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FC Bayern: Thomas Tuchel als Trainer? Eine Legende wusste es


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Star-Trainer soll Rekordmeister übernehmen
Die Bayern hätten auf Jupp Heynckes hören sollen


24.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Frühes Ende: So lief die Kündigung von Julian Nagelsmann ab. (Quelle: t-online)

Thomas Tuchel soll den FC Bayern übernehmen. Überraschend kommt das nicht – der Star-Trainer und der Rekordmeister kamen sich mehrfach ganz nah. Und eine Vereinslegende hat es vorausgesehen.

Jetzt wird sein Wunsch offenbar erfüllt. Thomas Tuchel soll dem Vernehmen nach neuer Trainer des FC Bayern München werden und auf den entlassenen Julian Nagelsmann folgen. Der populäre Fußballtrainer und die Bayern haben sich Berichten zufolge bereits geeinigt, der 49-Jährige soll sofort übernehmen und die Münchner Hoffnungen auf das nächste "Triple" aus Champions League, deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal am Leben erhalten. Schon Ende Februar meldete die französische "L‘Équipe", der gebürtige Augsburger "würde gerne zum FC Bayern gehen", sich eine Anstellung in München wünschen.

Mehr noch: Thomas Tuchel und der FC Bayern, das ist ein Arbeitsverhältnis, das sich über Jahre angekündigt hat.

Schon 2017/18 war Tuchel ein Kandidat an der Säbener Straße – die Münchner hatten sich im September 2017 vom Italiener Carlo Ancelotti getrennt, Jupp Heynckes übernahm die Mannschaft wieder einmal in höchster Not bis Saisonende, dann hätte Tuchel neuer Trainer werden sollen. Der hatte schließlich erst im Sommer Borussia Dortmund verlassen und war verfügbar.

Es soll ernste Gespräche zwischen Bayern und Tuchel gegeben haben

Selbst Heynckes schwärmte und sprach den Bayern eine klare Empfehlung aus: "Ich denke, dass Thomas Tuchel die Qualität hat, auch einen FC Bayern zu trainieren", sagte Heynckes damals. Und ging noch weiter: "Dortmund hat unter Tuchel einen sehr tollen Fußball gespielt, mit gutem System. Alle modernen Elemente, die zum heutigen Fußball gehören, waren vorhanden. Tuchel wurde Vizemeister, Pokalsieger und ließ attraktiven Fußball spielen. Es hat mir Spaß gemacht, seinem BVB zuzusehen." Selbst die aus Dortmund berichteten zwischenmenschlichen Reibereien seien kein Argument gegen Tuchel: „Als junger Trainer macht man Fehler, mein Gott, das kommt vor. Was zählt, ist doch: Seit Tuchel weg ist aus Dortmund, hat der Verein nicht mehr einen so tollen Fußball gespielt."

Tatsächlich soll es auch ernsthafte Gespräche zwischen beiden Seiten gegeben haben. Doch am Ende scheiterte die Verpflichtung des einstmaligen Bayern-Widersachers dem Vernehmen nach am Veto von Uli Hoeneß, der seinen Favoriten Niko Kovač durchsetzte – der Kroate hatte zuvor Eintracht Frankfurt zum DFB-Pokalsieg 2018 gecoacht, ironischerweise gegen die Bayern.

Tuchel ging stattdessen zu Paris Saint-Germain. Mit dem französischen Starensemble gewann er zweimal hintereinander die Meisterschaft, dazu den Coupe de France 2020. Das ganz große Ziel aber – der Gewinn der Champions League – wurde ganz knapp verpasst, ausgerechnet gegen die Bayern. Währenddessen wurde der glücklose Kovač im November 2019 in München entlassen; dass Tuchel direkt nach dessen Aus erneut bei den Bayern gehandelt wurde, versteht sich von selbst. "Ich bin nicht interessiert, weil ich Trainer von Paris Saint-Germain bin", sagte er wenige Tage später. "Ich habe einen Vertrag und denke nicht an einen anderen Klub."

Der Name Tuchel verfolgte Nagelsmann

Im Endspiel der Königsklasse 2020, mitten in der Hochphase der Corona-Pandemie, verlor Tuchel dann das Duell mit Kovač-Nachfolger Hansi Flick. Das 0:1, den Siegtreffer für die Münchner, erzielte Kingsley Coman, ein ehemaliger PSG-Spieler. Näher an einen ganz großen Erfolg sollte der Trainer in Paris nicht mehr kommen: Im Dezember 2020 folgte das Aus, der eigenwillige Tuchel hatte sich mit dem mindestens ebenso eigenwilligen Sportdirektor Leonardo überworfen.

Nur einen Monat später aber stand Tuchel bereits wieder an der Seitenlinie – beim FC Chelsea in London. Die "Blues" hatten sich gerade von Klublegende Frank Lampard getrennt, Tuchel führte den zu diesem Zeitpunkt Tabellenneunten der Premier League noch auf Platz vier – und krönte seine ersten Monate in der englischen Haupstadt mit dem Champions-League-Titel: 1:0 im Endspiel gegen den Ligarivalen Manchester City – im nächsten großen Trainerduell, dieses Mal mit Citys Pep Guardiola, ging der Deutsche nun endlich siegreich vom Platz. Wenig später gewann Chelsea auch noch den europäischen Super Cup gegen den FC Sevilla.

Tuchel erhielt für seine triumphalen ersten Monate an der Stamford Bridge auch noch die Auszeichnung zum Fifa-Welttrainer des Jahres – nur um Monate später völlig überraschend entlassen zu werden: Nach einer 0:1-Niederlage gegen Dinamo Zagreb am 1. Spieltag der Champions League 2022/23 stellte Chelsea seinen Erfolgstrainer frei.

Seitdem geisterte der Name Tuchel wiederkehrend in München umher, wann immer die Bayern unter Nagelsmann eine Schwächephase hatten oder zumindest verwundbar wirkten – und davon gab es in der laufenden Spielzeit einige Momente, gerade zuletzt, als Borussia Dortmund und Union Berlin immer näher kamen und der BVB sich nun letztlich vor die "Roten" setzen konnte. Nagelsmann wirkte des Öfteren angezählt. Fast könnte man sagen: Tuchel hat ihn verfolgt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Aussagen von Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem CL-Spiel gegen Brügge im November 2019
  • Bericht der L'Équipe
  • Aussagen von Jupp Heynckes zu Thomas Tuchel, zitiert bei sueddeutsche.de
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