Nach Bayerns Wechselfehler Freiburgs Protest hat kaum Aussicht auf Erfolg
Weil Bayern kurzzeitig mit zwölf Mann spielte, legte Gegner Freiburg beim DFB Protest gegen die Spielwertung ein. Die Aussichten auf Erfolg sind jedoch gering. Das hat einen entscheidenden Grund.
Die Erfolgschancen des Freiburger Einspruchs gegen die Wertung der 1:4-Heimniederlage gegen Meister FC Bayern München sind nach Expertenmeinung "außerordentlich" gering. Der Schwerpunkt des Verschuldens beim Wechselfehler der Münchner liege bei den Schiedsrichtern, wofür nicht der Bundesligist bestraft werden könne.
Der beantragte Wechsel der Münchner sei völlig legal gewesen. Zudem passierte nichts Spielentscheidendes. Die Breisgauer legten am Montag gegen die Wertung des Spiels Einspruch ein, weil der Tabellenführer in der Partie am Samstag vorübergehend zwölf Spieler auf dem Platz hatte.
Referees zuständig für Abwicklung
Die Bayern waren kurz vor dem Ende beim Stand von 3:1 für wenige Sekunden mit zwölf Spielern auf dem Platz, ehe Schiedsrichter Christian Dingert die Begegnung unterbrach. Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman durch die Münchner Teammanagerin die falsche Rückennummer angezeigt worden. Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel zunächst nicht vom Feld.
Zuständig für die korrekte Abwicklung von Auswechslungen sind aber ausschließlich die Referees. Der Fall liegt nun in der Zuständigkeit des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes.
Dass die Freiburger Einspruch einlegten, sei richtig und legitim. Auch, um unter anderem mit Blick auf Sponsoren und Fans die Interessen des Vereins zu wahren.
Wechselfehler wurden Trapattoni und van Bommel einst zum Verhängnis
Im deutschen Fußball gab es schon einige Wechselfehler, die erfolgreich zu Spielumwertungen geführt haben. Zum Beispiel wechselte Bayern Münchens Trainer Giovanni Trapattoni am 15. April 1995 bei Eintracht Frankfurt den späteren Nationalspieler Dietmar Hamann als vierten Vertragsamateur ein, erlaubt waren aber nur drei. Das 5:2 der Bayern wurde annulliert und das Spiel ging mit 2:0 an die Frankfurter.
Der letzte folgenschwere Fauxpas passierte dem VfL Wolfsburg in der Saison 2021/2022. Im Pokal-Erstrundenspiel am 8. August 2021 bei Preußen Münster wechselte Coach Mark van Bommel sechs Spieler ein statt der erlaubten fünf. Zwar gewannen die Niedersachsen 3:1 nach Verlängerung, aber Münster legte erfolgreich Einspruch ein und zog nach einer 2:0-Wertung für Preußen in die nächste Runde ein. Schiedsrichter bei der Begegnung war ausgerechnet Dingert.
- Nachrichtenagentur SID