverletzungen zugezogen haben sollen. Das zumindest behauptet Hope Knight.

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"Das ist kein Zufall", schrieb sie in ihrem Beitrag vom Montag. "Das passiert, wenn Fußballerinnen wie ein nachträglicher Gedanke behandelt werden – wenn Ehrgeiz durch Gier ersetzt wird."

Sportlich sieht es für die Hull City Ladies eigentlich gut aus. Auf die Abstiegsränge hat die Mannschaft kurz vor Saisonende 14 Zähler Vorsprung.

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