Wer hat besser eingekauft? Bayern und der BVB: Das Transferrennen um die Meisterschaft
2019 hat der FC Bayern den Kampf um die Meisterschaft knapp für sich entschieden. Kontert der BVB jetzt? Zumindest in Sachen Transfers scheinen die Dortmunder vorne zu liegen. t-online.de zeichnet das Duell nach.
"Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die neue Saison" – mit diesem Satz hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß Ende Februar in der Sendung "Doppelpass" bei Sport1 eine Transfer-Offensive seines Vereins angedeutet. Doch was ist seitdem passiert? Der deutsche Rekordmeister hat mit 80-Millionen-Euro-Mann Lucas Hernandez (Atletico Madrid), HSV-Talent Jann-Fiete Arp und Weltmeister Benjamin Pavard vom Absteiger Stuttgart bisher drei Verpflichtungen bekanntgegeben.
Die Bilanz von Widersacher Borussia Dortmund liest sich ungleich spektakulärer: Mit Gladbachs Thorgan Hazard, Rückkehrer Mats Hummels (FC Bayern) und den beiden deutschen Nationalspielern Julian Brandt (Leverkusen) und Nico Schulz (Hoffenheim) wertet der BVB seinen Kader deutlich auf.
Vielleicht auch deshalb schlägt Hoeneß bei Transfers nun andere Töne an: "Ich muss ehrlich sagen, langsam geht mir das auf die Nerven, dass man sich nur noch über Käufe definiert", verriet der 67-Jährige im Interview mit Sky. Das lässt Raum für Spekulationen: Was, wenn der Rekordmeister keine weiteren Spieler verpflichtet? Oder holt der FCB noch Nationalspieler Leroy Sané? Und wie reagiert der BVB? Fakt ist: Das Duell der Bundesliga-Giganten startet nicht erst mit dem ersten Spieltag am 16. August – es hat längst begonnen! t-online.de zeichnet die wichtigsten Stationen an:
Das Transferennen um den Meistertitel
Mittwoch, 26. Juni
Dembélé statt Sané? – Der Wechsel von Nationalspieler Leroy Sané zum FC Bayern droht zu scheitern. Nun beschäftigt sich der Rekordmeister offenbar mit einer Alternative – doch die hat in der Bundesliga einen zweifelhaften Ruf. Seinen Abschied von Borussia Dortmund erzwang Ousmane Dembélé im Sommer 2017 per Streik. Der Franzose erschien einfach nicht mehr zum Training – und wechselte schließlich für 105 Millionen Euro plus Boni zum FC Barcelona. Es war nicht nur einer der größten Transfers, sondern auch einer der größten Skandale in der Bundesliga-Geschichte.
In der katalanischen Metropole konnte sich der französische Nationalspieler bislang nicht dauerhaft als Stammspieler durchsetzen. Trotzdem soll der FC Bayern München eine Verpflichtung Dembélés in Erwägung ziehen. Das berichtet die "Sport Bild". Der Flügelstürmer sei demnach ein Kandidat, sollte der angestrebte Wechsel von Leroy Sané (Manchester City) scheitern. Verschiedenen Berichten zufolg sieht der DFB-Star seine Zukunft derzeit eher bei seinem aktuellen Klub unter Star-Trainer Pep Guardiola.
Montag, 24. Juni
Geht der nächste VfB-Verteidiger nach München? Wo landet Abwehrspieler Ozan Kabak? Das Top-Talent des VfB Stuttgart steht laut einem "Kicker"-Bericht im Visier des FC Bayern. Nach Informationen von Sport 1 war Kabak-Berater Fazil Özdemir schon in München, um sich beim deutschen Rekordmeister über die mögliche Rolle des Verteidigers zu informieren. Kabak ist erst im Winter für rund elf Millionen Euro vom türkischen Spitzenklub Galatasaray Istanbul zum VfB gewechselt und dort schnell zum Stammspieler und einem der wenigen Lichtblicke in einer bitteren Stuttgarter Saison geworden. Seine Bilanz: 15 Einsätze, drei Tore. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat hat bereits zu Protokoll gegeben, dass die Schwaben nicht mit einem Verbleib des Innenverteidigers rechnen.
- Verteidiger heiß begehrt: Gewinnt der FC Bayern das Gerangel um Abwehr-Juwel?
Sonntag, 23. Juni
Hoeneß: "Langsam geht mir das auf die Nerven" – Bayern-Präsident Uli Hoeneß äußert sich zur Transferpolitik des deutschen Rekordmeisters – und schlägt überraschende Töne an: "Ich muss ehrlich sagen, langsam geht mir das auf die Nerven, dass man sich nur noch über Käufe definiert", sagt Hoeneß zu Sky. "Wir haben gerade zwei Titel gewonnen und wir sollten jetzt erstmal alle feiern." Forderungen nach mehr Transfers seien da fehl am Platz. Hoeneß: "Ich kann versichern, am 15. August steht eine gute Mannschaft auf dem Platz."
Mittwoch, 19. Juni
Hummels wechselt zum BVB – Die Rückholaktion des Weltmeisters überrascht ganz Fußball-Deutschland. Doch nicht nur der Transfer an sich überrascht, sondern auch die Schnelligkeit, die von der ersten Meldung bis zum Vollzug angeschlagen wird. "Das war ein ausdrücklicher Wunsch von Mats Hummels und seinem Vater", erklärt Hoeneß danach. "Und nachdem wir sehr viele Innenverteidiger haben, ist diese Entscheidung, glaube ich, total richtig."
Montag, 3. Juni
Gerüchte um Sané-Wechsel – Die Spekulationen halten sich hartnäckig: Wird Leroy Sané der nächste Kracher im Transfer-Sommer der Bayern? Berichte, der deutsche Nationalspieler sei bei Manchester City unzufrieden und liebäugle mit einem Wechsel nach München, wechseln sich ab mit Meldungen, er wolle sich weiter beim Klub von Trainer Pep Guardiola durchsetzen und trage den Bayern noch nach, dass ein Wechsel nach München zu Sanés Schalke-Zeiten 2016 geplatzt sei. Und überhaupt sei auch seine Freundin gegen einen Umzug in die bayerische Landeshauptstadt, ein Sané-Kauf den Bayern letztlich auch zu teuer.
Mittwoch, 22. Mai
Hazard verstärkt Dortmund – Und der nächste Topmann ist an Bord! Mit Throgan Hazard kauft der BVB einen technisch versierten Profi aus Mönchengladbach. Nur einen Tag nach der Verpflichtung von Schulz und Brandt legt der Vizemeister nach. Die Ablösesumme soll bei 25,5 Millionen Euro liegen. Der Belgier erhält einen Vertrag bis 2024.
Dienstag, 21. Mai
Brandt und Schulz: Der BVB schnappt sich zwei DFB-Stars – Borussia Dortmund gibt die Verpflichtungen von Nico Schulz und Julian Brandt bekannt. Schulz wechselt für 25,5 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim nach Dortmund, Brandt kommt für 25 Millionen Euro aus Leverkusen. Beide sind Hochtempo-Spieler.
Mittwoch, 10. April
Arp kommt schon im Sommer – Dass Jan-Fiete Arp vom Hamburger SV zum FC Bayern wechselt wird, steht bereits im fest. Der Spieler selbst darf laut Vertrag bestimmen, ob er im Sommer 2019 oder erst ein Jahr später an die Säbener Straße kommt. Im April wird dann offiziell, dass es das Sturm-Talent bereits im Sommer 2019 gen München zieht. Nach einer schwachen Zweitliga-Saison in Hamburg ist aber fraglich, ob Arp eine Verstärkung für die Bayern ist.
Mittwoch, 27. März
Weltmeister Hernandez wechselt für Rekordablöse zum FC Bayern – Da ist er, der Kracher, über den schon lange spekuliert wird. Der Mega-Transfer. 80 Millionen Euro zahlen die Bayern an Atletico Madrid – einen Einkauf dieser Größenordnung hat die Bundesliga noch nicht gesehen. Der Franzose Lucas Hernandez kommt als Weltmeister, als Verteidiger internationaler Klasse und: Als das 80 Millionen Euro teure Gesicht des Umbruchs bei den Münchnern. "Ich bin sehr glücklich, dass wir in Lucas Hernández einen der besten Defensivspieler der Welt verpflichten konnten", verdeutlicht Sportdirektor Hasan Salihamidzic in der offiziellen Erklärung. Und das Signal an die Konkurrenz ist gesetzt. Allerdings: Der 23-Jährige wird nach einer Knie-OP erst spät in der Saisonvorbereitung ins Mannschaftstraining einsteigen können.
Dienstag, 18. März
Werben um Hudson-Odoi erhält Dämpfer – Am 18. März wird bekannt, dass Callum Hudson-Odoi erstmals für die englische A-Nationalmannschaft nominiert wird. Damit rückt auch ein Transfer zum FC Bayern, über den bereits im Winter spekuliert wurde, in weite Ferne. Zu attraktiv ist die Personalie inzwischen auf dem heimischen Markt geworden.
Sonntag, 24. Februar
Hoeneß im "Doppelpass": "Wenn Sie wüssten..." – Bayern-Präsident Hoeneß sitzt in der Talkrunde "Doppelpass" bei Sport1 und wird auf mögliche Neuverpflichtungen angesprochen. Sein Verein steht zu diesem Zeitpunkt nur auf dem zweiten Tabellenplatz, hat drei Punkte Rückstand auf Dortmund. Hoeneß sagt: "Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die kommende Saison ..."
Mittwoch, 9. Januar
Weltmeister geht nach München – Benjamin Pavard wechselt im Sommer zum FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister und der französische Weltmeister einigen sich im Winter auf einen Transfer. Der Verteidiger ist dem FC Bayern die festgeschriebene Ablöse von 35 Millionen Euro wert.