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Torschützenkönig der Bundesliga: Füllkrug, Gnabry oder Nkunku?


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Schneckenrennen wie in den 90ern
Die Bundesliga steht vor einem Negativrekord


Aktualisiert am 27.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Niclas Füllkrug: Er könnte sich erstmals die Torjägerkanone holen.Vergrößern des Bildes
Niclas Füllkrug: Er könnte sich erstmals die Torjägerkanone holen. (Quelle: IMAGO/nordphoto GmbH / Kokenge)
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Wer sichert sich die Torjägerkanone? Bremens Niclas Füllkrug geht als Favorit ins Finale – und könnte am Ende für einen Rekord sorgen.

Sechs Jahre in Folge stand mit Robert Lewandowski ein Stürmer des FC Bayern an der Tabellenspitze der Bundesliga-Torschützen. Seit der Saison 2016/17 bis zur vergangenen Spielzeit stemmte der Pole die Torjägerkanone jeweils am letzten Spieltag in die Höhe, brach 2020/21 mit 41 Toren sogar den Rekord von Gerd Müller (40 Tore, Saison 71/72). Heute führt Bremens Niclas Füllkrug die Tabelle an – mit 16 Treffern.

Bleibt er auch nach dem letzten Spieltag am 27. Mai (alle Spiele ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) mit dem Wert an der Spitze, würde Füllkrug zwar erstmals Torschützenkönig der Bundesliga werden. Gleichzeitig aber auch einen Negativrekord aufstellen. Mit 17 Toren 1995/96 hält Ex-Stuttgarter Fredi Bobic gemeinsam mit Ex-Kölner Thomas Allofs und Bayerns ehemaligem Topstürmer Roland Wohlfahrt (Saison 1988/89) den bis heute gültigen Tiefwert.

"Ich lese immer: traurige Statistik. 16 Tore bei einem Aufsteiger, also da bin ich nicht so traurig drüber", sagte Füllkrug dem Weser-Kurier: "Das muss auch erst mal passieren." Auch Bobic drückt Füllkrug die Daumen. "Ich bin nicht erpicht darauf, den Rekord für immer zu behalten", hatte der Europameister von 1996 zuletzt dem SID gesagt. Dass die Torjägerkanone diese Saison wieder mit so wenigen Toren weggehen wird, "überrascht mich nicht. Mit Erling Haaland und Robert Lewandowski hat die Bundesliga zwei absolute Top-Angreifer verloren, die einem Klub locker 30 Tore garantieren", so Bobic.

Platz eins

Füllkrug hat eine turbulente Saison hinter sich. Mit seinen Treffern führte der 30-Jährige die Bremer zum Klassenverbleib und schaffte noch den Sprung auf den WM-Zug. Auch in Katar traf Füllkrug zweimal, das Vorrunden-Aus der Elf von Bundestrainer Hansi Flick konnte er aber nicht abwenden. Mit seinen 16 Toren in 27 Partien führt Füllkrug vor dem letzten Spieltag die Torjägerliste der Bundesliga an. Nicht verwunderlich, dass über einen Wechsel des Angreifers zu einem Topklub spekuliert wird. Mehr dazu lesen Sie hier.

Viermal Platz zwei

Hinter Füllkrug teilen sich gleich vier Profis mit jeweils 14 Treffern Platz zwei: Bayerns Serge Gnabry (33 Spiele), Frankfurts Randal Kolo Muani (31 Spiele), Leipzigs Christopher Nkunku (24 Spiele) und Vincenzo Grifo aus Freiburg (32 Spiele).

Serge Gnabry: 83 Mal schoss der stets umstrittene Gnabry bereits aufs Tor, 14 Mal traf er auch. Der deutsche Nationalspieler erzielte seine letzten fünf Treffer in den vergangenen vier Partien. Dass Gnabry Tore schießen kann, bewies er bereits in der Saison zuvor: In 34 Ligaspielen traf er ebenfalls 14 Mal. Zwischenzeitlich aber zweifelte der ein oder andere Fan an ihm.

Gnabry musste sich in diesem Jahr bereits einiges anhören. So wurde sein Ausflug zur Fashion Week in Paris zu einem großen Gesprächsthema. Danach performte er auf dem Platz nicht so, wie es sich die Verantwortlichen wünschten.

Doch die Zeit scheint vorbei zu sein. Am 30. April erzielte er gegen Hertha BSC sein zehntes Saisontor – und ist damit der einzige aktuelle Ligaspieler, der in sieben aufeinanderfolgenden Bundesligasaisons immer mindestens zehn Tore erzielte.

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Randal Kolo Muani: Im verlorenen WM-Finale gegen Argentinien vergab der französische Stürmer als Joker die Riesenchance zur Führung – bei Eintracht Frankfurt trumpfte er danach groß auf. Vor dem letzten Spieltag hat Kolo Muani in 31 Spielen 14 Tore erzielt. Natürlich steht er längst auf der Wunschliste großer europäischer Klubs, auch der FC Bayern soll Interesse haben. Kolo Muanis Vertrag bei den Hessen läuft aber bis 2027, sein Marktwert liegt etwa bei 60 Millionen Euro. Mehr dazu lesen Sie hier.

Christopher Nkunku: Der Franzose kehrte erst Ende April nach über zweimonatiger Pause zurück in den Kader der Leipziger. Nkunku verpasste zwar insgesamt 13 Ligaspiele. Er hat jedoch mit 14 Treffern auch die Chance, Füllkrug einzuholen und sich die Torjägerkanone zu sichern. Zuletzt fehlte er wegen eines Muskelfaserrisses.

Vincenzo Grifo: Die Hälfte seiner 14 Treffer erzielte Grifo per Elfmeter. Damit ist er der sicherste Schütze der Torjägerliste vom Punkt. Der italienische Nationalspieler verpasste in der laufenden Saison erst ein Spiel wegen Krankheit, steuerte neben seinen Treffern auch fünf Vorlagen zum fünften Tabellenplatz des SC Freiburg bei. Ob er am letzten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt und Kolo Muani erneut trifft?

Das Rennen um die Torjägerkanone bleibt bis zum Schluss spannend. Während es für Füllkrugs Bremen auswärts gegen Union Berlin geht, trifft Bayern Gnabry auf den 1. FC Köln. Nkunku und die Leipziger müssen sich gegen Schalke 04 beweisen.

Verwendete Quellen
  • Spielerdaten von transfermarkt.de
  • dfb.de: Torjäger Männer-Bundesliga
  • bundesliga.com: Statistiken Saison 2022/23
  • express.de: Negativ-Rekord am Saisonende? Liste offenbart größtes Problem für Bundesliga und DFB
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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