Hitziges Berlin-Derby Union schießt Hertha tief in die Krise
Die Krise von Hertha BSC verschärft sich. Auch im Derby gegen Union verlor die Alte Dame klar und hängt nun tief im Tabellenkeller fest.
Union hat die Berliner Stadtmeisterschaft erneut für sich entschieden und Hertha BSC noch tiefer in die Krise gestürzt. Das Team von Trainer Urs Fischer gewann am Samstag das intensive achte Bundesliga-Duell der beiden Hauptstadtklubs mit 2:0 (1:0) und bleibt als Tabellenzweiter erster Verfolger von Rekordmeister und Spitzenreiter Bayern München.
Danilho Doekhi (44.) und Paul Seguin (67.) machten Unions fünften Sieg gegen Hertha nacheinander perfekt und verhinderten einen Befreiungsschlag des Lokalrivalen, der lange dagegengehalten hatte. Das Team von Coach Sandro Schwarz kassierte letztlich dennoch die dritte Niederlage im neuen Jahr und bleibt als Vorletzter in akuter Abstiegsnot.
74.667 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion
Für Schwarz, der von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic vor dem Anpfiff eine erneute Job-Garantie erhielt, war das Prestigeduell mit dem Rivalen aus Köpenick trotz des kolossalen Fehlstarts nach der WM-Pause "genau zum richtigen Zeitpunkt" gekommen. Man habe eine "Riesenchance, die Stimmungslage zu drehen", hatte Schwarz vorab gesagt.
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Die 74.667 Fans im ausverkauften Olympiastadion – davon die Mehrzahl in blau-weiß - sorgten für die passende Derby-Kulisse. Und Hertha mühte sich, den lautstarken Zuspruch von den Rängen nicht verstummen zu lassen.
Trotz der jüngsten Tiefschläge gegen den VfL Bochum und VfL Wolfsburg stimmten Intensität, Mentalität und Körpersprache. Zweikämpfe wurden angenommen, Bälle mit Laufbereitschaft zurückerobert, das Positionsspiel funktionierte. Unions Spielaufbau litt darunter. Aus eigenem Ballbesitz kreierte Hertha aber keine Gefahr.
Unsaubere Konter
Union war trotz der anfänglichen Abstimmungsfehler defensiv gefestigt, hatte aber große Probleme in der Offensive. Vereinzelte Konter über den schnellen Sheraldo Becker wurden unsauber ausgespielt. Lange Bälle klärte Herthas Defensive sicher. Union-Coach Urs Fischer korrigierte an der Seitenlinie viel, die Unzufriedenheit war dem Schweizer anzumerken.
Das Spiel blieb von intensiven Zweikämpfen geprägt. Torchancen ergaben sich selten, Marco Richter (33.) zielte bei Herthas größter Möglichkeit vor dem Seitenwechsel aus zentraler Position zu hoch. Union wurde erst zum Ende der ersten Halbzeit etwas gefährlicher.
Hertha hatte bei gegnerischen Standards Unsicherheiten und wurde bestraft. Doekhi kam nach einem Freistoß frei zum Kopfball, Unions erster Abschluss auf das Hertha-Tor brachte die Führung – einmal mehr bewiesen die Köpenicker ihre enorme Effektivität.
Ein Aufbäumen nach dem Schock war nur bedingt zu erkennen. Hertha blieb in der zweiten Halbzeit bemüht, Angriffe verpufften aber meist bereits vor dem letzten Drittel. Seguin sorgte nach einem Konter für die Vorentscheidung.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
- Eigene Beobachtung