Die emotionalste Szene des 31. Spieltags Mit dieser Wutrede manövrierte sich Eintrachts Trainer wohl ins Aus
Bayern und Dortmund duellieren sich an der Tabellenspitze. Die Eintracht steckt weiter in der Krise. Jetzt hat sich Trainer Glasner einen folgenschweren Fehler geleistet.
Während der FC Bayern sich gegen Werder Bremen durchsetzen konnte (2:1) und Borussia Dortmund die Wolfsburger zerlegte (6:0), steckt Eintracht Frankfurt weiter in der Krise. Das Team von Trainer Oliver Glasner wartet seit zehn Spielen auf einen Sieg. Doch damit nicht genug: Am Wochenende leistete sich der Österreicher Glaser eine folgenschwere Wutrede und spätestens jetzt wackelt sein Stuhl bedenklich. Mit Dino Toppmöller soll laut "Bild" bereits ein möglicher Nachfolger gehandelt werden.
- Dino Toppmöller: Warum Frankfurt ihn wohl als Trainer will
Aber der Reihe nach: Am Samstag war die Eintracht bei der abstiegsbedrohten TSG Hoffenheim zu Gast. Doch es waren nicht die Frankfurter, die fulminant in die Partie starteten, sondern das Team aus Sinsheim. Am Ende mussten sich die Hessen 1:3 geschlagen geben und Glasner kassierte zudem eine Rote Karte.
Erst Rote Karte, dann Wutrede
Er war mit einigen Entscheidungen, die Schiedsrichter Harm Osmers gegen seine Mannschaft getroffen hatte, nicht zufrieden. Als es nach einem Schiedsrichter-Ball weitergehen sollte und der Eintracht dadurch der Ballbesitz abgesprochen wurde, war Glasner außer sich. Er warf einen zweiten Ball auf das Spielfeld – und sah prompt die Rote Karte.
Osmers erklärte seine Entscheidung bei Sky: "Laut Regelwerk ist vorgeschrieben, dass bei Team-Offiziellen, wenn sie einen Gegenstand auf das Spielfeld werfen, ein Feldverweis notwendig ist. Da gibt es auch keinen Spielraum." Doch Glasner schien seine Wut bis zum Spielende nicht abgebaut zu haben. Auf der Pressekonferenz polterte er nach der Frage eines Journalisten, ob sich sein Team der aktuellen Situation bewusst sei, los – und wie.
Glasner: "Hör mir mit diesem Müll auf. Ich weiß, was die Jungs hier leisten. Hört auf damit, der Mannschaft irgendwas mit nicht kapieren vorzuwerfen. Der alte Makoto Hasebe ist 39 Jahre alt, der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche. Der hat teilweise Blut im Urin." (Mehr zur Wutrede lesen Sie hier.) Die Worte waren raus und die Antwort von Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann folgte nur einen Tag später bei "Bild" im TV.
Eintrachts Vorstandssprecher stärkte Glasner nicht den Rücken
Hellmann sagte: "Ich kann da ehrlicherweise nicht viel Positives dran erkennen. Wenn Oliver Glasner darüber noch mal nachdenkt, weiß er, dass das weder gut noch richtig war, so zu reagieren." In Bezug auf die detailreiche Aussage über Hasebe meinte Hellmann: "Das gehört nicht in die Öffentlichkeit."
Zudem ließ Hellmann die Zukunft des Trainers in Frankfurt offen (mehr zu Hellmanns Aussagen lesen Sie hier). Eintracht deutet erstmals Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit mit Glasner an. Hellmann: "Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, ob wir in einer Form sind, die zukunftsweisend ist. In dieser Frage sollten wir die nächsten Tage und Wochen mal ins Land gehen lassen." Glasner war nach dem Europa-League-Sieg 2022 bei vielen erfolgreichen Klubs im Gespräch und hat eine Vertragsverlängerung der Eintracht ausgeschlagen.
In Bezug auf die offene Zukunft von Glasner bei den Hessen sagte Hellmann weiter: "Es ist eine Debatte, die nicht wir begonnen haben als Klub. Die ist dadurch entstanden, dass unsere Offerte nicht angenommen worden ist."
- Eigene Beobachtung des Eintracht-Spiels
- bild.de: "Eintracht hat schon Glasner-Nachfolger im Visier"
- fr.de: "Rote Karte für Eintracht-Trainer Glasner: Schiedsrichter erklärt Entscheidung"