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Frankfurt und Leipzig Fans bewachen israelische Hummusbar in Leipzig


Ungewöhnliche Hilfsaktion in Leipzig
Fußballfans bewachen israelische Hummusbar

Von t-online
18.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Fans von Eintracht Frankfurt: Die Ticketpreise haben sich verändert.Vergrößern des Bildes
Fans von Eintracht Frankfurt überraschen in Leipzig mit einer ungewöhnlichen Aktion. (Quelle: IMAGO/Hans-Jürgen Schmidt)

Ultras von Eintracht Frankfurt und Chemie Leipzig überraschen mit einer ungewöhnlichen Aktion. Sie bieten einem israelischen Barbetreiber Hilfe an.

Die Auswirkungen des immer weiter eskalierenden Nah-Ost-Konflikts sind auch in Leipzig zu spüren. Aus Angst vor dem "Tag des Zorns", den die Hamas am vergangenen Freitag ausgerufen hatte, wollte Eldar Fano, der israelische Betreiber der Akko Hummusbar, seinen Laden in Leipzig nämlich eigentlich schließen.

"Ich hatte die Posts der Hamas gesehen – und bekam Angst und Panik", sagte Fano der "Leipziger Volkszeitung". "Nicht um mich, sondern um meine Gäste. Am Wochenende kann es hier richtig voll werden."

Fano ging trotzdem zu seiner Bar und wurde dort von einigen Fußballfans überrascht, die ihm unverhofft Unterstützung anboten.

Ultras bewachen Hummusbar in Leipzig

"Wir sind hier, wir passen auf", hätten sie zu ihm gesagt, berichtete Fano. Die Fans von Eintracht Frankfurt und der BSG Chemie Leipzig, deren Teams am Freitagabend ein Freundschaftsspiel in Leipzig bestritten, überzeugten ihn, die Bar zu öffnen und boten ihm dafür sogar Schutz an. Die Ultras beider Fanszenen sind für ihren Einsatz gegen Antisemitismus bekannt.

"Ich war so fertig – aber die haben mir wieder Mut gegeben", sagt er über die Fans. Also öffnete er seinen Laden doch. Als Dankeschön für ihre Hilfe stellte er den Ultras Tee, ein paar Schalen Hummus und Fladenbrot hin. Und zum Zeitvertreib auch noch ein Schachbrett, bis die Fans dann zum Spiel weiterzogen.

Später wurden die Ultras dann von der Polizei bei der "Wache" abgelöst, die einen Einsatzwagen direkt vor der Bar parkte. Die jüdische Gemeinde hatte Fanos Adresse mit auf ihre Wachliste bedrohter Orte geschrieben und sie der Polizei übermittelt.

Angst um seinen Laden musste er dank der Fußballfans und der Polizei also keine haben. Sorgen mache er sich allerdings um seine Familie in Israel, die unter den Raketenangriffen der Hamas leide.

Vor allem um seine beiden jüngeren Brüder ist Fano besorgt. Der eine arbeitet als Polizist in Ashkelon im Süden des Landes und erzählte ihm, dass Kollegen von ihm beim Angriff der Hamas getötet worden seien. Der andere ist eigentlich Bauingenieur. Nun zog ihn eine Spezialeinheit des Militärs ein, deren Teil er drei Jahre lang gewesen war.

Verwendete Quellen
  • lvz.de: "Fußballfans bewachten Leipziger Hummusbar: Israelischer Betreiber in Angst vor Gewalt"
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