Niederlage in Leverkusen Nach zwei VAR-Elfern: FC Bayern verliert Platz eins
Der FC Bayern muss sich nach zwei VAR-Elfmetern in Leverkusen geschlagen geben. Damit verlieren die Münchner die Tabellenführung an Dortmund.
Der FC Bayern hat sich im Meisterkampf mit Borussia Dortmund einen folgenschweren Patzer erlaubt und mit 1:2 (1:0) bei Bayer Leverkusen verloren. Damit verpassten es die Münchner, die Tabellenführung zurückzuerobern, die der BVB am Samstagabend mit einem 6:1-Sieg gegen Köln übernommen hatte.
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Joshua Kimmich hatte den Rekordmeister zunächst noch mit 1:0 in Führung gebracht (22.). Exequiel Palacios schlug nach dem Seitenwechsel dann aber mit einem Doppelpack zurück (55., 73.). Beide Tore erzielte er per Foulelfmeter nach Videobeweis. Damit mussten sich die Bayern beim Wiedersehen mit Leverkusens Chefcoach Xabi Alonso geschlagen geben.
Am nächsten Spieltag kommt es nach der Länderspielpause am 1. April zum Gipfeltreffen in München. Die Bayern gehen mit einem Punkt Rückstand nun nur noch als Tabellenzweiter in das Topspiel.
So lief das Spiel
Thomas Müller und Leon Goretzka waren in die Startelf der Bayern gerückt, dafür bekamen Jamal Musiala und Serge Gnabry von Trainer Julian Nagelsmann zunächst eine schöpferische Pause verordnet. "Jamal hat extrem viel gespielt. Er hatte ein bisschen muskuläre Probleme im Training und Rückenbeschwerden", erklärte Chefcoach Julian Nagelsmann bei DAZN, "aber es ist nichts Wildes, eher ein Belastungsthema."
Alonso, der von 2014 bis 2017 für den FC Bayern spielte, nahm gegenüber dem 2:0 am Donnerstag bei Ferencváros Budapest, mit dem Bayer ins Viertelfinale der Europa League einzog, drei Änderungen vor: Jonathan Tah, Mitchel Bakker und Sardar Azmoun saßen zunächst auf der Bank. Dafür begannen Odilon Kossounou, Amine Adli und Kerem Demirbay.
Letzterer probierte es nach knapp zehn Minuten gleich frech mit einer direkt aufs Tor gezogenen Ecke, die Bayern-Torhüter Yann Sommer aber über die Latte lenkte. Moussa Diaby gab vier Minuten später den nächsten Warnschuss aus knapp 20 Metern ab, verfehlte das Tor dabei aber knapp. Einen gefährlichen Linksschuss von Jeremie Frimpong lenkte erneut Sommer um den rechten Pfosten (15.). Eine Führung der Gastgeber wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen.
Doch dann schlugen die Bayern mit ihrer ersten Chance zu. Nach einer klugen Ablage von Leon Goretzka traf Joshua Kimmich fast vom Elfmeterpunkt mit einem noch leicht abgefälschten Schuss zum 1:0 für die Münchner (22.).
Als Kimmich kurz danach im eigenen Sechzehner in Florian Wirtz reinrutschte, hatten die Bayern Glück, dass Schiedsrichter Tobias Stieler nicht auf Foulelfmeter entschied (27.). Bis zur Pause bekam der Rekordmeister die Partie dann etwas besser unter Kontrolle.
Zur zweiten Halbzeit brachte Nagelsmann mit Musiala, Kingsley Coman und Serge Gnabry trotzdem gleich drei frische Kräfte. Dafür blieben Müller, João Cancelo und Sadio Mané in der Kabine.
Nach dem Seitenwechsel wurde es dann aber kurios. Erst sah Adli für eine vermeintliche Schwalbe im Strafraum der Bayern die Gelbe Karte. Nachdem der Videoschiedsrichter eingegriffen hatte, nahm Stieler die aber wieder zurück, weil er erkannte, dass Benjamin Pavard ihm auf die Ferse getreten war und gab Elfmeter. Den verwandelte Exequiel Palacios souverän zum Ausgleich (55.).
Goretzka kam zu einer guten mit Kopfballchance (62.). Nach einem überragenden Solo und Doppelpass mit Gnabry verfehlte Musiala das Tor nur knapp (68.).
Dann aber wiederholte sich das gleiche Spiel mit Adli noch mal. Wieder sah er zunächst eine Gelbe Karte wegen einer vermeintlichen Schwalbe. Und wieder musste Stieler die nach Ansicht der Videobilder zurücknehmen und entschied stattdessen auf Foulelfmeter. Palacios verwandelte auch seinen zweiten Versuch sicher zur 2:1-Führung.
Die Bayern erhöhten den Druck in der Schlussphase noch mal und versuchten, ihre dritte Niederlage in dieser Bundesligasaison abzuwenden. Der Ausgleich gelang ihnen aber nicht mehr.
- Eigene Beobachtungen bei DAZN