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FC Bayern: Transfer-Fehler im Sommer – Was der Verein korrigieren muss


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Nach Transfer-Chaos im Sommer
Er war Bayerns größter Fehler


Aktualisiert am 08.12.2023Lesedauer: 4 Min.
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Trainer Thomas Tuchel darf im Winter auf Neuzugänge beim FC Bayern hoffen. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S./imago-images-bilder)
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Der FC Bayern wird von seinen Fehlern im Transfersommer eingeholt und muss diese jetzt schnell korrigieren. Besonders eine Entscheidung wird mittlerweile klubintern kritisch gesehen.

Das Wintertransferfenster öffnet eigentlich erst am 1. Januar. Und trotzdem steht mit Bryan Zaragoza der nächste Sommerneuzugang des FC Bayern nun bereits fest. Nach dem australischen Supertalent Nestory Irankunda (17), der für eine Basisablösesumme von 750.000 Euro aus Adelaide kommen wird, ist der 22 Jahre alte Zaragoza der nächste Perspektivtransfer, den der neue Sportdirektor Christoph Freund erfolgreich abgeschlossen hat.

Man darf gespannt sein, wie sich der 1,64 Meter große Dribbelkönig vom FC Granada, der zu den großen Entdeckungen dieser Saison der spanischen LaLiga gehört, in München weiterentwickeln wird. Die Bayern lassen sich den Deal mit dem spanischen Nationalspieler rund 15 Millionen Euro kosten.

Wie Irankunda spielt auch Zaragoza am liebsten auf dem Flügel, wo der Rekordmeister mit Leroy Sané, Kingsley Coman, Serge Gnabry und Mathys Tel eigentlich bereits hochkarätig besetzt ist. Ob diese beiden Wetten auf die Zukunft trotzdem aufgehen, bleibt abzuwarten.

Diese Kader-Baustellen muss Bayern schließen

Bis dahin gilt es allerdings noch deutlich drängendere Baustellen im Kader zu schließen – und zwar möglichst bald. Dabei müssen die Bayern ihre Fehler und Versäumnisse aus der misslungenen Schlussphase der Sommertransferperiode aufarbeiten.

Am Deadline-Day waren schließlich gleich zwei anvisierte Transfers noch auf denkwürdige Art und Weise geplatzt. Der des Portugiesen João Palhinha buchstäblich in letzter Sekunde. Der zentrale Wunschmittelfeldspieler von Trainer Thomas Tuchel war schon beim Medizincheck in München, die Ablöse von rund 65 Millionen Euro ausgehandelt. Bevor sein Klub FC Fulham dann doch noch sein Last-Minute-Veto einlegte, weil er so kurzfristig keinen Ersatz mehr fand.

Tuchel wünscht sich nach wie vor einen defensivstarken, ballsicheren Sechser in seinem Kader. Oder, wie er gerne sagt: eine "Holding-Six". Freund ist sich mit dem Cheftrainer einig und sieht auf dieser Position ebenfalls noch entsprechenden Verbesserungsbedarf.

Kommt jetzt er statt Palhinha zu Bayern?

Ob dieser Spieler am Ende tatsächlich Palhinha sein wird, ist trotz der bereits im Sommer erzielten Einigung fraglich. Nach dem geplatzten Transfer hat der 28-Jährige seinen zuvor bis 2027 laufenden Vertrag bei Fulham nämlich überraschend vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Die für ihn fällige Ablösesumme könnte im Winter so möglicherweise noch einmal steigen.

Auch deshalb ist das Interesse an Palhinha merklich abgekühlt. Die Bayern beschäftigen sich längst mit Alternativen. Ganz oben auf der Liste steht dabei ein weiterer Shootingstar aus Spanien: Martín Zubimendi von Real Sociedad San Sebastián.

Der 24-Jährige könnte den Klub dank einer Ausstiegsklausel, die bei 60 Millionen Euro liegen soll, im Sommer verlassen. Aber auch im Winter könnte das Thema bereits heiß werden. Vor allem Freund soll von dem Spieler überzeugt sein, die Bayern beschäftigen sich intensiv mit ihm.

Diese Position hat im Winter Priorität bei Bayern

Intern wurde aber wohl festgelegt, dass im Winter eine andere Position zunächst Priorität hat. Nachdem Tuchel im Verlauf der Hinrunde teilweise komplett ohne fitten Innenverteidiger dastand und dort zuletzt mehrfach auf Mittelfeldspieler Leon Goretzka als Notlösung zurückgreifen musste, soll unbedingt mindestens ein neuer Abwehrspieler kommen.

Auch auf dieser Position waren Bayerns Bemühungen im Sommer um Armel Bella-Kotchap und Trevoh Chalobah in letzter Sekunde gescheitert. Gleichzeitig hatten die Münchner aber mit Benjamin Pavard (27, für 30 Millionen Euro an Inter Mailand) und Josip Stanišić (23, an Leverkusen ausgeliehen) zwei variabel einsetzbare Defensivspezialisten abgegeben.

Sein Abgang wird klubintern als Fehler gesehen

Speziell Stanišić, der genau wie Pavard sowohl als Rechts- als auch als Innenverteidiger spielen kann, könnten die Bayern in ihrem Kader momentan mehr als gut gebrauchen. Das Leihgeschäft und damit der freiwillige Verzicht auf ihn wird auch klubintern mittlerweile als "unglücklicher Fehler" gewertet, wie auch Sport1 berichtet.

Stanišić kam unter anderem im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain (2:0) auf der rechten Seite der Dreierkette zum Einsatz. Und half erfolgreich dabei, die Staroffensive um Lionel Messi und Kylian Mbappé zu stoppen. Trotzdem ließ man ihn im Sommer nach Leverkusen gehen.

Von diesem Fehler wird Bayern jetzt eingeholt

Und genau von diesem Fehler werden die Münchner jetzt eingeholt. Bis zu drei neue Spieler sollen jetzt möglichst im Winter als Verstärkungen kommen. Der Afrika-Cup sowie der Asien-Cup, die jeweils zum Jahresstart beginnen werden, erschweren die Bemühungen darum zusätzlich. Um die Abstellungen dafür zu kompensieren, werden zahlreiche Klubs nämlich auch einige ihrer eigentlichen Ersatzspieler dann selbst benötigen und nicht abgeben wollen. So wie Leverkusen zum Beispiel auch Stanišić, obwohl er im Team von Xabi Alonso bislang keine große Rolle spielt.

Kandidaten hat Bayern freilich dennoch auf seiner Liste. Wie die "Sport Bild" berichtet, soll darauf unter anderem auch der 19 Jahre alte Italiener Giorgio Scalvini stehen. Der Abwehrspieler steht aktuell noch bis 2027 bei Atalanta Bergamo unter Vertrag. Sein Marktwert liegt bereits bei 40 Millionen Euro. Bergamo will seine Entdeckung dieser Saison allerdings wohl nicht verkaufen, ein Transfer ist deshalb wohl nur schwer realisierbar.

 
 
 
 
 
 
 

Dieses Budget hat Bayern für Wintertransfers

Einfacher könnte es laut "Sport Bild" bei Clément Lenglet für Bayern werden. Der 28 Jahre alte Franzose ist momentan vom FC Barcelona an Aston Villa ausgeliehen, sein Marktwert beträgt zehn Millionen Euro. Allerdings müssten dafür sowohl der FC Barcelona als auch Aston Villa den Münchnern entgegenkommen.

Als weiterer Kandidat für die Abwehr gilt laut spanischen Medienberichten Arnau Martínez. Der 20-Jährige mischt mit dem FC Girona aktuell die spanische Liga auf und belegt mit seinem Klub Platz zwei hinter Real Madrid.

Dem Vernehmen nach soll der Aufsichtsrat bei seiner Sitzung im November bereits ein Budget von insgesamt 75 Millionen Euro für Wintertransfers freigegeben haben. Nachdem im Sommer noch ein siebenköpfiges Transfergremium gegründet worden war, sollen sich dieses Mal nur noch drei Personen darum kümmern: Sportdirektor Freund, Trainer Tuchel sowie Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen. Dabei haben sie jetzt schon alle Hände voll zu tun.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherche
  • Persönliches Interview mit Jochen Sauer
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