"Außerhalb unserer Vorstellung" Bayern-Boss Kahn hakt Wechsel von Haaland ab
Oliver Kahn glaubt nicht an einen Wechsel von Erling Haaland zum FC Bayern. Im Doppelpass sprach er am Sonntag über die Gründe, aber auch über Vertragsverlängerungen mit aktuellen Bayern-Spielern.
Vorstandschef Oliver Kahn hält einen Transfer von Borussia Dortmunds Jungstar Erling Haaland für den FC Bayern München für finanziell nicht umsetzbar. "Wir würden unserem Job nicht gerecht werden, wenn wir uns nicht mit einem jungen Stürmer beschäftigen würden", räumte Kahn am Sonntag im Sport1-"Doppelpass" zwar ein. Haaland sei auch "ein ganz exzellenter Stürmer, auch für die Zukunft ist das ein hochinteressanter Spieler." (Seine Aussagen sehen Sie im Video oben oder hier.)
Haaland wird mit Manchester City in Verbindung gebracht
Ein Paket aus Ablöse und Gehalt für den 21-jährigen Norweger sei aber "sehr, sehr weit weg von dem, was wir uns vorstellen", sagte Kahn. "Das sind finanzielle Dimensionen, die sind außerhalb unserer Vorstellung."
Haaland wird vor allem mit einem Wechsel zu Manchester City um Trainer Pep Guardiola in Verbindung gebracht. Der norwegische Nationalspieler kann Dortmund dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von 75 Millionen Euro nach dieser Saison verlassen. Zudem dürften hohe Beraterzahlungen fällig werden.
Dortmunds Berater Matthias Sammer hatte vor gut einem Monat über Spekulationen zu einem möglichen Wechsel Haalands zu Manchester City und die finanziellen Dimensionen gesprochen. "Ich weiß, dass City hinterher ist. Und es ist bekannt", hatte Sammer gesagt. "Die Zahlen, da hatte ich ein Schleudertrauma, bin ohnmächtig geworden. Meine Frau hat mich wieder aufgerichtet. (...) Ich kann so weit nicht zählen." Haalands Vertrag beim BVB läuft eigentlich noch bis zum Sommer 2024.
Im Austauch mit Lewandowski – Einigung mit Müller naht
Auch weil ein Transfer Haalands kaum realisierbar ist, wünscht sich Boss Kahn einen langfristigen Verbleib von Robert Lewandowski beim FC Bayern. "Wir wollen, dass er möglichst lange beim FC Bayern München bleibt", sagte er über Stürmerstar Lewandowski. Der deutsche Rekordmeister sei mit dem Weltfußballer im Austausch.
Lewandowski sei aber auch an einem Punkt seiner Karriere nach den jahrelangen Dauererfolgen mit dem FC Bayern, dass sich der Pole Gedanken mache, bemerkte Kahn. Der Vertrag des 33 Jahre alten Stürmers läuft in München noch bis zum Sommer 2023. Zuletzt wurde über einen vorzeitigen Abschied zum FC Barcelona spekuliert. Kahn hatte aber einen vorzeitigen Wechsel im Sommer ausgeschlossen.
Ende Juni 2023 laufen außerdem die Verträge von Manuel Neuer (36), Serge Gnabry (26) und Thomas Müller (32) aus. Beim Ur-Bayern Müller ist Kahn nach eigener Aussage "sehr, sehr zuversichtlich, dass wir relativ kurzfristig auch schon was dazu sagen können". Mit Kapitän Neuer befinde sich der Verein "in sehr, sehr gutem Austausch", berichtete der Münchner Vorstandschef. Gnabry sei selbst in einem "Prozess des Nachdenkens".
Kahn verwies vor dem Hintergrund von Vertragsgesprächen aber auch auf die finanziellen Einbußen während der Corona-Pandemie. "Wir haben zwei ganz, ganz schwierige Jahre hinter uns", räumte er ein.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Aussagen im Sport1-Doppelpass