Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Transferfenster schließt Diese Bundesliga-Klubs könnten noch zuschlagen
In dieser Transferperiode ist alles anders. Sogar die spendablen Klubs aus England sparen plötzlich. Doch trotz der finanziell schwierigen Lage könnten einige Bundesligisten noch den ein oder anderen Spieler holen.
Für Fans von Gerüchteküche und Transfermarkt ist der "Deadline Day" normalerweise ein Festtag. Wechsel in den letzten Stunden, geplatzte Deals durch kaputte Faxgeräte oder erfolglose Medizinchecks. Zumindest ist es in normalen Zeiten so. Doch in der Corona-Krise hat sich die Lage verändert, die Vereine sparen. Der "Deadline Day" am kommenden Montag wird ein anderer sein.
Denn durch den Sparzwang sind mehrere Bundesligisten ohne Neuzugänge im Winter geblieben. Ob der FC Bayern München, Borussia Dortmund oder der VfL Wolfsburg, Transfers gab es keine. Doch gerade im Keller passierte einiges. Schalke holte sich mit Sead Kolasinac, Klaas-Jan Huntelaar und William gleich drei Neue, auch Mainz verstärkte sich mehrfach, lieh die Frankfurter Dominik Kohr und Danny da Costa aus. Und auch Köln war auf dem Markt aktiv. Mit Emmanuel Dennis und Max Meyer kamen gleich zwei Spieler für die Offensive.
Weitere Transfers sind aber bei allen drei Vereinen eher unwahrscheinlich. Am ehesten könnte noch Schalke aktiv werden, wenigstens ein Außenspieler wäre nötig. Doch Trainer Christian Gross sagte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Werder Bremen, er rechne nicht mehr mit Neuzugängen. Bei anderen Vereinen könnte sich hingegen noch etwas tun.
Bayer 04 Leverkusen
Bereits zwei Neuzugänge hat die Werkself präsentiert: Mit Timothy Fosu-Mensah und Jeremie Frimpong kamen Außenverteidiger für die rechte Seite, die eine große Lücke schließen sollen. Santiago Arias fällt weiterhin aus, Mitchell Weiser spielt unter Peter Bosz keine Rolle und Lars Bender beendet im Sommer seine Karriere.
Auch auf den offensiven Außenbahnen soll noch etwas passieren. Zwei Namen geisterten bereits durch die Medien: Demarai Gray (Leicester City) und Kamaldeen Sulemana (FC Nordsjaelland). Sulemana ist wohl die Wunschlösung, hat großes Potenzial. Der 18-Jährige kann auf beiden Flügeln spielen und bringt für sein Alter viel Profierfahrung mit, ist Stammspieler Nordsjaellands in Dänemark und lief auch für die Nationalmannschaft Ghanas auf. Mit seinem hohen Tempo wäre er ein idealer Vertreter von Moussa Diaby oder Leon Bailey. Doch Sulemana hat seinen noch Vertrag bis 2024, wäre also nicht gerade günstig zu haben.
Alternative Gray wäre weitaus preiswerter, denn der Vertrag des 24-Jährigen läuft im Sommer aus. Bei Leicester spielt er keine Rolle mehr. Weiterer Vorteil bei Gray: Er hat sogar schon Champions League gespielt. Die Eingewöhnungszeit wäre wohl geringer.
Hertha BSC
Am Kader der Berliner ist nicht nur Trainer Bruno Labbadia, sondern auch Geschäftsführer Michael Preetz gescheitert. Beide mussten am Sonntag vergangener Woche gehen. Neu-Trainer Pál Dárdai wirkte auf der Pressekonferenz zufrieden mit dem Kader, doch Sportdirektor Arne Friedrich schloss nicht aus, noch einmal aktiv zu werden. Voraussetzung: Der Spieler ist nicht zu teuer und hilft sofort weiter.
Besonders auf den offensiven Außenbahnen kann Hertha eine Verstärkung gebrauchen. Javairo Dilrosun fällt zu oft verletzt aus, Dodi Lukébakio zeigt schwankende Leistungen, Mathew Leckie fehlt die Qualität und Maximilian Mittelstädt ist weiter hinten eingeplant. Aus diesen Gründen halfen zuletzt oft Matheus Cunha, Jessic Ngankam oder Daishawn Redan aus, die eigentlich im Zentrum spielen.
Mainz 05
Mit Dong-Won Ji und Jean-Philippe Mateta haben jüngst zwei Stürmer die Mainzer verlassen. Echte Mittelstürmer hat Neu-Trainer Bo Svensson nur wenige. Am Freitag in Stuttgart spielten Robin Quaison und Karim Onisiwo in vorderster Front, wobei Erstgenannter auch noch verletzt vom Platz musste. Mit Ádám Szalai und Jonathan Burkhardt gibt es noch zwei weitere Alternativen, doch ein weiterer Angreifer gilt als möglich.
Auch links in der Abwehr könnte noch etwas passieren, da es keinen etatmäßigen Spieler dort gibt. Gegen Leipzig und Stuttgart verteidigte Philipp Mwene, eigentlich Rechtsverteidiger, auf der linken Seite.
Arminia Bielefeld
Die Arminia steht aktuell auf Platz 15 in der Bundesliga. Das Team von Trainer Uwe Neuhaus kämpft um den Klassenerhalt und könnte noch die ein oder andere Verstärkung gebrauchen. Und tatsächlich: Die klammen Bielefelder denken laut übereinstimmenden Medienberichten an einen Transfer von Sebastian Vasiliadis von Zweitligist SC Paderborn.
Dazu könnte die Arminia noch ein belebendes Element für die Offensive gebrauchen. Zusammen mit Schalke stellt Bielefeld die torärmste Mannschaft der Liga (14 Treffer).
Weitere Klubs
Nach dem Abgang von Stefanos Kapino könnte Werder Bremen womöglich noch eine neue Nummer zwei fürs Tor verpflichten.
Auch die TSG Hoffenheim bleibt auf dem Transfermarkt wachsam. Durch die Mehrfachbelastung und die vielen Verletzungen hält man Ausschau nach einem Schnäppchen.
- Eigene Recherche