Bundesliga, 22. Spieltag Derby-Debakel: Desolater BVB-Auftritt in Bochum
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Das Duell mit dem Ruhrpott-Rivalen endet für Borussia Dortmund in einer bitteren Niederlage. Ein Doppelschlag entscheidet die Partie – dazu gibt es einen schweren Patzer.
Das hatte sich Borussia Dortmund sicher ganz anders vorgestellt: Im Revierderby beim VfL Bochum sollte es im zweiten Bundesligaspiel unter Trainer Niko Kovač den ersten Sieg geben. Stattdessen setzte es am 22. Spieltag eine ganz empfindliche 0:2 (0:0)-Pleite für den BVB.
Georgios Masouras mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten (33., 35.) sorgte am Samstagnachmittag für den völlig verdienten Erfolg der Gastgeber gegen teilweise desolat auftretende Dortmunder, die Glück hatten, dass Bochum nicht noch weitere seiner zahlreichen Chancen nutzte. Vor dem 0:2 patzte dazu auch noch Rückkehrer Niklas Süle schwer. Dortmund bleibt damit Tabellenelfter, Bochum verkürzt den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze.
Gerade einmal drei Minuten waren gespielt, da war BVB-Keeper Gregor Kobel bei einem Schuss von Bochums Winterneuzugang Masouras erstmals gefordert. Auch bei der zweiten Chance des Griechen war der 27-Jährige zur Stelle. In der 11. Minute zeigte sich dann auch die Borussia gefährlich vor dem gegnerischen Tor. Serhou Guirassy ließ VfL-Verteidiger Erhan Masovic ins Leere laufen und scheiterte dann freistehend an Torwart Timo Horn. Der 31-Jährige gab als Ersatz für den erkrankten Patrick Drewes sein Pflichtspieldebüt für Bochum.
22. Spieltag
Freitag, 14.02.
Samstag, 15.02.
Viel zu tun bekam er in der Folge erstmal nicht mehr. Die Gastgeber blieben gegen den Champions-League-Finalisten des Vorjahres die bessere Mannschaft und belohnten sich mit einem Doppelpack: Erst drückte Masouras den Ball nach starker Vorarbeit von Philipp Hofmann über die Linie, dann nutzte er einen haarsträubenden Dortmunder Abwehrfehler eiskalt aus. Niklas Süle, der erstmals seit Anfang Dezember wieder in der Bundesliga spielte, wollte den Ball zu Kobel zurückspielen. Masouras lief den Rückpass jedoch ab und traf zum 2:0 für Bochum.
Dortmund mühte sich um eine schnelle Antwort, kam jedoch nur vereinzelt zu Chancen. Guirassy und Nico Schlotterbeck trafen das Tor nicht, bei einem Versuch von Julian Brandt war Horn zur Stelle. Auf der Gegenseite verhinderte Kobel nach einer Stunde gegen den agilen Gerrit Holtmann das dritte Bochumer Tor. Mit zunehmender Spieldauer erhöhte der BVB zwar den Druck. Den Gästen fiel jedoch zu wenig ein, um die gut sortierte Bochumer Abwehr vor größere Probleme zu stellen. Der VfL brachte den Sieg souverän über die Zeit.
VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg
Trotz des sehenswerten Solos von Joker Nick Woltemade hat der VfB Stuttgart einen Rückschlag im Kampf um die erneute Qualifikation für die Champions League hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Coach Sebastian Hoeneß musste sich dem VfL Wolfsburg mit 1:2 (0:0) geschlagen geben. Dadurch beendeten die Gäste, die sich weiter im Tabellenmittelfeld aufhalten, ihre Sieglos-Serie im fünften Anlauf. Stuttgart verpasste den Sprung auf einen Königsklassen-Platz und ist nur noch Sechster.
58.000 Zuschauer sahen ein intensives, aber auch fehlerbehaftetes Duell. Die beste Möglichkeit im ersten Durchgang vergab VfB-Kapitän Atakan Karazor per Kopf (44. Minute). Nach der Pause brachte Woltemade die Gastgeber in Führung (72.), ehe der ehemalige Stuttgarter Tiago Tomás nur fünf Minuten später ausglich und Mohamed Amoura die Partie per verwandeltem Handelfmeter drehte (87.).
Union Berlin – Borussia Mönchengladbach
Der Positiv-Trend des 1. FC Union Berlin ist schon wieder gestoppt. Die Eisernen kassierten daheim im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei ein 1:2 (0:2) gegen Europapokal-Anwärter Borussia Mönchengladbach. Mit schnellem und direktem Spiel legten die Gäste die Schwächen der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart offen, die Tore für Gladbach erzielten Lukas Ullrich (10. Minute) und Tim Kleindienst (26.).
Per Foulelfmeter gelang Andrej Ilic (63.) noch der Anschlusstreffer für die Berliner nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Für zumindest einen Punkt reichte es aber nicht. In der Tabelle verpassten es die Berliner, sich nach zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen weiter von den Abstiegsrängen abzusetzen. Die Gladbacher unterstrichen ihre Ambitionen auf den Einzug ins internationale Geschäft.
FC St. Pauli – SC Freiburg
Durch ein Eigentor kurz vor Schluss hat der FC St. Pauli ein emotionales Bundesliga-Heimspiel noch verloren. Begleitet von der Debatte um die Stadionhymne des Clubs und von dem Duell der beiden Eggestein-Brüder unterlag der Aufsteiger dem SC Freiburg mit 0:1 (0:0).
Das Tor für den Tabellensechsten der Fußball-Bundesliga fiel erst in der 88. Minute, weil Philipp Treu einen Schuss von Christian Günter noch ins eigene Netz lenkte. Für die Freiburger war es im engen Rennen um die Europa-League-Plätze bereits der dritte 1:0-Sieg in Serie. Da fiel es am Ende auch nicht mehr ins Gewicht, dass Vincenzo Grifo kurz vor der Pause einen Foulelfmeter auf groteske Weise verschossen hatte (45.).
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa