"Das macht man als Bayern nicht" Matthäus attackiert Tuchel und sein Team nach BVB-Pleite
Die Heimniederlage gegen Borussia Dortmund war für den FC Bayern der nächste Tiefschlag. Ex-Spieler Lothar Matthäus fand nun deutliche Worte für die schwache Performance von Mannschaft und Coach.
Der frühere Bayern-Star Lothar Matthäus hat Trainer Thomas Tuchel nach der Heimniederlage gegen Borussia Dortmund (0:2) deutlich kritisiert. Zwar verstehe er, dass der am Saisonende scheidende Coach die Meisterschaft nach der erneuten Pleite und mit nun 13 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Leverkusen nach der Partie abgeschrieben habe, aber: "Eigentlich darf ein Bayern-Trainer das nicht machen, denn normalerweise lautet die Wortwahl in solchen Fällen: Solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir alles tun", so der 63-Jährige in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender Sky.
Die Leistung der Mannschaft bezeichnete Matthäus derweil als "unterirdisch". Was ihn zudem störte, war die Aufregung Tuchels über einen nicht gegebenen Elfmeter für die Münchner. Dem TV-Experten zufolge hätte der Bayern-Trainer sich das "nach so einer katastrophalen Vorstellung auch schenken können. Das macht man als Bayern München nicht."
Spieler "sollten nicht nur ihr Steak essen und ein Glas Wein trinken"
Ein Spiel gegen den BVB dürfe der FC Bayern aus Matthäus' Sicht nicht zu einfach herschenken. Immerhin seien die Dortmunder der größte Konkurrent des Klubs in den vergangenen Spielzeiten gewesen. "Da dürfen nicht nur alle Fans, die für viel Geld ins Stadion kommen, darauf vertrauen, dass ihre Helden sich für dieses Trikot zerreißen", so Matthäus. "Aber das haben sie ehrlich gesagt schon die halbe Saison nicht getan."
Wie es immer wieder zu schwachen Auftritten des deutschen Rekordmeisters kommt, ist auch für ihn schwer zu verstehen. "Was besprechen die eigentlich, wenn sie sich immer wieder mal zu einem Team-Abend treffen? Sie sollten dann nicht nur ihr Steak essen und ein Gläschen Wein trinken, sondern Tacheles reden." Viele Spieler wüssten nicht, was es heißt, für die Münchner zu arbeiten.
Matthäus glaubt an Chance gegen Arsenal – und will Nagelsmann
Trotz des schwachen Auftritts gegen Dortmund glaubt Matthäus wiederum an eine Chance des FC Bayern in der Champions League. "Wenn die wirklich gewollt hätten, hätte Dortmund wieder keine Chance gehabt. Und deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass sie gegen den FC Arsenal im Champions-League-Viertelfinale ganz anders auftreten werden", stellte er klar. Der Grund: Es gehe um die letzte Möglichkeit, einen Titel zu holen.
Dass Bundestrainer Julian Nagelsmann im Sommer sein Favorit auf die Rolle als neuer Bayern-Coach sei, bekräftigte Matthäus zudem. Dieser sei von den gehandelten Kandidaten am geeignetsten. "Er wurde entlassen, als noch alle drei Titel möglich waren. Und als er gehen musste, war der Titelkampf noch spannend und man lag nicht peinliche 13 Punkte hinter dem Tabellenführer", sprach sich Matthäus für die Rückkehr des im Frühjahr 2023 geschassten Trainers aus.
- sport.sky.de: "Viele bei Bayern wissen nicht, worum es geht"