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FC Bayern: Nagelsmann als Trainer? "Eine Niederlage für die Bundesliga"


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Nagelsmann zu Bayern
Eine Niederlage für die Bundesliga

MeinungVon Robert Hiersemann

Aktualisiert am 27.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Julian Nagelsmann: Er löst Hansi Flick nach der Saison als Bayern-Trainer ab.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Er löst Hansi Flick nach der Saison als Bayern-Trainer ab. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)
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Ein 33-Jähriger wird neuer Bayern-Trainer. Was ein kluger Schachzug des Rekordmeisters ist, wird sich aber auf Dauer negativ auf den deutschen Fußball auswirken.

Mit der Verpflichtung von Julian Nagelsmann festigt der FC Bayern München wieder einmal seinen Status als Liga-Krösus. Gut für den Rekordmeister, schlecht für den Meisterkampf. Denn mit dem 33-Jährigen verlässt der wichtigste Mann gerade den Verein, dem man es noch am ehesten zugetraut hätte, dem überirdischen FC Bayern in den kommenden Jahren Paroli zu bieten: RB Leipzig.

Der Nagelsmann-Wechsel ist eine Niederlage für die Bundesliga.

Denn mit ihm wird bei seinem neuen Klub ab der kommenden Saison wieder Aufbruchsstimmung herrschen. Nagelsmann begeistert die Zuschauer mit seinem Spielstil und fasziniert die eigenen Profis mit seiner Art. Der Zoff zwischen Noch-Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic endet damit. Und der extrem ehrgeizige Nagelsmann wird das Team zu den nächsten Titeln pushen. Denn gerade diese blieben dem neuen Bayern-Trainer bisher verwehrt.

Leipzig steht jetzt vor dem Umbruch

Leipzig hingegen braucht nun neben einem neuen Sportdirektor (Markus Krösche verlässt ebenfalls den Klub) auch einen neuen Cheftrainer. Zudem wechselt Topverteidiger Dayot Upamecano auch zu den Bayern, Teamkollege Ibrahima Konaté wird bei anderen europäischen Klubs heiß gehandelt. Der Kampf um den Meistertitel in der Bundesliga verkommt damit wieder zur Illusion.

Und die restliche Bayern-Konkurrenz?

Der BVB ist eine Wundertüte und muss darauf hoffen, dass man im Sommer nicht leergekauft wird (Haaland, Sancho, Bellingham). Gladbach, Leverkusen, Wolfsburg und Frankfurt sind weit davon entfernt, dem Rekordmeister auf Dauer ein ernsthafter Widersacher zu sein.

Bitter für die Liga! Alles wieder auf null

Dabei hätte Nagelsmann, wenn er geblieben wäre, im Sommer mit Leipzig den Meisterkampf ausrufen können. Denn die Chance, dem FC Bayern endlich mal ernsthaft "auf die Pelle zu rücken", wäre in den kommenden Jahren wohl so groß wie lange nicht mehr gewesen.

RB hatte sich in dieser Saison zum Bayern-Verfolger Nummer eins gemausert. Das Leipziger Team ist eingespielt, der Klub ist finanziell gut aufgestellt. Dazu dieser Trainer, dem man fast alles zutraut. Die Bayern hingegen hätten bei einer Nagelsmann-Absage erst einmal einen anderen geeigneten Nachfolger für Flick finden müssen – was schwierig geworden wäre. Dazu hätte der Zoff zwischen Flick und Salihamidzic wohl noch länger nachgehallt.

Ein weiterer Störfaktor: Bei den Münchnern laufen 2022 und 2023 insgesamt sieben Verträge von Leistungsträgern aus – unter anderem von Leon Goretzka (2022) und Joshua Kimmich (2023). Die schlechte Stimmung, die durch den Flick-"Brazzo"-Zwist entstanden ist, hätte einige Profis bei der falschen Trainerwahl sicher darüber nachdenken lassen, ob der FC Bayern noch die richtige Adresse für sie ist.

Doch so wird es nun nicht kommen. Mit der Verpflichtung von Nagelsmann machen die Bayern – mal wieder – alles richtig.

Die jüngsten Probleme werden sich durch seine Verpflichtung lösen – auch dank seines starken Charakters. Nagelsmann will Titel, diesem Ziel wird er alles unterordnen. Er brennt für den Klub. Er ist selbst gebürtiger Bayer und wäre fast schon mal als Jugendtrainer an die Säbener Straße gewechselt. Mit ihm holt sich der Verein einen seiner größten Fans ins eigene Haus.

Etwas Besseres hätte den Münchnern nicht passieren können.

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