Olympia-Fußball DFB-Coach Hrubesch: Abwehr ist Spaniens Schwachstelle
Wird es was mit der vierten Bronze-Medaille für die deutschen Fußballerinnen? Spanien kommt mit der Enttäuschung des verpassten Finales ein Jahr nach dem WM-Triumph.
Horst Hrubesch würde eine verpasste Olympia-Medaille von Deutschlands Fußballerinnen auf seine Kappe nehmen. "Wenn wir Vierter werden, dann kann ich mich ohne Probleme hinstellen und sagen: Ich habe es einfach nicht geschafft, sie auf die drei Plätze da oben zu hieven", sagte der Bundestrainer vor dem Spiel um Platz drei gegen Weltmeister Spanien (15.00 Uhr/ZDF und Eurosport) in Lyon.
Hrubesch versicherte aber: "Die Mädels wollen diesen dritten Platz, da geht nichts dran vorbei." Edelmetall sei das Ziel gewesen, zumindest seine Vorstellung. "Wenn ich heute so Bilanz ziehen müsste, dann muss ich sagen: Ja, wir hätten auch im Endspiel stehen können", sagte der 73-Jährige mit Blick auf das in der Verlängerung verlorene Halbfinale gegen die USA (0:1).
Vierte Bronzemedaille für DFB-Frauen?
Für die DFB-Frauen wäre es die dritte Bronzemedaille nach 2000, 2004 und 2008. 2016 in Rio hatte das Nationalteam Gold gewonnen. Kapitänin Alexandra Popp ist die einzige verbliebene Spielerin, die damals im Finale gegen Schweden auf dem Platz stand.
Die Spanierinnen haben etwas überraschend den Einzug ins Endspiel durch ein 2:4 gegen Brasilien verpasst. Die deutschen Frauen verloren keines ihrer bisher sieben Länderspiele gegen sie. Die letzte Partie gewannen sie bei der EM 2022 in England - danach starteten das Team um die aktuelle Weltfußballerin Aitana Bonmatí durch und triumphierte bei der WM.
"Spanien musste hier einiges wegstecken. Die haben sich das auch anders vorgestellt", sagte Hrubesch und verwies auf die Defensive der Gegnerinnen: "So sattelfest sind sie hinten nicht." Für das HSV-Idol ist es das letzte Spiel als Bundestrainer, er wird nach Olympia von Christian Wück abgelöst.
- Nachrichtenagentur dpa