"Da wird mir schwindlig" Freiburg-Profi fordert Obergrenze wegen Gehälter-Wahnsinn
Millionenschwere Handgelder, Ablösesummen jenseits von Gut und Böse und Gehälter, von denen der Durchschnittsbürger träumen darf. Der Fußball wird immer verrückter, findet Jerome Gondorf.
"Wenn ich mir die Entwicklung der Gehälter anschaue, wird mir manchmal schwindlig. Im Vergleich zu normalen Berufen sowieso, da ist der Fußball mal ganz weit weg vom normalen Leben, aber auch innerhalb des Fußballs." Diese Worte von Jerome Gondorf im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" sprechen wohl so manchem Fußballfan aus der Seele. Der Mittelfeldspieler des SC Freiburg kritisiert aber auch die Verdienste der jüngeren Spieler: "Auch für Jugendspieler werden ja mittlerweile extrem hohe Ablösen und Gehälter bezahlt."
"So kann man mit jungen Menschen nicht umgehen"
Das Verhalten der Vereine gefällt Gondorf gar nicht. Vor allem der Umgang mit den jungen Spielern stößt ihm auf: "Es gibt mittlerweile einige Vereine, die einfach mal in fünf oder sechs Jugendspieler im Alter von vielleicht 15 Jahren viel Geld investieren mit dem Gedanken, dass es einer schon schaffen wird. Der Rest wird verheizt – um ihn wird sich am Ende nicht mehr gekümmert. So kann man mit jungen Menschen nicht umgehen."
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Doch was sieht Gondorf als Lösung für die Probleme beim Gehälter-Wahnsinn? "Womöglich wäre eine Obergrenze angebracht, man könnte sich da vielleicht am US-Sport orientieren." Ein solches Modell hatte auch Nationalspieler Matthias Ginter im Interview mit t-online.de gefordert. Dieser sagte: "In den USA sind die Gehälter transparent und es gibt eine Gehaltsobergrenze. Ich glaube, das schmälert ein Stück weit den Neidfaktor."
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Der Unterschied: In den USA ist die Umsetzung viel leichter, da es pro Sportart nur eine Liga gibt. Eine Umsetzung in Europa mit den verschiedenen Landesverbänden wäre weitaus schwieriger. Somit bleibt eine Gehaltsobergrenze wohl nur eine Wunschvorstellung.