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FC Bayern: Trotz 9:2-Statement – das bereitet dem Rekordmeister Sorgen


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Torfestival beim CL-Auftakt
"Wir haben ihn im Regen stehen lassen"


Aktualisiert am 18.09.2024Lesedauer: 4 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240916-935-253185Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer: Die Nummer eins musste zur Halbzeit raus. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)

Der FC Bayern setzt mit seinem 9:2-Sieg gleich zum Auftakt der Champions League ein Ausrufezeichen. Eine Sache bereitet beim Rekordmeister trotzdem große Sorgen.

Aus der Allianz Arena berichtet Julian Buhl

Harry Kane stand in den Katakomben der Allianz Arena und sprach gerade über den 9:2-Sieg, der ihm und dem FC Bayern zum Start der Champions League gegen Dinamo Zagreb gelungen war. "Ein aufregendes, ein verrücktes Spiel", sagte der Torjäger und sprach von einem "fantastischen Abend".

Er blickte auf die Plastiktüte, die er in seiner rechten Hand trug. Darin zeichnete sich der Spielball ab, den er nach seinem Viererpack natürlich wieder mit nach Hause trug. Die schwarzen Sterne darauf schimmerten unverkennbar durch, genau wie die Unterschriften seiner Teamkollegen, mit denen er sich seine Trophäen stets signieren lässt. Einer hatte dazu auf Englisch "The next one", also "der Nächste" geschrieben, Michael Olise, wie Kane verriet, mit einem Augenzwinkern: "Bro not again", also "Bruder, nicht schon wieder".

Mit drei Elfmetertreffern und einem Abstaubertor hatte Kane sich nämlich das nächste Andenken, das er sich immer dann mitnimmt, wenn er mindestens drei Tore in einem Spiel erzielt, gesichert. Nach seinem Dreierpack am Samstag beim 6:1 in Kiel tat er das am Dienstagabend schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage – und bereits zum sechsten Mal insgesamt, seit er vor knapp einem Jahr zum FC Bayern wechselte.

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"Die Jungs haben es vielleicht langsam satt, die Bälle zu unterschreiben", scherzte Kane. Die übergibt er daheim übrigens dann stets seinen vier Kindern. "Die haben noch keinen Champions-League-Ball mit den schönen Sternen darauf", sagte er. Den ersten werde nun sein drei Jahre alter Sohn Louis bekommen, wie er verriet. "Ich werde den Ball neben sein Bett legen. Er wird glücklich sein, wenn er morgen früh aufwacht."

Kane lässt Bayern vom Finale dahoam träumen

Die ballähnliche "Man of the Match"-Trophäe der Uefa in Silber trug Kane, der sich auch die t-online-Note 1 verdiente, in seinem Rucksack ebenfalls mit sich. "Ich weiß gar nicht, wie groß sein Schrank im Keller sein muss, wenn er jedes Mal mit zwei Bällen rausgeht", scherze Sportvorstand Max Eberl. Kane solle aber ruhig damit weitermachen, so Eberl. "Wir helfen ihm auch dabei, die Garage auszubauen, wenn es sein muss." Noch ist in der Villa der Kanes im Münchner Nobelvorort Grünwald aber mehr als genug Platz – vor allem für ein paar Mannschaftstrophäen.

Nach der vergangenen titellosen Saison der Bayern sollen davon in diesem Jahr schließlich unbedingt wieder welche her. Am liebsten würde der Rekordmeister am Saisonende natürlich den Champions-League-Pokal im eigenen Wohnzimmer gewinnen – das Finale der Königsklasse wird am Ende dieser Saison schließlich in der heimischen Allianz Arena ausgetragen.

Dank Kane dürfen sie davon weiter träumen. Mit dem 9:2-Erfolg zum Start setzten sie nämlich direkt ein Ausrufezeichen und sind damit der erste Tabellenführer des neuen Formats der Champions League.

Kimmich spricht von Statement und mahnt

Das wertete auch Joshua Kimmich so. "Ein 9:2 ist immer ein Brett", sagte der 29-Jährige, der mit drei Assists sowie als Denker und Lenker im Zentrum des Bayernspiels seinen Teil dazu beigetragen hatte. Er bekam dafür ebenfalls t-online-Note 1. Selbst in der Bezirksliga sei ein solches Ergebnis "ein Statement", so Kimmich. "Das ist in der Champions League schon eine sehr, sehr gute Leistung." Schließlich gelangen den Bayern als erster Mannschaft überhaupt neun Tore in einem Spiel der Königsklasse.

Kimmich vergaß aber auch nicht, zu betonen, dass der Machtdemonstration der Bayern ein Makel anhaftete. Nach einer komfortablen 3:0-Führung zur Pause gaben die Münchner das Spiel zu Beginn der zweiten Halbzeit nämlich fast wieder aus der Hand. Kimmich sprach von fünf "ganz schlechten Minuten" und hielt kritisch fest: "Da kann und muss Dinamo eigentlich den Ausgleich machen."

Nach mehreren Abwehrfehlern und den beiden schnellen Gegentreffern zum 2:3 bewahrte der für den angeschlagenen Manuel Neuer eingewechselte Sven Ulreich die Mannschaft vor einem Ausgleich. Trotzdem erlebte der Ersatztorhüter, der beim zweiten Gegentor getunnelt wurde, damit einen Horrorstart.

Neuer über Ulreich: "Haben ihn im Regen stehen lassen"

"Das war ein bisschen bitter, dass wir ihn da so ein bisschen im Regen stehen lassen", sagte Neuer über diese "schwache Phase", die unter anderem auch Eberl kritisch ansprach. Der Sportvorstand schwärmte zwar von dem dominanten Spiel, das der neue Trainer Vincent Kompany in kürzester Zeit bereits wieder erfolgreich bei Bayern etabliert hat. Eberl mahnte aber gleichzeitig: "Was wir nicht brauchen, ist der Weckruf in der zweiten Halbzeit."

Das sah Kane nicht anders. "Da waren wir ein bisschen schlampig, haben in unserer Intensität ein wenig nachgelassen", sagte er. "Das müssen wir verbessern, denn gegen Topteams wirst du dafür bestraft. Aber, wenn du am Ende 9:2 gewinnst, kannst du dich eigentlich nicht beklagen." Dementsprechend verschwand Kane dann auch mit einem zufriedenen Lächeln und seiner Plastiktüte in der Hand Richtung Ausgang, so seine Ehefrau Kate bereits auf ihn wartete.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Gespräche in der Allianz Arena
  • Mixed-Zone-Gespräche mit Max Eberl, Manuel Neuer, Jan-Christian Dreesen und Joshua Kimmich
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