Wechsel stand kurz bevor Stefan Kießling: "Die Zeit war verdammt hart"
Fast zehn Jahre ist Stefan Kießling nun schon bei Bayer Leverkusen. Eine Ewigkeit im heutigen Profifußball. Um ein Haar wäre nun Schluss gewesen bei Bayer.
Das verrät Kießling im Interview mit der "Bild"-Zeitung. Er sei "sehr, sehr kurz davor" gewesen, zu Hannover 96 zu wechseln.
"96 - das hätte gepasst"
"Ich war selber nach Hannover gefahren, um mir alles anzuhören, das Angebot lag vor. Ich kenne ja Manager Martin Bader noch aus Nürnberg. Wenn ich gegangen wäre, dann nur zu 96 – das hätte gepasst.“
Doch letztlich entschied sich der 31 Jahre alte Torjäger, in Leverkusen zu bleiben. Eine vorzeitige Verlängerung des bis 2017 laufenden Vertrages ist angestrebt: "Wir werden die Sache in Ruhe besprechen, uns im Laufe des Frühlings zusammensetzen. Nach dem Trainingslager ist ja noch viel Zeit."
Momentan bereitet sich Bayer in Florida/USA auf die Rückrunde vor. Das erste Testspiel gegen Independiente Santa Fé aus Kolumbien endete 1:0, das Tor erzielte Kießling (87.). Leverkusen liegt in der Bundesliga nur auf Rang fünf.
Die Hinrunde bezeichnet Kießling rückblickend als schwerste Zeit seiner Karriere. Er saß viel auf der Bank, wurde nur noch eingewechselt. Stattdessen spielte Neuzugang Javier Hernandez. Und schoss ein Tor nach dem anderen: Elf in 14 Bundesligaspielen.
Ungewohnte Situation
"Die Zeit war verdammt hart. Ich war es einfach so gewohnt, dass für mich ein Spiel mit der ersten Minute auf dem Platz beginnt", sagt Kießling.
In dieser Saison stand er nur in knapp mehr als der Hälfte der Partien in der Startelf. "Das war alles sehr frustrierend, weil ich, als ich reinkam, kaum etwas auf die Reihe gekriegt habe. Ich habe mit mir gehadert, war sehr nachdenklich. Der Frust saß so tief, deshalb kamen in mir ja auch die Wechselgedanken auf.“
Befreiungsschlag gegen Gladbach
Der Befreiungsschlag gelang Mitte Dezember gegen Borussia Mönchengladbach. Kießling erzielte beim 5:0 zwei Tore selbst, zwei bereitete er vor. "Es war Balsam", sagt Kießling: "Die ganze letzte Woche vor Weihnachten war sehr gut. Aber das heißt noch nicht, dass sich alles geändert hat.“