Klartext von Hainer Bayern-Boss über Flick und Salihamidzic: "Die müssen kein Liebespaar sein"
Trotz Titeln en masse erscheint der Verbleib von Hansi Flick bei den Bayern unsicherer denn je. Zwischen dem Erfolgstrainer und Sportdirektor Hasan Salihamidzic knirscht es gewaltig. Nun bezieht Präsident Herbert Hainer Stellung.
"Bayerische Streitkultur" – so kommentierte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Unruhe um den Verbleib von Trainer Hansi Flick beim FC Bayern in den vergangenen Wochen. Dabei im Zentrum neben dem Erfolgstrainer: Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
Zuletzt knirschte es zwischen den beiden Bayern-Protagonisten gewaltig. Ein Beispiel: Salihamidzic verkündete unter der Woche vor dem Champions-League-Spiel gegen Paris am TV-Mikrofon den Abgang von Weltmeister Jérôme Boateng, dessen im Sommer auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Dies sei eine Entscheidung der Geschäftsführung, in die auch Flick eingebunden gewesen sei.
Boateng-Fürsprecher Flick schien das gar nicht zu gefallen. Auf einer Pressekonferenz erklärte er gar, dass er zu dem Thema nichts sagen wolle und fügte bedeutungsschwer hinzu: "Ich muss da auch ein bisschen schauspielern." Diese Aussage befeuerte die Gerüchte über einen Abgang Flicks im Sommer. Er gilt als Kandidat für den im Sommer neu zu besetzenden Posten des scheidenden Bundestrainers Joachim Löw.
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Für Bayern-Präsident ist das allerdings kein Thema. Er glaubt, dass Flick sicher beim Rekordmeister bleiben wird. "Davon gehe ich fest aus", sagte der frühere Adidas-Chef im TV-Talk "Sky90". Dabei verwies Hainer auf seine Vergangenheit in der Wirtschaft. "Ich bin das gewohnt, dass Verträge auch erfüllt werden."
Hainer lobt den "Profi" Flick
Flick sei "ein Profi, der sich ganz auf einen Job konzentrieren" werde. Für Flicks zuletzt etwas dünnhäutigen Auftritten bei Pressekonferenzen oder im TV hat Hainer indes Verständnis: "Ich kann mir vorstellen, dass es ihn ein wenig nervt", sagte er über die Diskussion um einen möglichen Abgang.
Zum vermeintlich schwierigen Verhältnis von Flick und Salihamidzic beteuerte Hainer: "Intern ist das Verhältnis ganz anders, als es nach draußen dargestellt wird." Beide seien nun einmal "meinungsstarke Typen", was er auch "ganz okay" finde.
"Die müssen auch kein Liebespaar sein, wichtig ist, dass sie professionell zusammenarbeiten und für den Erfolg des FC Bayern München", so Hainer weiter, der deshalb fest davon ausgeht, dass beide auch über die Saison hinaus bleiben.
- Eigene Beobachtung
- TV-Sendung "Sky90" vom 11. April 2021