Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Zukunft der Dortmunder Drei Gründe für einen Wechsel von Ibrahimovic zum BVB
Immer wieder werden Topstürmer wie Giroud oder Mandzukic mit dem BVB in Verbindung gebracht. Aber braucht der überhaupt Verstärkung? Und wenn ja, wen? Der "Zweikampf der Woche" mit Robert Hiersemann und Florian Wichert.
Die Winter-Transferperiode rückt näher – und die Spekulationen um einen Stürmerkauf bei Borussia Dortmund nehmen wieder Fahrt auf. Ähnlich wie in der vergangenen Saison stellt sich die Frage, ob der Vizemeister mit seinem vorhandenen Spielermaterial gut aufgestellt ist – oder ob noch ein wuchtiger Stoßstürmer fehlt. Der könnte möglicherweise Paco Alcácer und Mario Götze im Zentrum entlasten, nachdem der eine zuletzt aufgrund einer Verletzung häufiger fehlte und der andere von Trainer Lucien Favre in der Hinrunde oftmals links liegen gelassen wurde.
Ähnlich wie im vergangenen Jahr sind auch die Namen, über die spekuliert wird: Der französische Weltmeister Olivier Giroud (33) beispielsweise steht beim FC Chelsea auf dem Abstellgleis und durfte wettbewerbsübergreifend erst in sechs Spielen mitwirken. Mario Mandzukic (33) ergeht es bei Juventus Turin noch schlechter. Er durfte kein einziges Mal mitwirken. Beide wären sicherlich für eine Ablösesumme im einstelligen Millionenbetrag zu haben. Oder kommt jemand ganz anderes wie Zlatan Ibrahimovic?
Muss Borussia Dortmund im Winter einen neuen Topstürmer holen?
Ja, und Ibrahimovic wäre die perfekte Lösung
Wenn du Titel holen willst, brauchst du mindestens einen echten Knipser im Kader. Mit Paco Alcácer hat der BVB solch einen Spieler, doch der Spanier ist häufig verletzt. Deshalb muss Dortmund im Winter nachlegen. Und im Augenblick gibt es nur eine perfekte Lösung: Zlatan Ibrahimovic.
Der Angreifer hat angekündigt, dass er seinen Verein LA Galaxy im Winter verlässt, damit ist er ablösefrei zu haben. Eine einmalige Gelegenheit für den BVB! Denn sein Transfer hätte fast nur Vorteile.
Erstens: Der 1,95 Meter große Sturmriese ist eine Erscheinung, ein Megastar, der Dortmund auf der ganzen Welt strahlen lassen würde. Seine Sprüche, sein Charme, seine Aura. Dortmund würde für diesen Spieler wohl nicht nur viel Geld ausgeben, sondern auch einnehmen.
Zweitens: Die eingebaute Torgarantie. In der abgelaufenen MLS-Saison schoss er in 29 Spielen 30 Tore. In seiner Karriere erzielte er in 741 Profispielen 456 Tore. Eine bombastische Quote.
Drittens: Wenn er auf dem Platz steht, zittern die Gegner. Mit Ibrahimovic würde man sich ein Mentalitätsmonster in die Mannschaft holen. Und genau das, die fehlende Mentalität, wurde dem Dortmunder Team zuletzt immer wieder vorgeworfen.
Ibrahimovic wäre eine enorme Bereicherung – nicht nur für den BVB, sondern für die ganze Bundesliga.
Nein, noch ein Stürmer bringt nur Unruhe
Sechs Punkte Rückstand auf Tabellenführer Gladbach – das sind eindeutig zu viele. Die missliche Lage und das 0:4 bei Bayern an einem fehlenden Topstürmer festzumachen – das ist eindeutig Quatsch. Wenn es dem BVB an einem nicht mangelt, dann sind es Top-Offensivspieler.
Es ist keine drei Monate her, da wurde Dortmund für eine geniale Transferpolitik gefeiert. Knapp 130 Mio. Euro hatte der Verein für neue Stars ausgegeben, darunter mit Thorgan Hazard und Julian Brandt zwei Außenstürmer. Mit Mario Götze, Marco Reus, Jadon Sancho, Jacob Bruun Larsen und insbesondere Stoßstürmer Paco Alcácer hat Dortmund seitdem sieben Angreifer.
Das Problem zuletzt war nicht, dass ein achter fehlt, sondern dass Alcácer und Reus (beide jeweils fünf Ligatore) verletzt, Sancho (drei), Götze (zwei) und Bruun Larsen (null) außer Form waren, und Brandt und Hazard (beide ein Tor) Zeit brauchten. Was hilft, ist Vertrauen. Was nicht hilft, ist ein weiterer neuer Stürmer, der eine Eingewöhnungszeit braucht und für Unruhe sorgt. Zumal die derzeit gehandelten Olivier Giroud (33), Mario Mandzukic (33) oder gar Zlatan Ibrahimovic (38) vor allem eines verbindet: Sie haben ihren Zenit lange überschritten und sollten sich lieber mit einem Karriereende als einem Wechsel zum BVB beschäftigen.
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