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FC Bayern: Thomas Tuchels Knallhart-Kurs fordert neue Opfer in München


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FC Bayern
Tuchels Knallhart-Kurs fordert neue Opfer


Aktualisiert am 14.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Thomas Tuchel: Der Bayern-Trainer steht mit seinem Team an der Tabellenspitze der Bundesliga.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Der Bayern-Trainer steht mit seinem Team an der Tabellenspitze der Bundesliga. (Quelle: IMAGO/RHR-FOTO)

Thomas Tuchel ordnet im Saisonfinale jetzt alles dem Ziel Meisterschaft unter. Sein neuer Knallhart-Kurs fordert aber auch neue prominente Opfer bei den Bayern-Stars.

Vom FC Bayern berichtet Julian Buhl aus München

Dass Thomas Tuchel ab jetzt nur noch ein einziges Ziel vor Augen hat, das machte der Trainer des FC Bayern schon vor dem 6:0-Sieg gegen Schalke 04 deutlich. "Wir haben die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen, haben extrem viel zu gewinnen", hatte der Bayern-Coach angekündigt, "deswegen jagen wir den Titel." Und dieser finalen Saisonrettungsmission ordnet Tuchel nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal und in der Champions League nun alles andere unter.

Dafür machte er seinen Stars eine klare Ansage. "Jeder muss seine persönliche Situation jetzt hintenanstellen, seine persönlichen Wünsche. Das können wir alles klären in der ersten Woche im Juni, aber nicht jetzt", sagte Tuchel. Er ließ seinen Worten schon mit seiner Startformation gegen Schalke entsprechende Taten folgen. Darin waren nämlich unter anderem erneut Noussair Mazraoui, Joao Cancelo und Serge Gnabry, also die zuletzt wieder durchgestarteten Reservisten der vergangenen Monate zu finden.

Gnabry krönt Aufwärtstrend mit Doppelpack

Mazraoui gelang in der Nachspielzeit sein Premierentor für Bayern zum Endstand. Und vor allem Gnabry, der vier Tore in den vergangenen drei Spielen erzielte, setzte seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen mit seinem Doppelpack (50., 65.) inklusive Traumsololauf weiter fort.

"Ich habe ihm in der Halbzeit gesagt: 'Komm mir nicht in die Kabine, wenn du keine Tore gemacht hast.'", scherzte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Er hat gleich zwei gemacht. In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass er Selbstvertrauen hat, dass er in den letzten Wochen davon profitiert."

Bemerkenswert war auch, dass Tuchel Edelreservist Thomas Müller – genau wie Leroy Sané – wieder einen Platz in der ersten Elf anvertraute und der Nationalspieler prompt das wichtige 1:0 erzielte (21.). "Das war wie ein Dosenöffner", sagte Präsident Herbert Hainer. "Da sieht man, dass der Thomas unverzichtbar ist." Auch Joshua Kimmich (21., Elfmeter) und Mathys Tel (80.) trafen noch.

Tuchels Knallhart-Kurs fordert neue Opfer

Andererseits forderte Tuchels neuer Knallhart-Kurs aber auch neue prominente Opfer im Münchner Starensemble. So musste Nationalspieler Leon Goretzka zum Beispiel nach abgesessener Gelb-Sperre trotzdem auf die Bank. Dort fand sich auch Sadio Mané wieder, nachdem er zuletzt drei Bewährungschancen von Beginn an erhalten hatte.

In seinem Fall könnten es die letzten beim FC Bayern gewesen sein, ein Verkauf des vermeintlichen Königstransfers des vergangenen Sommers nach nur einer Saison ist nach t-online-Informationen längst kein unrealistisches Szenario mehr.

Auch Dayot Upamecano schaffte es nach seinem auskurierten Muskelfaserriss nicht zurück in die Mannschaft. Benjamin Pavard überzeugte schließlich zuletzt auf seiner Position in der Innenverteidigung. Gut möglich, dass das auch in den beiden verbleibenden Saisonspielen so bleiben wird. Denn vor allem mit seinen unsicheren Auftritten im Viertelfinale der Champions League gegen Manchester City war Upamecano zuletzt statt zum Stabilisator zunehmend zum Sicherheitsrisiko in Bayerns Abwehr geworden.

"Geht nicht mehr darum, jemanden zufriedenzustellen"

Tuchel wechselte zwar sowohl Goretzka (71.) als auch Upamecano und Mané (beide 85.) spät in der Partie noch ein. Die Botschaft ist dennoch klar: Die Rückkehrer bleiben im Saisonfinale zunächst in der Herausforderrolle. "So ist es jetzt", bestätigte Tuchel das ebenfalls bereits im Vorfeld gegenüber t-online. Nach seiner Amtsübernahme habe so mancher Bayern-Star möglicherweise auch die ein oder andere "unfaire Entscheidung" von ihm bekommen, weil er eben noch nicht die Chance hatte, sich und seine Fähigkeiten unter ihm zu zeigen.

"Wer sich aber festspielt, gewonnen hat, wenn sich funktionierende Verbindungen herauskristallisieren, dann bleiben wir dabei", sagte Tuchel: "Es geht nicht mehr darum, jemanden zufriedenzustellen." Tuchels Knallhart-Kurs eben. Er soll die Bayern an den verbleibenden beiden Ligaspielen zum Meistertitel führen.

"Es ist kein Grund, jetzt komplett in Euphorie zu verfallen. Es geht jetzt darum weiterzumachen", sagte Tuchel. "Die Kunst ist jetzt, fokussiert und im Tunnel zu bleiben und das nächste Spiel wieder mit dem unbedingten Willen gepaart mit einer Leichtigkeit und Freude anzugehen. Wir sind für uns selber verantwortlich. Das ist der Schlüssel."

Zum Schlüsselspiel kommt als Nächstes RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr) nach München. Es könnte Tuchels vorgezogenes Meisterstück mit Bayern werden. Um es sogar zum tatsächlichen zu machen, müsste allerdings auch der FC Augsburg mitspielen, der am Tag darauf (17.30 Uhr) Meisterrivale Borussia Dortmund empfängt. "Wenn die Augsburger gegen Dortmund gewinnen", sagte Präsident Herbert Hainer auf t-online-Nachfrage, "bekommen sie von uns einen Paulaner Bierzug vorbeigeschickt."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort in der Allianz Arena
  • Interviews in der Mixed Zone mit Herbert Hainer, Hasan Salihamidzic und Thomas Müller
  • Aussagen von Thomas Tuchels Pressekonferenz am 12. Mai
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